Basketball
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Der WBC Wels (7 Siege in Folge) und die Güssing Knights (5 Siege in Folge) sind als „heißeste“ Mannschaften der Basketball Bundesliga in die 16. Runde gegangen, die Swans Gmunden (3 Niederlagen in Folge) und die Traiskirchen Lions (6 Niederlagen in Folge) hingegen als „Krisenteams“. Doch sowohl die Schwäne im Oberösterreich-Derby als auch die Löwen im Duell mit dem Meister konnten überraschen – und dafür sorgen, dass der Kampf um die Cup-Viertelfinalplätze spannend bleibt. Wir werden uns mit diesem Thema während der Weihnachtspause noch genauer auseinandersetzen, nur so viel vorab: Das Blatt hat sich wieder einmal gewendet, die Knights, die so souverän ausgesehen haben, sind nun die einzige Mannschaft der fünf Kandidaten, die es nicht mehr aus eigener Kraft ins Pokal-Viertelfinale schaffen kann.

Nichts anbrennen ließen die bulls Kapfenberg gegen den UBSC Graz, die Steirer haben damit genauso wie die Swans den WBC in der Tabelle eingeholt. Und dramatisch verlief das Südostderby zwischen den Fürstenfeld Panthers und den Gunners Oberwart, das die Burgenländer erst in der Verlängerung für sich entscheiden konnten. Heute folgt noch das SKY-Livespiel zwischen den Klosterneuburg Dukes und dem BC Zepter Vienna. Die Hauptstädter könnten dabei einen großen Schritt in Richtung Cup-Viertelfinale machen, die zuletzt so starken Herzöge könnten ihrerseits den Anschluss an die Tabellenspitze schaffen.

Die Begegnungen im Detail:

bulls Kapfenberg vs UBSC Graz
83:70 (62:50, 42:31, 20:20)

Die Bulls – ohne Nicchaeus Doaks und auch ohne Joey Shaw (Daumenverletzung) starten gut in die Partie, vor allem die Option im Angriff über Kohlmaier geht voll auf. Die Gastgeber ziehen so auf 14:5 davon, dann aber wachen die Grazer auf, angeführt von Milan Stegnjaic kämpfen sich die Gäste noch vor Ende des ersten Viertels zurück und gleichen zum Spielstand von 20:20 nach den ersten Minuten aus. Im zweiten Viertel setzen sich die Bulls wieder etwas ab, gute Verteidigung mit guter Reboundarbeit ermöglicht es ihnen, im Gegenangriff immer wieder zu Punkten zu kommen. Die Grazer haben in dieser Phase einige Probleme im Abschluss, daher auch die 42:31 Halbzeitführung der Hausherren.

Im dritten Viertel verlassen sich die Bulls vor allem wieder auf Kohlmaier unter dem Korb, die Grazer versuchen ihr Glück vor allem von außen, sind damit aber nur bedingt erfolgreich. Die Bulls führen kurz vor Viertelende schon mit 17 Punkten, ehe fünf Zähler in Folge von Weber und Schaal den Spielstand von 62:50 nach drei Viertel herstellt. Im vierten Viertel dreht für die Hausherren vor allem Maurice Pearson auf, der immer wieder unter dem Korb gesucht wurde und dort auch seine Chancen nutzte. Der UBSC probierte noch einmal alles um heranzukommen, Richardson und Leitgeb trafen auch ein paar Mal aus der Distanz, letztlich reichte es aber nicht mehr um das Spiel noch einmal knapp zu machen.

Stimmen zum Spiel:
Michael Schrittwieser, Headcoach der Bulls: „Wir sind angesichts einer nicht ganz einfachen Situation mit der heutigen Leistung ganz zufrieden. Es ist auch erfreulich, sich mit einem Erfolgserlebnis in die Meisterschaftspause verabschieden zu können.“
Sebastian Schaal, Spieler des UBSC: „Die Vorentscheidung fiel heute im zweiten Viertel. Unsere Trefferquote die restliche Zeit über war dann zu schwach, um mehr ausrichten zu können.“

beste Werfer: Kohlmaier 21, Ray 20, Pearson 18 bzw. Stegnjaic 17, Richardson 15, Leitgeb 13

WBC Wels vs Swans Gmunden
84:90 (54:66, 33:47, 16:26)

Die Swans machen den ersten Korb und der WBC geht danach mit einem Dreier von Diego Kapelan 3:2 in Führung. Das war aber die einzige Führung die der WBC im ganzen Spiel hatte. Die Gäste vom Traunsee treten von Beginn an mit mehr Aggressivität und Intensität auf und finden somit auch schneller ihren Rhythmus in der Offensive. Die Swans kontrollieren gerade im ersten Viertel die Rebounds und erspielen sich dadurch bis zur ersten Viertelpause eine 26:16 Führung.
Zu Beginn des zweiten Viertels verkürzt der WBC mittels zwei schnellen Dreiern hintereinander von Thomas Csebits auf -6, die Swans kontern aber prompt mit einem 7:0 Lauf und ziehen auf 13 Punkte davon. Ab diesen Zeitpunkt verläuft das Spiel relativ ausgeglichen und somit geht Gmunden mit einer 14-Punkte-Führung in die Halbzeit.

Ähnlicher Spielverlauf auch im dritten Viertel. Dem WBC gelingt es nicht, die Gmundner-Führung deutlich zu verkürzen. Hinzu kommen Foulprobleme auf Seiten der Welser. Maurice Barrow muss mit 5 Fouls bereits auf die Bank und auch Wesley Channels muss mit 4 Fouls eine Pause einlegen.
Im vierten Viertel läuft Enis Murati heiß und ist nicht mehr zu stoppen. Er punktet nach Belieben und erspielt für Gmunden die höchste Führung im Spiel von 19 Punkten. Diego Kapelan nimmt die Herausforderung an und erzielt in den letzten sechs Minuten 18 seiner insgesamt 34 Punkte. Auch Wesley Channels trifft nun zwei Dreier in kürzester Zeit und der WBC kommt mit noch einer Minute zu spielen auf sechs Punkte heran. Die Swans bringen das Spiel aber routiniert zu Ende und gehen als verdienter Sieger vom Platz.

Stimmen zum Spiel:
Ken Scalabroni, Headcoach des WBC: „Gmunden war heute einfach besser. Sie haben das Spiel am Brett gewonnen. Wir haben nie aufgegeben aber es war ein verdienter Sieg für die Swans.“
Kresimir Basic, Headcoach der Swans: „Wir haben gute Defense gespielt für 32 Minuten. Wir haben unseren Plan gut ausgeführt als Team. Leider haben wir nicht mit einer größeren Führung gewonnen aber am Ende war es ein guter Sieg für uns nach drei Niederlagen in Serie. “

beste Werfer: Kapelan 34, Lamesic 19, Channels 10 bzw. Murati 30, Green 24, Mayer 11

Traiskirchen Lions vs Güssing Knights
93:83 (70:62, 52:37, 27:18)

Beide Mannschaften plagen Verletzungssorgen: Auf Seiten der Traiskirchen Lions fehlen Jurica Blazevic (Knöchel) und Wojciech Barycz (Rücken). Meister Güssing Knights muss ein weiteres Mal auf Chavdar Kostov verzichten und auch David Hasenburger (Kahnbeinbruch, auf ihn wartet eine Operation) wird mehrere Wochen ausfallen .

Die ersten Punkte im Spiel erzielt Güssing – ehe Traiskirchen einen Traumstart verzeichnet. Für die Lucic-Truppe verlaufen die ersten 10 Minuten nahezu perfekt: 27 Punkte markieren die Lions im ersten Abschnitt. Defensiv nimmt man Meister Güssing jegliche Aggressivität und Elan – offensiv exekutiert man umsichtig und fand zumeist die beste Option. Güssing wirkt in dieser Phase sehr lasch und hadert mit Wurfpech.

In den zweiten Abschnitt finden die Knights besser: Dunn mit zwei Punkten und Mathias Klepeisz mit einem And1. Doch der Höhenflug der Gäste ist rasch wieder dahin – und Traiskirchen gibt wieder den Ton an: Kapitän Güttl netzt einen Dreipunkter und Danek beschert mit weiteren 5 Punkten eine 37:25-Führung. Ehe Florian Trmal mit einem And1-Dunk über Koch und Heard zum 39:25 dunkt. Nun bekommt Danek eine Pause, die Güssing – in Person von Christopher Dunn – entscheidend nutzt, den Rückstand auf 31:39 verkürzt. Nach einer Auszeit von Vladimir Lucic kommt Danek zurück – und Traiskirchen dominiert wieder. Jetzt gibt es auch drei technische Fouls gegen die Knights – zwei davon treffen Headcoach Matthias Zollner, der daraufhin die Halle verlassen muss. Traiskirchen profitiert davon – und erarbeitet sich mit schönen Kombinationen eine 52:37-Pausenführung heraus.

Zu Beginn des dritten Viertels passiert wenig: Traiskirchen verteidigt gekonnt deren Vorteil, ehe nach 4 Minuten Danek sein drittes Foul bekommt. Daraufhin muss er auf die Bank – und Traiskirchen lässt sich etwas einschüchtern. Dunn trifft nun für Güssing aus der Distanz und verkürzt auf minus 9 (61:52). Das Spiel droht zu kippen. Güssing kam durch Marcus Heard 57:62 heran. Doch Vuletic unter dem Korb und Vay aus der Distanz sorgen wieder für eine zweistellige Führung der Lions (67:57), eineinhalb Minuten vor Ende des dritten Viertels. Güssing macht wieder vier Punkte, ehe Trmal mit einem aggressiven Zug zum Korb den Stand von 70:62 nach 30 Minuten fixierte.

Den Schlussabschnitt eröffnet nach eineinhalb punktelosen Minuten Christopher Dunn mit einem And1. Vuletic hielt aus der weiten Zweierdistanz dagegen und Dunn trifft einen Dreier. Nun begeht Trmal ein Offensivfoul – und bekam ein technisches Foul gleich dazu. Dunn verwarf den Freiwurf – es bleibt beim 72:68. Güssing verkürzt nochmals. Dann dreht Traiskirchen wieder auf und zieht auf 79:71 weg. Doch Güssing steckte nicht auf: Thomas Klepeisz zunächst aus der Distanz und dann per Korbleger (79:76). Noch zwei Minuten zu spielen: Güttl trifft unter dem Korb. Trmal begeht sein 5. Foul und schickt Taylor an die Linie. Der verwertet nur einen. (81:77) Nun setzt Danek einen Dreier aus großer Distanz nach – und entscheidet das Spiel frühzeitig. Güssing versucht zwar noch mit taktischen Fouls heranzukommen, Traiskirchen bleibt aber von der Linie treffsicher.

Stimmen zum Spiel:
Helmut Niederhofer, Manager der Lions: „Man hat heute gesehen, zu welcher Leistung diese Mannschaft fähig ist, wenn sie befreit und ohne Druck aufspielen kann. Es war eine sensationelle Leistung.“
Daniel Müllner, Assistant-Coach der Knights: „Gratulation an Traiskirchen. Wir haben mit einem schweren Spiel gerechnet, sind dann nicht mit der richtigen Intensität in dieses Spiel gestartet und haben verdient verloren.“

beste Werfer: Vay 25, Trmal 22, Danek 20 bzw. Dunn 29, Taylor 17, T. Klepeisz 11

Fürstenfeld Panthers vs Gunners Oberwart
79:83 (71:71, 54:63, 25:36, 14:25) n.V.

Das Derby der Fürstenfeld Panthers und den Oberwart Gunners beginnt zunächst ausgeglichen. Nach ein paar Spielminuten können sich die Gäste absetzen. Nach dem ersten Viertel steht es 14:25. Die Panthers lassen sich nicht abschütteln und kämpfen sich zurück. Mitte des zweiten Viertels ist die Heimmanschaft nur mit 3 Punkten im Rückstand, doch die Führung übernehmen sie nicht. Zur Halbzeit seht es 25:36.

Im dritten Abschnitt behalten die Gunners ihren Vorsprung. Bis 4 Minuten vor Schluss sieht aus als würden die Gäste sicher gewinnen, doch die Fürstenfeld Panthers lassen sich nicht abschütteln und kommen auf 64:67 heran. Tatsächlich gehen die Panthers noch in Führung. Das Spiel ist nach 40 Spielminuten noch nicht zu Ende. Es geht in eine Verlängerung. In der zusätzlichen 5 Minuten entscheiden die Oberwart Gunners das Spiel für sich. Endstand 79:83.

Stimmen zum Spiel:
Karl Sommer, Manager der Panthers: „Durch starken Einsatz unserer Mannschaft haben wir uns nicht abschütteln lassen. Wir spielten eine gute zweite Hälfte. Wir hätten uns den Sieg verdient.“
Erik Braal, Headcoach der Gunners: „Glücklicherweise haben wir trotz einer zweiten sehr schlechten Halbzeit in der Overtime gewinnen können.“

beste Werfer: Slezas 21, Blazan 20, Lowe 12 bzw. Vujosevic, Mann je 19, Knutson 15

Presseinfo ÖBL/ABL/Redaktion

15.12.2014


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