Vakante Stellen und berufliche Auszeiten

Boxenstopp

Viertes Rennen, vierter grober Patzer der Boxenmannschaft. Die für ihre englische Genauigkeit bekannte McLaren-Mannschaft ist derzeit mit dem Fehlerteufel beschäftigt. Viermal bereits gab es Probleme an der Box für einen ihrer Piloten. Auf der Strecke kämpfen Button und Hamilton um Hundertstel – in der Box verlieren sie durch die Fehler Sekunden. Da wird kein Computer gebraucht um nachzurechnen, wo das Team Zeit verliert und wo es sich steigern muss.

„Du bist jung, motiviert, mechanisch versiert und hast Interesse an der Formel 1. Du hast eine halbwegs abgeschlossene Mechanikerausbildung, bist flink und fehlerfrei beim Wechseln von Reifen sowie offen für Kritik. Wenn ja, dann schick uns eine Bewerbung. In Kürze werden einige Stellen frei“. So ähnlich könnte ihre Anzeige aussehen, Herr Martin Whitmarsh. Seit 2009 ist er Teamchef des McLaren-Formel 1 Team. Seit 1989 arbeitet er dort. Der Brite Martin Whitmarsh bekommt in der aktuellen Saison aber ein graues Haar nach dem anderen. Die Mannschaft aus Woking verfügt momentan über das beste Auto, hat mit Button und Hamilton sicher eines der besten Fahrerpärchen. Auf der Strecke sind sie gut aufgestellt, was aber schlagartig aufhört, wenn es in die Boxengasse geht.

Runde 1, Down Under. Schlechter Start, schlechter Boxenstopp, trotzdem Platz drei. Während Teamkollege Jenson Button den Sieg bejubelte zeigte sich Lewis Hamilton unzufrieden, mit sich selbst noch. Chaos in der Boxenstraße – in der Formel 1 normal. Jedoch galt das McLaren-Team jahrelang als Vorbild. Eigene Trainings der Stopps, jeder Handgriff tausendmal eintrainiert. Doch heuer scheinen die McLaren-Boxenmechaniker ein wenig von der Rolle zu sein. Melbourne blieb kein Einzelfall.

In Sepang war erneut der Weltmeister von 2008 der Leidtragende. Er verlor seine Führungsposition an Fernando Alonso und musste auch seinen Teamkollegen vorbeiziehen lassen. Button erwischte es dann in China bei seinem dritten Boxenstopp. Dadurch fiel er hinter Raikkonen und Vettel zurück. Beide bekamen dann Reifenprobleme und es vergrößerte sich der Vorsprung vom späteren Sieger Nico Rosberg.

In Bahrain der nächste eklatante Fehler. Doch diesmal reichte es nicht mehr für einen Stockerlplatz. Nur vier Punkte für Hamilton und damit liegt nach vier Rennen der Doppelweltmeister Vettel wieder auf Platz eins der Fahrerwertung. So kann auch eine „Durststrecke“ beendet werden.

Seit dem 30. Oktober 2011 hat Vettel ja schon nicht mehr gewonnen. Ganze fünf Rennen lagen ja dazwischen. Sensationeller da schon eher das Comeback von Kimi Raikkonen am Stockerl, übrigens sein erstes seit Monza 2009 und die erste Podiumsplatzierung von Romain Grosjean. Beide Lotus-Piloten übrigens mit Auszeit von der Formel 1 vor dieser Saison. Raikkonen mit seinem Rallye-Experiment, Grosjean unfreiwillig, nachdem er bereits 2009 im Renault saß. Dazwischen war der gebürtige Schweizer aktiv in mehreren Motorsportklassen. 2010 wurde er Meister der AutoGP, 2011 in der GP2.
[PMA]

23.04.2012


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