Austria-Vorstand Markus Kraetschmer: Wir müssen die Heimspiele gewinnen!

Die Winterpause für den FK Austria Wien ist beendet. Trotz sibirischer Kälte starten die Veilchen gegen SV Josko Ried ins Kalenderjahr 2012. Sportreport bat Austria Finanzvorstand Markus Kraetschmer zum Interview über Mehrkosten aufgrund der Witterungsverhältnisse, die Transfers des vergangenen Monats und über seine persönliche Wunschschlagzeile zum Spiel gegen die Innviertler.

Sportreport: Auch wenn man es aufgrund des Wetters nicht glaubt, aber die Winterpause in der Fußball-Bundesliga ist vorbei. Herr Kraetschmer, wie groß ist die Vorfreude bei der Wiener Austria auf den Start der Frühjahrssaison?
Markus Kraetschmer: Sehr groß! Die Winterpause war lange – es hat sich viel bei uns getan. Sowohl im Trainerstab als auch im Kader der Mannschaft! Wir freuen uns wahnsinnig auf den Start und tun alles was wir können, damit der Saisonstart gegen Ried plangemäß über die Bühne geht und wir Topbedingungen haben. Denn es liegt einzig an der Mannschaft, drei Punkte einzufahren.

Sportreport: Sie haben im Rahmen der Pressekonferenz angesprochen, dass es in der Anhängerschaft große Vorfreude auf das erste Spiel gibt. Die Temperaturen dürfen zurzeit getrost in die Rubrik ’sibirisch‘ eingestuft werden. Was wäre möglich, wäre das Wetter besser – ist für diesen Fall eine ausverkaufte Generali-Arena illusorisch?
Markus Kraetschmer: Das ist meiner Meinung nach eine hypothetische Frage. Vom Feedback der Anhänger kann ich jedoch behaupten, dass viele morgen ins Stadion kommen werden. Die angesprochene Vorfreude ist deutlich spürbar.

Wir müssen es einfach hinnehmen, dass die Temperaturen im Februar winterlich sind. Das ist so! Es ist mit Sicherheit eine sehr intensive Kältephase. Wir haben das aber auch schon anders erlebt.

Das Publikum geht aber auch zu anderen Sportveranstaltungen bei kalten Temperaturen. Daher hoffe ich, dass morgen viele Leute ins Stadion kommen und die Mannschaft unterstützen werden. Dann wird es mit Sicherheit ein heißes Spiel werden! Obwohl die Temperaturen (schmunzelt, überlegt kurz) tief winterlich sein werden.

Sportreport: Die zusätzlichen Kosten für die Austria belaufen sich auf rund 30.000 Euro. Wie sehr schmerzt der zusätzliche finanzielle Aufwand?
Markus Kraetschmer: Das muss man einfach einkalkulieren und budgetieren! Für Heimspiele im Winter werden Rasenheizungen gebaut damit wir spielen können. Man muss aber fairerweise sagen, dass eine kurzfristige Absage in der Regel deutlich mehr an Kosten verursacht.

Wie gesagt, auf solche Dinge muss man sich vorbereiten und sie budgetieren. Natürlich würden wir das Geld gerne für andere Dinge verwenden. Aber das sind die Rahmenbedingungen. Die gilt es anzunehmen und nicht darüber zu jammern.

Sportreport: Kommen wir zum Sportlichen. Die Austria hat einen neuen Trainer, neue Spieler. Tabellenführer Ried ist der Gegner in der Generali-Arena. Am Ende zählt in einem Heimspiel wohl nur ein Sieg. Wie sehen Sie die Ausgangsposition?
Markus Kraetschmer: Korrekt! Ich glaube da braucht man nicht lange herumzureden. Unser Anspruch muss sein, das Heimspiel zu gewinnen. In der Konstellation gegen Ried, die an der Tabellenspitze stehen, ist es umso wichtiger.

Im Herbst hatten wir definitiv das Problem, dass wir zu viele Punkte in Heimspielen liegengelassen haben. Auch das wird hoffentlich ein Teil der neuen Austria sein, dass wir drei Punkte einfahren können und in Heimspielen die Zähler erzielen können, die uns zuletzt abgegangen sind.

Sportreport: Zwei Spieler (Barazite und Junuzovic) sind gegangen. Drei Neue wurden verpflichtet. Wirtschaftlich wurde die vergangene Transferperiode mit einem Überschuss beendet. Vermutlich hat die Austria an sportlicher Qualität verloren. Was überwiegt in diesem Fall: Die Freude über das gute wirtschaftliche Resultat, oder doch die möglichen sportlichen Sorgen?
Markus Kraetschmer: Da gilt der alte Spruch: Die Wahrheit liegt auf dem Platz! Wir haben gewusst, dass Nacer Barazite und Zlatko Junuzovic durch die starken Leistungen in der Europa League sich in den internationalen Fokus gespielt haben. Wir haben damit gerechnet, dass Angebote kommen werden.

Die Ausgangspositionen waren unterschiedlich. Junuzovic hat uns klar signalisiert, dass er den Verein im Sommer verlassen wird. Dann wäre er ablösefrei gegangen. Nacer Barazite war eine „Win-win“-Situation aus seiner Sicht. Monaco wollte ihn unbedingt holen. Sie haben einen neuen russischen Oligarchen. Dementsprechend waren sie auch bereit, eine dementsprechende Ablösesumme zu bezahlen.

Wir haben ein Teil davon wieder in die Mannschaft investiert. Wir haben das mit dem Ivo Vastic und dem Thomas Parits bestmöglich versucht zu kompensieren.

Wir haben immer gesagt, dass wirtschaftliche Erfolge am Transfermarkt Teil des Budgets sein werden. Jetzt ernten wir die Aussaat der letzten Jahre. Unser Anspruch bleibt aber, dass wir eine Top-3-Mannschaft in Österreich sind. Mit dem Kader haben wir durchaus die Möglichkeit, dem gerecht zu werden.

Sportreport: Letzte Frage: Welche Schlagzeile würden Sie gerne nach dem Spiel über die Partie Austria gegen Ried lesen?
Markus Kraetschmer: Ivica Vastic holt seine ersten drei Punkte als Cheftrainer der Wiener Austria.

Das Gespräch führte Thomas Muck

11.02.2012


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