Benjamin Karl und Julia Dujmovits triumphieren in Telluride

Eine Galavorstellung lieferten die ÖSV-Parallel-Asse beim ersten Weltcup-PGS in dieser Saison am Donnerstag in Telluride im US-Bundesstaat Colorado ab. Bei den Herren gab es durch Benjamin Karl und Andreas Prommegger einen rot-weiß-roten Doppelsieg. Der Salzburger Toni Unterkofler musste sich im kleinen Finale dem Schweizer Simon Schoch nur um zwei Hundertstelsekunden geschlagen geben und wurde starker Vierter.
Bei den Damen triumphierte die Burgenländerin Julia Dujmovits vor der Schweizerin Fränzi Maegert-Kohli und der Deutschen Amelie Kober. Im Semifinale fuhren Dujmovits und Kober zweimal exakt gleich schnell, dank der um 44 Hundertstel besseren Qualifikationszeit stieg die Österreicherin ins Finale auf, in dem sie dann gegen Maegert-Kohli nichts mehr anbrennen ließ und souverän ihren zweiten Weltcupsieg fast auf den Tag genau vier Jahre nach ihrem Premierenerfolg in Nendaz (SUI, 16.12.2007) fixierte.
Im Finale der Herren lebte das Duell der „ewigen Rivalen“ zwischen Benjamin Karl und Andreas Prommegger wieder auf. Karl hatte keine Probleme, um auf dem Weg dorthin Patrick Bussler (GER), Aaron March (ITA) und Simon Schoch zu eliminieren. Ähnlich souverän setzte sich Prommegger gegen Sylvain Dufour (FRA) und seine beiden ÖSV-Teamkollegen Sigi Grabner und Toni Unterkofler durch. Im ersten Final-Heat leistete sich Prommegger den einzigen Fehler des Tages, den Karl prompt dazu nützte, um einen Vorsprung von 1,19 Sekunden herauszufahren. Im zweiten Lauf nahm der Salzburger noch einmal volles Risiko, doch Karl rettete zwölf Hundertstel ins Ziel.
„Ich habe in der Nacht vor dem Rennen zum ersten Mal überhaupt von einem Erfolg geträumt, und jetzt ist dieser Traum tatsächlich wahr geworden. Ich war heute einerseits total fokussiert auf diesen Sieg, andererseits war ich locker genug, um richtig schnell zu sein. Im Finale hatte ich nach dem ersten Lauf einen Super-Polster, aber Andi hat noch einmal ordentlich Gas gegeben. Ich bin froh, dass es am Ende zum Sieg gereicht hat – auch deshalb, weil mir meine Teamkollegen beim Training im Herbst ganz schön um die Ohren gefahren sind“, freute sich Karl über seinen 13. Weltcup-Sieg, mit dem er mit 1.450 Punkten auch die Führung in der Parallel-Wertung vor Prommegger (1.400) übernommen hat.
Andreas Prommegger fuhr mit Rang zwei Saison-übergreifend bereits seinen vierten Stockerlplatz in Serie heraus: „Nach dem Fehler im ersten Lauf habe ich noch einmal alles versucht, aber es ist sich ganz knapp nicht mehr ausgegangen. Im ersten Augenblick war ich zwar etwas enttäuscht, aber jetzt bin ich mit diesem zweiten Platz happy. Die Form passt, und die zwölf Hundertstel, die heute gefehlt haben, werde ich irgendwann auch noch aufholen.“
Mit Platz vier gab Toni Unterkofler ein kräftiges Lebenszeichen von sich: „Ich bin froh, dass es mir hier endlich gelungen ist, meine starken Trainingsleistungen auch im Rennen umzusetzen. Dieses gute Ergebnis zu Saisonbeginn gibt mir viel Selbstvertrauen für die nächsten Rennen“, freute sich der Salzburger. Das bärenstarke Resultat der ÖSV-Boarder rundeten Sigi Grabner als Sechster, Ingemar Walder als Achter und Manuel Veith als Zehnter ab, womit gleich sechs Österreicher in den Top Ten landeten. Einzig Lukas Mathies scheiterte bereits in der Qualifikation.
Nach dem Semifinal-Thriller gegen Amelie Kober war für Julia Dujmovits der Weg zum Sieg frei: „Gegen Amelie war ich am absoluten Limit, da hätte ich nicht mehr schneller fahren können. Es ist ein Wahnsinn, wieder ganz oben auf dem Podest zu stehen. Das ist ein wunderschönes Gefühl, auf das ich vier lange Jahre warten musste. Das Vorbereitungstraining in Crested Butte war für das gesamte Team Goldes wert. Dort haben wir uns optimal auf Telluride vorbereiten können“, jubelte Dujmovits.
Die Salzburgerin Claudia Riegler scheiterte im Viertelfinale an Amelie Kober und wurde als zweitbeste Österreicherin Sechste. Die Kärntnerin Sabine Schöffmann reihte sich nach einer Auftakt-Niederlage gegen Isabella Laböck (GER) an der zehnten Stelle ein. Für Heidi Neururer (17.), Ina Meschik (18.) und Marion Kreiner (40.) kam in der Qualifikation das Aus.
Presseinfo ÖSV
16.12.2011