Matchpuck für die Kroaten: Beendet Medvescak Zagreb gegen den HC Orli Znojmo bereits die Serie?

 Medvescak Zagreb, Orli Znojmo

KHL Medvescak Zagreb kann beim Gastspiel in Tschechien schon das Halbfinal-Ticket lösen. Der HC Orli Znojmo hat aber schon im ersten Heimspiel bewiesen, dass sich die Adler nicht kampflos geschlagen geben.

KHL Medvescak Zagreb hat beim sonntägigen Gastspiel in Znojmo als einziges Team aller Viertelfinalteilnehmer die Chance auf den Halbfinaleinzug. Der letzte Sweep in den Playoffs gelang im vergangenen Jahr den Caps: im Viertelfinale schalteten die Wiener die Graz99ers mit einem Overtime-Sieg in Spiel vier aus.

Znojmos Kämpferqualitäten sind gefragt
Der HC Orli Znojmo hat den Kampf angenommen, muss aber noch Lehrgeld bezahlen. Bei der 0:5-Pleite in Zagreb zeigten die Tschechen in den ersten 20 Minuten eine tadellose Leistung. Doch zu Beginn des Mittelabschnitts sorgten vier Gegentore innerhalb von nur fünf Minuten für die Entscheidung im Spiel und die vermeintliche Vorentscheidung in der Serie. „Zagreb hat einfach körperliche Vorteile und es war am Donnerstag nur eine Frage der Zeit, bis wir das erste Gegentor kassieren. Wenn man die beiden Kader vergleicht, dann sieht man, dass Zagreb die stärkere Mannschaft ist. Für mich sind sie der Favorit auf das Finale, obwohl wir uns natürlich noch lange nicht geschlagen geben“, meint Assistant Coach Petr Kucirek, der wegen einer Hüftoperation die Reise nach Zagreb nicht antreten konnte und das Spiel vor dem Fernseher verfolgte.

Um die Serie verlängern und den ersten Sieg in der Postseason feiern zu können, benötigen die Adler vor allem im Angriff mehr Durchschlagskraft: in den bisherigen drei Spielen erzielten die Tschechen im Schnitt nur ein Tor pro Spiel. Aber auch das Abwehrverhalten scheint mit 13 Gegentreffern für die Playoffs nicht ausreichend zu sein. Im ersten Heimspiel machte Znojmo zu Beginn mächtig Druck, ohne jedoch einen zählbaren Erfolg verbuchen zu können. Bei den letzten acht Heimsiegen gingen die Tschechen immer in Führung, somit könnte das erste Tor auch morgen spielentscheidend werden. „Wir wollen auf jeden Fall gewinnen und die Serie verlängern. Bei uns werden sicher alle vier Linien zum Einsatz kommen und wenn wir auch einmal in Führung gehen, dann sehe ich unsere Chance. Viele denken, dass diese Serie schon entschieden ist, aber im Eishockey ist schon einiges passiert“, weiß Kucirek. Martin Podesva und Lubomir Stach sind mit jeweils zwei Scorerpunkten in der Postseason die besten Spieler ihres Teams. Es sind keine Veränderungen im Lineup zu erwarten.

Macht Zagreb den Sack zu?
KHL Medvescak Zagreb wird in den bisherigen Begegnungen der Favoritenrolle gerecht und kann nach dem ersten Postseason-Shutout schon mehr als nur mit dem Halbfinale liebäugeln. In den bisherigen Heimspielen stellte Alan Letang jeweils mit dem ersten Treffer die Weichen auf Sieg. Der Kapitän erzielte somit zwei seiner sieben Saisontreffer im Playoff. „Im ersten Drittel spielten wir nicht unser bestes Hockey. Wir kamen aber fokussiert aus der Kabine und spielten so, wie wir es uns vorgenommen haben. Uns war von Anfang an bewusst, dass es eine sehr körperbetonte und emotionale Serie wird, das ist typisches Playoff-Hockey“, berichtet Letang.

Schon einmal feierten die Kroaten in einer Viertelfinalserie vier Siege in Folge: vor zwei Jahren drehten die Bären jedoch einen 0:2-Rückstand in einen 4:2-Sieg gegen Graz. Nun scheint der Halbfinaleinzug nur mehr Formsache zu sein, aber vor allem beim Gastspiel in Znojmo taten sich die Bären lange schwer. Mit einem Sieg könnten die Kroaten jedoch Kräfte sparen und die Konkurrenz vom Sofa aus beobachten. „Jetzt kommt wieder ein altes Klischee zum Vorschein, denn der letzte Sieg einer Serie ist immer der schwerste. Wir müssen wieder einfach spielen und an unserem Game Plan festhalten. Sprich, die Scheibe tief bringen und so viele Schüsse wie möglich aufs Tor nehmen. Wir wollen die Serie natürlich auch in der Fremde beenden, alleine schon um einige Tage pausieren zu können. Denn man weiß nie, was in der Zukunft noch auf einen zukommt“, versichert Letang, der sich selbst an keinen Sweep seinerseits erinnern kann: „Ich kenne nur die andere Seite und weiß, wie es sich anfühlt mit einem 0:4 die Saison zu beenden. Das ist kein angenehmes Gefühl“. KHL Medvescak Zagreb ist mit einer Effizienz von 23,90% das beste Powerplay-Team. So erzielten die Bären auch bislang schon vier Tore in Überzahl gegen Znojmo. Joel Prpic ist mit +5 der beste Spieler der diesjährigen Playoffs. Auch Robert Kristan führt die Statistiken mit einer Fangquote von 96,4% an. Gal Koren bleibt auch weiterhin der einzige Ausfall im Team der Kroaten.

Sonntag, 26. Februar 2012, 17:30 – Live-TV: Sportklub Kroatien
HC Orli Znojmo – KHL Medvescak Zagreb
Referees: FUSSI, TRILAR, Ettlmayr, Hofstätter

Bisherige Saisonduelle:
11.09.2011: KHL Medvescak Zagreb – HC Orli Znojmo 4:3 n. P. (1:0, 2:2, 0:1, 0:0, 1:0)
14.10. 2011: HC Orli Znojmo – KHL Medvescak Zagreb 8:2 (3:1, 3:1, 2:0)
25.11.2011: HC Orli Znojmo – KHL Medvescak Zagreb 1:5 (0:1, 1:2, 0:2)
30.12.2011: KHL Medvescak Zagreb – HC Orli Znojmo 6:4 (1:0, 2:3, 3:1)

Playoff-Viertelfinale:
19.02.2012: KHL Medvescak Zagreb – HC Orli Znojmo 3:1 (1:0, 1:0, 1:1)
21.02.2012: HC Orli Znojmo – KHL Medvescak Zagreb 2:5 (0:2, 1:2, 1:1)
23.02.2012: KHL Medvescak Zagreb – HC Orli Znojmo 5:0 (0:0, 4:0, 1:0)

Stand in der Best-of-seven-Serie, KHL Medvescak Zagreb – HC Orli Znojmo 3:0

Presseinfo Erste Bank Eishockey Liga

25.02.2012