Flo Hiess: Dein Land BRAUCHT DICH!

Einberufung zum letzten Trainingslager vor der Weltmeisterschaft 2011. Schauplatz – Wolfsberg in Kärnten; Ziel – das beste Team Österreich aller Zeiten aus 45 Spielern der Football-Elite zu formen. ROT-WEISS-ROT war die Devise, denn nur wer bereit war, für Österreich zu bluten durfte daran teilnehmen.
In einem ländlich-urigem „Bauerngasthof“ mit modernem Zubau untergebracht, gab es – nach organisatorischen Instruktionen – das Wichtigste: Essen! Die Bedienung leicht überfordert, ging es nach der Raubtierfütterung gleich ans Eingemachte. Teambesprechung und Taktikbesprechung, bei der im Schnelldurchlauf Spielzüge, Angriffs- & Verteidigungsschemata durchgegangen wurden. In einem warmen Raum, mit gedämmtem Licht, direkt nach der Verköstigung – der erste Test ^^.
Mit dem Bus ging es dann zum Trainingsfeld, welches einem staubtrockenen Acker glich. Verständlich, da die Temperaturmessung mehr als 35 °C, mit praller Sonneneinstrahlung, verzeichnete. Als Motivationsbonus das Schwimmbad direkt nebenan, hieß es dann schwitzen in Kleingruppen, mit den Privattrainern und Teamkollegen Harry Egger & Mario Nerad. Nach fast einer ganzen Stunde Aufwärmprogramm war dann nur noch das Training als letzte Hürde zu nehmen. Die intensivsten und längsten Sporteinheiten, mental sowie physisch folgten, bei der ein Fehler bedeutete, eine auf den „Deckel“ zu kriegen. In meinem Fall setzte mich der liebe Verteidigungsspieler Mario Rinner einmal mit Schwung auf den Hintern.
So begann der Prozess mit Perfektion zum Ziel! Nach der Methodik der maximalen Wiederholung sahen die folgenden Camp-Tage so aus:
1) Tagwache – frühstücken, oder länger schlafen (die letzteren Teamkollegen hat man beim Meeting danach immer mit dem Polster im Gesicht wiedererkannt^^)
2) Trainings- & Taktikanalyse
3) Feldsport
4) Mittagsschlacht um die letzten Leckerbissen beim Lunch
5) „Zusammenflicken“ lassen vom Physiotherapeuten-Team (WR Andreas Pröller durfte sich mit Gelatine-Gummibärlis vollstopfen, um seine Knorpelverletzung zu „therapieren“)
6) Meeting & Videoanalyse 2
7) Feldtraining 2
8 ) Pool & Regeneration
9) Abendessen
10) Tagesbesprechung und Analyse
11) Freie Nachtgestaltung (meistens Wölfe jagen ;-P ) – Bettruhe
Leider passte natürlich nicht alles von Anfang an, worüber man sich persönlich ärgert. Jedoch hatte ich als direkter Vorblocker den Vorteil, dass ich so viele Schläge auf den Kopf bekam, dass ich alles schnell wieder vergessen hatte.
So verging sie Zeit wie im Flug und die Anzahl der vergangenen Tage konnte man am besten über den Geruch der Trainingskleidung bzw. an den immer attraktiver wirkenden Bedienungen im Gasthof abschätzen.
Bumm und da war auch schon der Tag der Entscheidung, wer am Spielfeld Ausländer platt machen durfte und wer heim geschickt wurde. Ganz besonders um OL Roman Seybold, alias „Papa Smurf“ tat es mir persönlich leid, da er nicht nur als Spieler gute Leistungen brachte, sondern auch als Mensch einen wichtigen Teil vom Team ausmachte. Ich maße mir jedoch nicht an, die Entscheidungen in Frage zu stellen. Denn jeder der dies würde, wäre sich nicht über die Bedeutung solcher Bürden im Klaren!
Doch mit der finalen Mannschaftsaufstellung hatte es erst begonnen.
Nächstes Ziel…. JAPAN…… to be continued
Over and Out euer Flo
22.07.2011