Hockey-Nationalteams vor Hallen-Europameisterschaft

 Hockey

Am 7. Jänner 2010 hat Österreichs Herrennationalteam Hockey-Geschichte geschrieben. Im niederländischen Almere krönte sich die Mannschaft von Trainer Frank Hänel mit einem 4:3 in der Verlängerung gegen Russland zum Hallen-Europameister. Ab Freitag kämpft der Titelverteidiger bei der EM in Leipzig wieder um eine EM-Medaille. Diesmal sind aber auch die Damen des ÖHV dabei, nachdem 2010 im tschechischen Nymburk der Aufstieg unter die Top-Acht Europas gelang.

Herren in starker Gruppe
Deutschland, Spanien und die Schweiz warten in der Gruppenphase auf Österreichs Herren. Deutschland wurde vor zwei Jahren am Weg zu EM-Gold in der Gruppenphase geschlagen, Spanien in einem dramatischen Halbfinale im Sieben-Meter-Schießen. Aufsteiger Schweiz wurde zuletzt im Finale des Rohrmaxcups besiegt. Von der Titelverteidigung will aber niemand sprechen, zu groß ist das Ziel Olympia in London. Die Quali dafür steht Ende April am Programm. „Wir wollen ins Halbfinale. Dann haben wir zwei Chancen auf eine Medaille“, erklärt Kapitän Armin Stremitzer. Aber der Verteidiger stellt auch klar: „Die Olympia-Quali steht über allem. Unser Ziel ist der Klassenerhalt. Trotzdem spielen wir in Bestbesetzung.“

Damit liegt Kapitän Stremitzer auf einer Linie mit seinem Trainer, dem Deutschen Frank Hänel. Der Veranstalter komme mit allen Stars, damit „ist der Titel vorprogrammiert“. Die Gruppe sieht Hänel „extrem ausgeglichen besetzt“. Auch für ihn ist es das oberste Ziel, dem Abstieg zu entgehen. Aber „wenn man dann einmal im Halbfinale steht, kann alles passieren“. Ein Finale gegen Deutschland wäre für ihn „ein Traum“. Dagegen hätte freilich auch Stremitzer nichts. „Wir werden in Leipzig alles geben, aber eine Titelverteidigung kann in einem Jahr wie heuer nicht planen“, gibt der Kapitän zu. Mögliche Konkurrenten aus der Gruppe B sind Russland, Tschechien, England und die Niederlande.

Damen um Klassenerhalt und mehr
Auf die Damen des ÖHV warten in den Gruppenspielen die Niederlande, Weißrussland und die Ukraine. Beim letzten Großereignis, der Hallen-WM 2011, landeten die Österreicherinnen auf dem 7. Platz. Der letzte EM-Erfolg liegt einige Jahre zurück: Mit einem 3:1 gegen Schottland wurde 1998 Bronze erobert. Das Ziel in Leipzig heißt Klassenerhalt. „Wir kämpfen gegen den Abstieg“, sagt auch Damen-Trainer Marcin Nyckowiak. Der gebürtige Pole träumt jedoch von mehr. „Ich bin aber überzeugt, dass wir mehr erreichen können. Wir haben seit der letzten Hallen-WM riesige Fortschritte gemacht. Mit etwas Glück ist gegen Weißrussland und die Ukraine alles möglich“, so Nyckowiak.

Er habe „eine Vision“. „Auch wenn Horst Ruoss (Anm.: langjähriger ÖHV-Sportdirektor und Herren-Teamchef) immer gesagt hat, man soll keine Visionen haben.“ Das EM-Halbfinale „ist ein Traum. Aber wir werden alles dafür tun“, verspricht Nyckowiak. Mögliche Gegner für die ÖHV-Damen nach der Gruppenphase sind Spanien, Deutschland, Polen und Tschechien, die in der Gruppe B aufeinandertreffen. Gegen Spanien werden die ÖHV-Damen in Leipzig noch ein Testspiel bestreiten.

Presseinfo ÖHV

11.01.2012