Österreich-Rundfahrt: Di Luca siegt am Kitzbüheler Horn – Rohregger Dritter

Bei der ersten Bergankunft der Tour 2012 bewies Acqua-Sapone-Profi Danilo Di Luca seine Kletterqualitäten und setzte sich vor Steve Morabito und Thomas Rohregger durch. Di Luca übernahm das Gelbe Trikot; Rohregger hat gute Chancen auf den Toursieg.
Auf dem Schlussansteig der zweiten Etappe der Österreich-Rundfahrt von Innsbruck auf das Kitzbüheler Horn, der gefürchteten 7,4 Kilometer langen Mautstraße hinauf zum Alpenhaus, lieferten sich die Tour-Favoriten ein direktes Duell – und eines gegen den Berg, der mit Steigungen von bis zu 22,4% (Steigung im Schnitt: 11%) dagegenhielt.
Di Luca kontert Attacke von Rohregger
Das Radioshack-Team von Thomas Rohregger kontrollierte das Renngeschehen bis zum Beginn des Schlussanstiegs. Dann kam die Attacke von Rohregger. Der Tiroler konnte sich mit einer etwa acht Mann starken Gruppe absetzen. Es begann ein taktisches Rennen, Danilo Di Luca und Rohregger beäugten sich gegenseitig. Zwei Kilometer vor dem Ziel gelang es dem Italiener, seinerseits eine Attacke zu landen und er konnte sich absetzen. Die Gruppe fiel auseinander, nur Rohregger und der Schweizer Steve Morabito (BMC) konnten Di Luca mit Respektabstand folgen.
Di Luca feierte schließlich den Etappensieg am Kitzbüheler Horn, Morabito sprintete vor Rohregger auf Rang zwei. Rohregger liegt damit in der Gesamtwertung nur 16 Sekunden hinter dem neuen Gesamtführenden Di Luca und fünf Sekunden hinter Morabito.
Damit stehen die Anwärter auf den Gesamtsieg fest. Denn nur wer bei der Bergankunft am Kitzbüheler Horn vorne dabei ist, hat noch Chancen auf einen Spitzenplatz in der Endabrechnung. Seit 2009 konnte der jeweilige Sieger am Horn seinen Vorsprung auch bis Wien behaupten. Der letzte Fahrer, der in der Gesamtwertung triumphierte, obwohl er in Kitzbühel nicht als Erster (sondern als Zweiter mit 12 Sekunden Rückstand auf den Dänen Chris Anker Sörensen) ankam, war auch der letzte österreichische Toursieger: Thomas Rohregger gelang dieses Kunststück 2008. Für einen möglichen Toursieg 2012 hat der Tiroler heute den Grundstein gelegt, denn er gilt als besserer Zeitfahrer als Di Luca.
Rohregger zufrieden – Ärger über Morabito
Rohregger war im Ziel dementsprechend auch zufrieden: „Ich bin heute mit der Wut im Bauch gefahren; wollte zeigen, was in mir steckt. Das Team hat super gearbeitet, fast alles ist nach Plan gelaufen. Wir wollten heute den Etappensieg einfahren, das hat zwar nicht ganz geklappt, aber der Rückstand ist gering. Auf den letzten eineinhalb Kilometern, als Di Luca attackierte, ist mir etwas die Puste ausgegangen.“ Verärgert war der Tiroler über den Etappenzweiten Morabito, der auf den letzten Metern an ihm vorbeigesprintet war: „So etwas macht man nicht. Er ist die ganze Zeit an meinem Hinterrad gehangen.“
Tageswertung Kitzbüheler Horn
1. Danilo Di Luca (ITA, Acqua & Sapone) 3:50:50
2. Steve Morabito (SUI, BMC) +7 Sekunden
3. Thomas Rohregger (AUT, Radioshack-Nissan) +10
4. Petr Ignatenko (RUS, Katusha) +21
5. Alexandr Dyachenko (KAS, Astana) +23
6. Robert Vrecer (SLO, Vorarlberg) +27
7. Sergio Pardilla (ESP, Movistar) +40
8. Angelo Pagani (ITA, Colnago) +50
9. Marco Pinotti (ITA, BMC) +59
10. Marcel Wyss (SUI, Netapp) +1.17 Minuten
…
16. Riccardo Zoidl (AUT, Gourmetfein) +1.49
20. Paul Lang (AUT, WSA) +2.34
27. Dominik Hrinkow (AUT, Vorarlberg) +4.10
33. David Wöhrer (AUT, Tirol Cycling) +5.21
Österreich-Rundfahrt, Gesamtwertung nach 2 Etappen:
1. Danilo Di Luca (ITA, Acqua & Sapone)
2. Steve Morabito (SUI, BMC) +11 Sekunden
3. Thomas Rohregger (AUT, Nissan-Radioshack) +16
4. Petr Ignatenko (RUS, Katusha) +31
5. Robert Vrecer (SLO, Vorarlberg) +37
6. Alexandr Dyachenko (KAS, Astana) +44
7. Sergio Pardilla (ESP, Movistar) +50
8. Angelo Pagani (ITA, Colnago) +1.00 Minuten
9. Marco Pinotti (ITA, BMC) +1.09
10. Marcel Wyss (SUI, Netapp) +1.27
…
16. Riccardo Zoidl (AUT, Gourmetfein) +2.02
21. Paul Lang (AUT, WSA) +2.55
27. Dominik Hrinkow (AUT, Vorarlberg) +4.31
34. Hans-Jörg Leopold (AUT, WSA) +5.42
02.07.2012