Playoff-Eishockey schon in der Zwischenrunde: 99ers zwingen die Vienna Capitals in die Knie!

Am ersten Spieltag der Zwischenrunde gastierten die Graz 99ers im Eissportzentrum Kagran bei den Vienna Capitals. In einem rasanten Spiel mit Playoff-Charakter setzten sich am Ende die Graz 99ers mit 3:2 nach Penaltyschießen durch.
Capitals führen nach dem ersten Drittel
Von den ersten Sekunde des Spiels an war beiden Teams die Wichtigkeit der Partie bewusst. So entwickelte sich ein rasantes, intensives unterhaltsames Eishockeyspiel. Die Gastgeber hatten zu Beginn die größeren Spielanteile und wurden dafür bereits in der fünften Minute belohnt. Fortier traf in doppelter Überzahl zum 1:0. Praktisch mit dem ersten gefährlichen Angriff des Spiels glichen die 99ers durch Lysak aus (8.) – ebenfalls in Überzahl.
In der Folge entwickelte sich ein interessantes Eishockeyspiel mit Chancen auf beiden Seiten. Die Capitals gingen in Überzahl erneut in Führung: Ferland traf in der 16. Minute zum 2:1. Die Pausenführung war nicht unverdient für die Gastgeber.
Keine Tore im Mittelabschnitt
Im Mittelabschnitt konnten beide Teams das intensive Niveau der ersten 20 Minuten nicht ganz halten. Torchancen waren Mangelware. Die beste Chance des zweiten Drittels hatten die Capitals. Nach idealer Vorarbeit von Ferland traf Robinson mit einem schönen Schuss nur die Innenstange. Stand somit nach dem zweiten Drittel weiter 2:1.
Ausgeglichenes letztes Drittel: Graz erzielt späten Ausgleich
Im letzten Drittel änderte sich am Spielgeschehen wenig. Beide Teams versuchten in erster Linie Gegentreffer zu verhinderrn. Die beste Chance des Mitteldrittels vergaben die Grazer in der 45. Minute. Patrick Harand trat zu einem Penalty an und scheiterte an Caps-Goalie Divis.
In der Folge standen auf beiden Seiten einige Privatduelle im Mittelpunkt. Die nicht immer sattelfest wirkenden Schiedsrichter Dremelj und Gebei verloren ihre Linie und ahndeten einige Attacken (auf beiden Seiten) nicht. So wurde das Spiel hektisch und phasenweise nickelig.
Erst in der Schlussphase konzentrierten sich die Teams wieder darauf, Eishockey zu spielen. Nach einer umstrittenen Strafe gegen Robinson gelang den Gästen aus Graz den Ausgleich. Lefebvre erzielte via Innenstange den Ausgleich (58.).
Torlose Verlängerung – Penaltyschießen an Graz
Beide Teams nahmen in der Verlängerung mehr Risiko in ihren Offensivaktionen. Treffer wollte jedoch keiner gelingen. So musste das Penaltyschiessen über den Sieger bestimmen.
Während bei den Steirern mit Blatny gleich der erste Schütze traf, konnte kein Wiener seinen Penalty verwandelt. So steht am Ende ein 3:2-Auswärtssieg für die 99ers in Wien. Nach dem Spiel lieferten sich die beiden Teams heftige Diskussionen im Kabinengang. Nach einem harten Spiel, mit zum Teil überfordert wirkenden Schiedsrichten, wird zwischen den beiden Teams sportlich wohl keine Freundschaft steigen.
Tommy Samuelsson (Vienna Capitals): Das einzige, das ich meinen Jungs vorwerfen kann ist, dass wir nicht mehr Tore geschossen haben. Wir hätten dieses Spiel locker selber entscheiden können und auch müssen. Wenn uns aus den vielen Chancen ein weiteres Tor gelungen wäre, hätte das Spiel einen ganz anderen Verlauf genommen. Wir haben 60 Minuten eine sehr gute Leistung geboten, auch in der Overtime. Ein Penaltyschießen ist dann immer Glück. Über die Leistung der Schiedsrichter will ich nichts sagen.
Mario Richer (Graz 99ers): Es war ein klassisicher Playoff-Fight. Wir haben etwas das erste Drittel verschlafen, sind aber dann besser ins Spiel gekommen. Die nächsten Spiele in der Zwischenrunde werden genauso intensiv und interessant werden.
Vienna Capitals vs. Graz 99ers 2:3 n.P. (2:1, 0:0, 0:1, 0:0, 0:1)
Eissportzentrum Kagran, 3.650 Zuschauer, SR Dremelj/Gebei
Tore: Fortier (5./PP 2), Ferland (16./PP) bzw. Lysak (8./PP), Lefebvre (58./PP), Blatny (entscheidender Penalty)
Thomas Muck
22.01.2012