Körperlich leer? Gegner unterschätzt? AFBÖ-Auswahl erlebte in Graz ein Waterloo!

Die Vorfreude auf das letzte WM-Gruppenspiel der österreichischen Football-Nationalmannschaft war groß. Gegen Vize-Europameister Frankreich war die AFBÖ-Auswahl Favorit. Es kam aber anders als alle dachten. Nach einer bitteren 16:24-Niederlage ist die österreichische Football Nationalmannschaft am (bitteren) Boden der Tatsachen angelangt.

Dabei sah es in der ersten Halbzeit gut aus. Österreich war in den ersten 24 Spielminuten die bessere Mannschaft. Zur Pause führte die AFBÖ-Auswahl jedoch nur mit 3:0. „Österreich hat die erste Hälfte dominiert“, erklärt der französische Headcoach Larry Legault. „In der Pause dachte ich, dass wir das Spiel verlieren werden“, gab der französische Receiver Jeremy Rabot nach dem Spiel offen zu.

Nach der Pause benötigte die Nationalmannschaft jedoch einige Minuten um wieder ins Spiel zu finden. Diese Schwächeperiode nutzten die Franzosen gnadenlos aus und sorgten für die Vorentscheidung.
Nicht nur die Verteidigung zeigte in der Phase ungewohnte Schwächen. Auch ein vermeidbarer Ballverlust beim Kickreturn sollte die Vorentscheidung bringen. „Der Gegenspieler hat genau den Ball getackelt. Solche Fehler sind ärgerlich und sollen nicht passieren. Aber leider geschehen solche Missgeschicke. Der Ballverlust hat uns am Ende leider das Genick gebrochen“, ärgert sich Armando Ponce de Leon.

Die ersten Analysen nach dem Spiel waren von Ratlosigkeit geprägt. Coaches und Spieler wirkten deutlich angeschlagen. Kicker Peter Kramberger, Wide Receiver Armando Ponce de Leon und Headcoach Rick Rhoades fanden sehr offene Worte zu einer bitteren Niederlage.

„Ich bin sehr enttäuscht, wir hatten eine große Chance das Spiel zu gewinnen. Ich hatte Bedenken, dass wir für unsere Fehler in der ersten Halbzeit bestraft werden könnten. So ist es auch gekommen! Frankreich war am Ende die bessere Mannschaft und hat verdient gewonnen“, erklärt Headcoach Rhoades.
„Wir haben in der ersten Halbzeit gut gespielt. Es ist uns leider wieder nicht gelungen die Punkte auf die Anzeigetafel zu bringen. Warum wir im dritten Viertel eingebrochen sind kann ich nicht beurteilen. Ich denke, dass uns etwas die Kraft ausgegangen ist. Im letzten Viertel war es purer Willen. Wir sind jetzt am Boden – müssen aber nach vorne blicken“, erklärt Kicker Peter Kramberger.
„Vielleicht haben einige Frankreich unterschätzt oder auf die leichte Schulter genommen. Das darfst du bei einer WM nicht. Wenn du da einen unterschätzt, passiert genau das“, meint Receiver Ponce de Leon.

Der vom AFBÖ-Cheftrainer angesprochene Angriff war bisher im gesamten Turnierverlauf die Schwachstelle der Nationalmannschaft. Zwischen spektakulären Raumgewinn und vermeidbaren Fehlern schwankt die Leistungskurve des WM-Gastgebers. Die unstabile, wenig effektive Spielweise, kostete viele Punkte und möglicherweise auch den einen oder anderen Sieg.
Die eine oder andere Entscheidung des Trainerteams wirkte hinterfragenswert. So wurde der schwächelende Quarterback Christoph Gross in der ersten Halbzeit ausgewechselt und durch Thomas Haider ersetzt. Für viele Beobachter der Szene ein Schritt der zu spät erfolgte. „Natürlich ist man nach dem Spiel schlauer was man hätte ändern können. Nicht nur die Mannschaft auch wir Trainer lernen in jeder Partie über die eigene Mannschaft. Am Ende bleibt ein bitterer Abend für den österreichischen Football“, meint Headcoach Rhoades im Rahmen der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Anstelle des erhofften Duells gegen „Lieblingsgegner“ Deutschland wartet morgen (ab 15 Uhr – LIVE-Ticker auf Sportreport) das Spiel um Platz sieben. Gegner ist Australien. Auf die Coaches wartet in den kommenden Stunden Schwerstarbeit die geknickte Mannschaft wieder aufzurichten.

Thomas Muck

14.07.2011


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