Strafsenat sperrt drei Spieler für insgesamt 21 (!) Spiele
Der Strafsenat der Erste Bank Eishockey Liga (Vorsitzender: Karl Korentschnig; Beisitzer: Bogdan Jakopic und Dr. Alexander Gruber) hat am Dienstag zu den Matchstrafen von Erik Reitz (EC Red Bull Salzburg), Kyle Wanvig (EC Rekord-Fenster VSV) und Jonathan Ferland (UPC Vienna Capitals) ein Urteil gesprochen. Reitz wird für zwölf Spiele, Ferland für fünf Spiele und Wanvig für vier Spiele gesperrt. Alle drei Spieler fassten ihre Sperren wegen Faustschlägen – bei Reitz auch mit Verletzungsfolge – gemäß § 528b aus.
Die Begründung des Strafsenats zum Fall Reitz:
„Nach dem Schiedsrichterbericht und nach Einsicht in den Videobeweis hat der Spieler Erik Reitz von EC Red Bull Salzburg nach der Sirene zum Ende des zweiten Spieldrittels den Spieler Zdenek Blatny von Moser Medical Graz 99ers von hinten kommend mit einem gezielten Faustschlag gegen das Gesicht niedergestreckt und sich in weiterer Folge auf den am Boden liegenden Spieler geworfen und zumindest einen weiteren Faustschlag ausgeführt, bevor die Schiedsrichter einschreiten konnten. Der niedergeschlagene Spieler konnte infolge dieser Attacke das Spiel wegen Verletzung nicht fortsetzen. Der Spieler hatte keine Möglichkeit, eine Abwehrhandlung zu setzen. Der Angreifer hat noch unmittelbar vor dem Schlag seinen Handschuh weggeworfen, um die Schlagintensität zu erhöhen. Nachdem der angegriffene Spieler offensichtlich benommen am Eis lag, hat der Spieler Reitz sich auf diesen gelegt und nochmals gegen den Kopf geschlagen. Weitere Schläge konnten durch die intervenierenden Schiedsrichter verhindert werden. Die Heftigkeit der Attacke, das Verharren im Angriff gegen den benommen am Boden liegenden Spieler und der Umstand, dass der Angriff in der Pause gegen einen völlig unvorbereiteten Gegenspieler erfolgt ist und auch kein Anlass für diese Attacke zu erkennen ist, rechtfertigen eine Strafe im ausgesprochenen Ausmaß.“
Die Begründung des Strafsenats zum Fall Ferland:
„Nach Angaben des Schiedsrichters und nach Einsicht in den Videobeweis hat der Spieler Jonathan Ferland von UPC Vienna Capitals mit dem Spieler Bostjan Groznik von HDD Tilia Olimpija Ljubljana eine Auseindandersetzung mit Faustschlägen. Über beide Spieler wurde eine 5 Minutenstrafe + Spieldauer verhängt. Der Spieler Ferland begab sich aber nicht in die Kabine, sondern begab sich auf die Spielerbank von Ljubljana und attackierte mehrere Spieler mit Faustschlägen, worauf über ihn eine Matchstrafe verhängt wurde. Selbst eine schon ausgesprochene Strafe konnte den Spieler nicht davon abhalten, neuerlich Tätlichkeiten zu setzen, sodass vor allem aus spezialpräventiven Überlegungen heraus eine Strafe von fünf Spielen zu verhängen war.“
Die Begründung des Strafsenats zum Fall Wanvig:
„Nach Angaben des Schiedsrichters und nach Einsicht in den Videobeweis kam es zu einer tätlichen Auseinandersetzung zwischen Derek Damon (EC Rekord-Fenster VSV) und Antti Pusa (HK Acroni Jesenice). Nachdem die Schiedsrichter diese Auseinandersetzung beendet hatten, kam der Spieler Kyle Wanvig vom EC Rekord-Fenster VSV und begann eine neuerliche Auseinandersetzung mit Faustschlägen gegen Pusa, worauf über ihn eine Matchstrafe verhängt wurde. Da der Spieler Wanvig nach Beendigung der Auseinandersetzung zwischen zwei anderen Spielern und in einer Spielunterbrechung ohne ersichtlichen Grund eine weitere Schlägerei durch Versetzen von Faustschlägen begann, ist aus spezial- und generalpräventiven Überlegungen von einer Strafe in Höhe von vier Spielen auszugehen gewesen.“
Einige ‚Höhepunkte‘ aus diesem Spiel:
Presseinfo ÖEHV
04.10.2011