Österreich besiegt Mazedonien – scheitert dennoch in der WM-Qualifikation
In einer mit 5.500 Zuschauern gefüllten Albert Schultz Halle bringt Teamchef Patrekur Jóhannesson von Beginn an Thomas Bauer im Tor, den Mann, der in Skopje die mazedonischen Angreifer teilweise zur Verzweiflung getrieben hat. Das Spiel der Österreicher beginnt gut, man lässt den Mazedoniern nur wenig Räume, steht gut in der Deckung, kann das Match offen halten. Der in den Anfangsminuten glücklose Thomas Bauer im Tor der Österreicher wird in Minute 12 von Nikola Marinovic abgelöst, eine Wende im Spiel: nach Parade von Marinovic stellt Kapitän Viktor Szilagyi auf 6:5, kurze Zeit später kann Robert Weber mit einem Gegenstoß auf 7:5 noch eins drauf legen, Roland Schlinger erhöht sogar auf plus drei. Doch die Österreicher können den Vorsprung nicht halten, Mazedonien gelingt nur wenige Minuten danach der Ausgleich. In einem wieder hitzigen Spiel mit zahlreichen Fouls und Diskussionen kann Österreich keinen weiteren Vorsprung mehr herausspielen und muss in Unterzahl den Rückstand hinnehmen, geht mit einem 13:14 in die Pause.
Denkbar schlecht beginnt für Österreich die zweite Halbzeit: man scheitert gleich mehrmals am mazedonischen Torhüter Ristovski, im Gegenzug wiederum bauen die Gäste ihre Führung bis zur 36.Minute auf plus drei aus. Doch wie bereits in Skopje bringt Thomas Bauer die Österreicher zurück ins Spiel: im Angriff wiederum kann Robert Weber Mitte der zweiten Halbzeit wieder auf minus eins verkürzen, in der 48. Minute sorgt der in diesem Spiel überragende Roland Schlinger für den viel umjubelten Ausgleich zum 22:22, Raul Santos erobert nach 49 Minuten die Führung zurück. Das Spiel scheint zu Gunsten der Österreicher zu kippen: Andi Lassner erhöht fünf Minuten vor Schluss auf plus zwei, doch in der Folge verkürzt nicht nur Lazarov per Siebenmeter, zudem gerät Österreichs Team in Unterzahl. In den Schlussminuten wirft Österreich noch einmal alles nach vorne, eineinhalb Minuten vor Ende stellt Lucas Mayer auf plus drei, doch das Wunder bleibt aus. Österreich gewinnt zwar gegen Mazedonien 30:27, schafft aber aufgrund der minus-5-Auswärtsniederlage die WM-Qualifikation nicht.
Roland Schlinger: „Es war bisher in unseren Heimspielen immer so, dass wir irgendwann im Spiel diese Akzente gesetzt haben, um das Spiel zu drehen, dann ist die Halle dazugekommen und das Spiel ist zu unseren Gunsten gekippt. Aber das ist heute ausgeblieben, dafür waren die Mazedonier einfach zu abgeklärt und haben in den entscheidenden Phasen nicht nachgelassen. Wir waren teilweise auch zu hektisch und haben es mit Einzelaktionen versucht, jeder wollte es heute unbedingt, vielleicht zu viel.“
Patrekur Jóhannesson: „Wir mussten natürlich Risiko nehmen, bei einem minus-fünf-Rückstand kannst Du Dich nicht hinten reinstellen. Bei diesem plus-drei ist das vierte Tor nicht gelungen und dann wurde es schwierig. Aber ich kann meiner Mannschaft heute keinen Vorwurf machen, sie haben alles gegeben. Die Niederlage ist hart, aber wir müssen wieder aufstehen und werden ab Herbst in der EM-Qualifikation wieder da sein.“
Österreich vs. Mazedonien 30:27 (13:14)
Werfer AUT: Schlinger (7), Santos (5), Fölser, Bozovic (je 4), Weber (3), Mayer, Szilagyi (je 2), Wilczynski (2/2), Lassner (1).
Presseinfo ÖHB
17.06.2012