Start für die 20. Ennstal-Classic

Lancia

Vom 11. – 14 Juli 2012 startet die 20. Auflage der Ennstal Classic unter dem Motto „Autofahren im letzten Paradies“. Nigel Mansell, der F1-Weltmeister von 1992 und Indy Car-Champion 1993, wird als Stargast auftreten und im Chopard-Grand Prix einen 600 PS starken Porsche 917 Renn-Prototyp fahren.

Bei der ersten Ennstal-Classic im Jahre 1993 waren 35 Autos am Start. Heuer wurden über 350 Nennungen abgegeben, aus denen ein Startfeld von 230 Teams ausgewählt wurde. Sie kommen aus 18 Nationen und stellen 52 Marken aus den Baujahren 1917 bis 1972 in die Auslage. Nachstehend die Highlights der heurigen Ennstal-Classic.
DER SUPER-STAR: Nigel Mansell, Weltmeister 1992, fährt im Chopard-Grand Prix einen Porsche 917.

DAS IKONEN-TEAM: Sir Stirling Moss und der 92jährige Jaguar-Rennfahrer und Testpilot Norman Dewis fahren im Chopard-Grand Prix einen Jaguar XKC-Rennsportwagen, wie sie ihn 1952 zusammen in der Mille Miglia gefahren sind.

DAS TEUERSTE AUTO: Eine Ferrari 250 GT SWB Competition Berlinetta hat laut dem Ferrari-Magazin Cavallino einen Marktwert zwischen 5 und 7 Millionen Dollar.

DAS TEUERSTE AUTO IM CHOPARD GP: der Mercedes-Benz 300 SLR Rennsportwagen von 1955, der vom früheren Grand Prix-Piloten und Le Mans-Sieger vom 1970, Hans Herrmann, gefahren wird. Für diesen unverkäuflichen Silberpfeil aus dem Stuttgarter Werks-Museum, gibt es keinen Preis, aber vor Jahren wurde der Wagen für die Ennstal-Classic auf 100 Millionen Schilling versichert…

EIN ECHTER LORD: Auf Initiative von «WINGS FOR LIFE», jener Stiftung, die Dietrich Mateschitz für Rückenmarks-Forschung ins Leben gerufen hat, und die es sich zur Aufgabe macht, «Querschnittslähmung heilbar zu machen», besucht Charles Earl of March am 14. Juli die Ennstal-Classic. Er wird im Chopard-Grand Prix einen Porsche 908 Rennsportwagen aus dem Werks-Museum demonstrieren. Lord March managt den Familiensitz Goodwood und organisiert auf seiner privaten Rennstrecke die beiden größten und spektakulärsten Oldtimer-Events in Europa, das «Goodwood Festival of Speed» und das «Goodwood Revival». Zweifellos ist er die einflussreichste und am meisten respektierte Person der internationalen Classic-Car-Szene.

ÄLTESTER OLDIE: Der American LaFrance Tourer von Ingo Strolz/Werner Gassner ist Baujahr 1917. Als ältestes Auto im Feld trägt es die Startnummer 1. Der monströse Motor hat 14,5 Liter Hubraum und leistete in seiner Jugend 140 PS.

BARACKEN-WUNDER: Eine Show für sich sind die drei silbernen Veritas RS von Hermann BONIBERGER, Franz SORIAT/Peter WEIXELBAUMER und Walter DEGELSEGGER/Johann WATZINGER. Veritas entstanden in der Baracken-Werkstatt von Meßkirch, dort wo in tiefster Not, aber mit ungeheurem Enthusiasmus und genialer Improvisationsgabe ab März 1948 aus alten BMW-Rahmen und 328er-Motorenteilen aufregende Renn-Zweisitzer quasi mit Sieger-Garantie handgeschnitzt wurden. Trotz eines atemberaubenden Aufstiegs musste die Firma bereits 1950 Konkurs anmelden. Heute gibt es kaum einen Veritas unter 800.000 Euro…

RED BULL-RING: Höhepunkt des 400 Kilometer langen ORANGE-Prologs am Donnerstag ist die Sonderprüfung auf dem Red Bull-Ring. In der ersten Runden können die Teilnehmer eine selbstgewählte Rundenzeit vorlegen, die sie in der zweiten Runde möglichst genau wiederholen müssen: Jede zeitliche Abweichung in der zweiten Runde von der ersten, wird pro 1/100 Sekunde mit einem Punkt bestraft.

ÖSTERREICHRING-SIEGER: Mit Kurt Ahrens (72) fährt jener Mann einen Porsche 356 vom Werks-Museum, der im Jahre 1969 auf dem neu eröffneten Österreichring das 1000 Kilometer-Rennen zusammen mit Jo Siffert gewonnen hat. Sie fuhren das damals stärkste und schnellste Auto, den Porsche 917.

LEGENDÄRER FERRARI: Der Schweizer Jo Vonlanthen bringt einen Ferrari 500 F2. Der Formel 2-Rennwagen war in der Weltmeisterschaft 1952/53 derart überlegen, dass Alberto Ascari alle Grand Prix bis auf einen gewann und zweimal Weltmeister wurde.

WW LÄSST GRÜSSEN: Walter Wolf, geboren in Graz-Liebenau, begann 1960 mit zehn Dollar in der Tasche in Montreal ein neues Leben. Mit 37 war er Multimillionär. 1976 kaufte er das Hesketh Formel 1-Team, um im November 1976 mit einem eigenen Rennstall in die Königsklasse einzusteigen. Jody Scheckter sorgte bei der Premiere für eine Sensation: Er gewann auf Wolf-Cosworth das erste Rennen der Saison 1977, den Argentinien-GP, später noch die Rennen von Monaco und Kanada. Rudolf Raml aus Altenberg restaurierte einen Wolf-Cosworth Formel 1 WR8/9, wie er 1979 von Keke Rosberg gefahren wurde. Das Auto wird beim Chopard-Grand Prix in Gröbming mitfahren.

NASCAR IN GRÖBMING: Dieter Quester wird den Toyota Camry vorführen, den Red Bull bis 2011 in der NASCAR-Serie einsetzte. Mit 800 PS ist es das stärkste Auto der Ennstal-Classic.

AUDI SPORT QUATTRO S1 VON 1986: Walter Röhrl sagt über den S1: «Das war das wahnsinnigste aller meiner Autos». Der 2,1 Liter-Fünfzylinder-Turbomotor leistete 530 PS, dank Allradantrieb katapultierte man sich in 11,8 Sekunden von 0 auf 200. Walter Röhrl oder Franz Wittmann wird den S1 in Gröbming pilotieren.

CARRERA-SIEGER: 1952 tauchte der Mercedes 300 SL Prototyp mit seinen spektakulären Flügeltüren auf. Karl Kling wurde damit Zweiter in der Mille Miglia, in Le Mans gab es einen Doppelsieg, in der Carrera Panamericana Mexico flog Kling/Klenk bei Tempo 200 eine Geier gegen die Windschutzscheibe. Trotz dieses Vorfalls gewannen die beiden Deutschen vor ihren Teamkollegen Lang/Grupp. Zum 60jährigen Jubiläum des 300 SL zündet Jochen Mass einen Prototyp im Chopard-Grand Prix.

LE MANS MAL FÜNF: Der fünffache Le Mans-Sieger Derek Bell wird einen Porsche 956 von Ottocar Jacobs fahren.

BOLIDE IN BLAU: Vom 4,5 Liter-Talbot Lago T26C Grand Prix-Wagen wurden zwischen 1948 und 1951 exakt 23 Exemplare gebaut. Klaus Lehr, der die Rallye mit einem Zwölfzylinder-Lagonda mitfährt, wird den Boliden beim GP in Gröbming pilotieren.

06.07.2012