Die Zweite Liga startet in die Play-Offs: Business as usual?

Basketball
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Die Zweite Basketball Bundesliga biegt schon auf die Zielgerade der Meisterschaft ein, die Viertelfinalserien beginnen am Samstag. Da in der 2BL auch in den Play-Offs nur am Wochenende gespielt wird, wird es allerdings trotz kurzer „Best-of-Three“-Serien in allen Phasen ein bisschen dauern, bis der Meister feststeht. Die Semifinalserien beginnen erst am 15. März, das mögliche letzte Finalspiel ist für den 19. oder 20. April angesetzt. Bis dahin ist noch jede Menge Zeit, jetzt beschäftigen wir uns vorerst mit der jüngsten Vergangenheit und der nahen Zukunft. Sprich: Zuerst gibt es einen kurzen Rückblick auf den Grunddurchgang und unser Zeugnis für die elf Teams, danach folgt ein Ausblick auf die Viertelfinalserien. Starten wir gleich los und fassen zusammen, wie es den Mannschaften bisher so ergangen ist:

Mattersburg Rocks – Rang 1, 17 Siege/3 Niederlagen Note 1
Wir geben zu, wir hatten eigentlich erwartet, dass sich der Titelverteidiger etwas langsamer in Hochform bringen wird und den Grunddurchgang nicht unbedingt als Nummer 1 beendet. Weit gefehlt, die Rocks haben in der Rückrunde nur noch einmal verloren (gegen die Wolves) und sich so um zwei Ränge nach vorne gespielt. Das gibt bei uns die Bestnote, an der Favoritenrolle für die Play-Offs ändert sich ohnehin nichts.

Basket Flames – Rang 2, 17 Siege/3 Niederlagen Note 1-2
Die Spitzenplatzierung nach der Hinrunde konnten die Flames nicht ganz halten, vor allem das 36:72 im Spiel gegen die Rocks tat weh. Interessant: Während die Wiener gegen die Mattersburger nicht gewinnen können, ist es gegen den Lokalrivalen gerade umgekehrt: Im Grunddurchgang holte man beide direkten Duelle, dazu hat man auch noch abseits des Spielfeldes mit der Verpflichtung von Marko Moric gut agiert.

Vienna D.C.Timberwolves – Rang 3, 16 Siege/4 Niederlagen Note 1-2
Auch die Wolves verloren in der Rückrunde nur einmal – und das ausgerechnet wieder gegen den Lokalrivalen, der auch heuer so wie im Vorjahr zum Stolperstein im Semifinale werden könnte. Daher reichte die gute Rückrundenbilanz auch nur zu einer Verbesserung um einen Rang. Positiv der deutliche 70:49-Erfolg gegen die Rocks, der Meister würde daher in einem allfälligen Finale die Basket Flames wohl deutlich lieber sehen als die Timberwolves, die alles in allem einen (fast) sehr guten Grunddurchgang hingelegt haben.

UKJ Mistelbach – Rang 4, 14 Siege/6 Niederlagen Note 2+
Für die Niederösterreicher ging es in der Rückrunde gleich drei Plätze nach hinten, mit Schuld daran sicherlich die großen Verletzungsprobleme, mit denen man kämpfen musste. Unter anderem war gegen die anderen Spitzenteams nichts mehr zu holen, während man in der Hinrunde Rocks und Wolves noch schlagen konnte. Unterm Strich natürlich trotzdem ein ausgezeichneter Grunddurchgang, aber von der Benotung doch etwas hinter den Top-3.

Wörthersee Piraten – Rang 5, 11 Siege/9 Niederlagen Note 2
Das Geheimnis des Erfolges liegt für die Kärntner im eigenen Bundesland: Sie konnten alle sechs Derbys gewinnen, da fällt dann die eher magere 5:9-Bilanz gegen die anderen Teams nicht mehr so ins Gewicht. Am Ende steht damit ein relativ deutlich abgesicherter fünfter Rang und damit auch in der zweiten Zweitligasaison der sichere Play-Off-Einzug. Und das – auch das gehört einmal erwähnt und wird von uns in der Benotung berücksichtigt – mit nur einem Legionär.

Dornbirn Lions – Rang 6, 9 Siege/11 Niederlagen Note 3
Die Lions haben nicht ganz unsere Erwartungen erfüllt, nicht nur wir, sondern auch die anderen Vereine hätten sie als Herausforderer Nummer 1 der Top-4 gesehen. Aber auch in Vorarlberg war der Verletzungsteufel zu oft zu Gast einige Ausrutscher (z.B. zweimal gegen die Garnets oder bei KOŠ) haben ihr übriges dazu getan, dass es nur Rang 6 wurde. Aber immerhin ist das eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr und ergibt daher eine bisher befriedigende Saison.

Villach Raiders – Rang 7, 8 Siege/12 Niederlagen Note 1-2
Der Aufsteiger hat sich schnell an die Zweite Liga angepasst. Das ergibt eine ausgeglichene Bilanz in der Rückrunde, eine relativ stressfreie Viertelfinalqualifikation und (inklusive „Neulingsbonus“) eine überdurchschnittlich gute Wertung für einen Siebtplatzierten.

Radenthein Garnets – Rang 8, 6 Siege/14 Niederlagen Note 2-
Der zweite Aufsteiger hat in der Rückrunde genauso viele Spiele gewonnen wie in der Hinrunde – und sich trotzdem um zwei Ränge nach vorne gearbeitet. Immerhin hat man zur richtigen Zeit (in Dornbirn) die beste Leistung abgerufen und steht daher ebenfalls im ersten Zweitligajahr in den Play-Offs .

BBU Salzburg – Rang 9, 5 Siege/15 Niederlagen Note 4-5
Irgendjemand muss den Titel als „Enttäuschung des Jahres“ ausfassen, die Salzburger kommen da leider heuer nicht daran vorbei. Vor Saisonbeginn wurden sie als Nummer 6 eingeschätzt, letztlich haben sie die Play-Offs aber deutlich verpasst. So wie im Vorjahr (damals erwischte es die Wolves) haben sie mit den Rocks auch heuer die Nummer 1 geschlagen, ein Hinweis auf das Potenzial (und den Wankelmut) dieser Mannschaft. Immerhin hätte man heuer den Klassenerhalt aus eigener Kraft geschafft, diese kleine positive Tatsache verhindert eine Fünf.

KOS – Rang 7, 5 Siege/15 Niederlagen Note 4-5
Die Klagenfurter haben es heuer zur Kunst erhoben knapp und/oder unglücklich zu verlieren. Aber es gehört halt auch dazu, solche Spiele zu gewinnen. Vor allem die zwei Niederlagen gegen die Garnets haben KOŠ das Genick gebrochen und vorzeitig in den Urlaub geschickt. Den Klassenerhalt hat man mangels Kandidaten aus der Landesliga aber wenigstens geschafft, deshalb gibt es kein Nicht Genügend.

Amstetten Falcons – Rang 11, 2 Siege/18 Niederlagen Note 4-5
Immerhin schafften die Niederösterreicher in der Rückrunde genauso viele Siege wie BBU und KOŠ. Die sieglose Hinrunde war aber ein zu großer Rucksack und so blieb trotzdem nur der letzte Platz. Eine Steigerung war erkennbar, besser als die vor ihnen liegenden Teams wollen und können wir die Falcons trotzdem nicht bewerten, nächstes Jahr könnten die Play-Offs aber wieder ein Thema sein.

Jetzt wird es also ernst und falls die Viertelfinalserien gemäß Papierform verlaufen, erwarten uns dieselben Halbfinalbegegnungen wie im Vorjahr. Unsere diesbezügliche Prognose geht auch in diese Richtung, trotzdem sollte es (hoffentlich) anders werden wie letzte Saison, nämlich schon zum Auftakt spannender. 2013 ging da nur die Serie Flames – Piraten über die volle Distanz, heuer hoffen wir als neutrale Beobachter auf dreimal 2:1. Hier unsere Vorschau auf die Viertelfinalserien:

Mattersburg Rocks vs Radenthein Garnets
Spiel 1: 22.2, 20:00, Mattersburg
Spiel 2:, 1.3, 18:30, Radenthein
Spiel 3: 8.3., 20:00 Mattersburg*
Der zweifache Titelverteidiger weiß, was zu tun ist, wenn es in die Play-offs geht. Für die Garnets ist es ein großer Erfolg, überhaupt ins Viertelfinale gekommen zu sein. Und obwohl sich der Aufsteiger gegen den Meister bisher immer gut gehalten hat, gibt es hier keinen Zweifel über den Favoriten.
Ergebnisse Grunddurchgang: 89:70, 87:71 Rocks
Unser Tipp: 2:0 Rocks
* falls notwendig

Basket Flames vs Villach Raiders
Spiel 1: 22.2, 20:00, Wien
Spiel 2:, 2.3, 16:00, Villach
Spiel 3: 8.3., 18:00 Wien*
Die Raiders sind – vor allem wenn sie komplett antreten können – nie zu unterschätzen. Das mussten auch die Basket Flames bei ihrer Niederlage in Villach schon zur Kenntnis nehmen. Allerdings sind die Kärntner nicht besonders auswärtsstark (3:7), für einen Heimsieg könnte es daher reichen, der Aufstieg wäre aber eine Riesenüberraschung.
Ergebnisse Grunddurchgang: 97:64 Basket Flames, 82:73 Raiders
Unser Tipp: 2:1 Basket Flames
* falls notwendig

Vienna D.C.Timberwolves vs Dornbirn Lions
Spiel 1: 22.2, 17:00, Wien
Spiel 2:, 1.3, 18:30, Dornbirn
Spiel 3: 8.3., 18:30 Wien*
Auch die Lions sind auswärts (3:7) wesentlich schwächer als zu Hause (6:4), auf Grund der langen Wege für die Vorarlberger ist das aber nicht wirklich verwunderlich. Verwunderlich wäre es auch nicht, würden die Dornbirner den Wolves zu Hause ein Bein stellen, ein Sieg in Wien wird aber wohl (zu) schwierig.
Ergebnisse Grunddurchgang: 91:71, 92:82 Timberwolves
Unser Tipp: 2:1 Timberwolves
* falls notwendig

UKJ Mistelbach vs Wörthersee Piraten
Spiel 1: 23.2, 17:00, Mistelbach
Spiel 2:, 1.3, 18:00, Klagenfurt
Spiel 3: 9.3., 17:00 Mistelbach*
Die Begegnungen im Grunddurchgang waren spannend, das Duell zwischen der Nummer 4 und der Nummer 5 ist es laut Papierform ohnehin. Auch hier ist die besser gesetzte Mannschaft Favorit, auch hier könnte es für den Außenseiter aber zumindest für einen Heimsieg reichen, vielleicht auch für mehr.
Ergebnisse Grunddurchgang: 78:77 Piraten, 71:66 UKJ
Unser Tipp: 2:1 UKJ
* falls notwendig

Presseinfo ÖBL/ABL

21.02.2014


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