Der WBC Wels und die Güssing Knights holen sich die beiden letzten direkt vergebenen Plätze im Cup-Viertelfinale. Beide verlassen sich dabei nicht auf fremde Hilfe und siegen gegen die Klosterneuburg Dukes (Wels) bzw. bei den Gunners Oberwart (Güssing). Diese fremde Hilfe hätten sie sogar bekommen, denn der BC Vienna bleibt bei den bulls Kapfenberg erfolgreich und schickt so den Titelverteidiger auf den Umweg über zwei weitere Cuprunden, um den Einzug ins Viertelfinale doch noch zu schaffen.
Bei den restlichen beiden Spielen des Abends, die nichts (mehr) mit der Flyeralarm-Qualifikation zu tun hatten, besiegten die Traiskirchen Lions den UBSC Graz und die Swans Gmunden kamen zu einem deutlichen Erfolg bei den Fürstenfeld Panthers.
Damit ergibt sich zur Halbzeit des Grunddurchgangs der ADMIRAL Basketball Bundesliga folgendes Bild: Die Schwäne verbringen den Jahreswechsel als Tabellenführer, punktegleich mit ihnen Wien. In beiden Fällen keine Überraschung, war doch Gmunden an 13 von 18 Spieltagen auf Rang 1 zu finden und der BC an 10 Spieltagen auf Rang 2. Jeweils zwei Punkte dahinter der WBC und die Knights (mit jeweils 14 Punkten übrigens die besten Mannschaften des zweiten Meisterschaftsviertels). Auch dass es die Bulls nicht direkt ins Cup-Viertelfinale geschafft haben und mit weiteren zwei Punkten Abstand auf Rang 5 gelandet sind, ist keine Überraschung, denn sie waren an fünf der letzten sieben Spieltage „draußen“ (die Knights und Swans jeweils einmal).
Durch zwei Niederlagen in Folge haben die Dukes den Anschluss an die Spitze wieder etwas verloren (4 Punkte hinter den Bulls), sie liegen ihrerseits nun wieder nur mehr einen Sieg vor Gunners und Lions. Und bezüglich des Abstiegskampfes dürfte auch endgültig Klarheit herrschen: 6 Siege Rückstand haben UBSC und Panthers auf den letzten Play-Off-Platz, da geht es im zweiten Teil des Grunddurchgangs wohl wirklich nur mehr um die Vermeidung der Relegation gegen den Meister der ZWEITEN Basketball Bundesliga.
Die Begegnungen im Detail:
Traiskirchen Lions vs UBSC Graz
94:82 (74:50, 52:35, 31:18)
Die ersten drei Minuten verlaufen ausgeglichen, ehe Barycz-Festspiele beginnen. Der Pole im Traiskirchner Dress trifft drei Dreier und zwei Layups und sorgt damit quasi im Alleingang für eine komfortable Zehn-Punkte-Führung nach fünf Minuten. Die Lions zeigen, wie schon in der ersten Halbzeit gegen Oberwart, sensationellen Teambasketball und führen nach dem ersten Viertel 31:18. Auch im zweiten Viertel ändert sich nichts am Spielgeschehen. Traiskirchen kontrolliert die Partie und baut die Führung schnell auf +17 aus. Die Grazer haben nichts entgegenzusetzen und wirken etwas hilflos. Nur Elvis Kadic kann mit Freiwürfen scoren. Zur Pause steht es 52:35.
Kadic eröffnet die zweite Halbzeit mit einem Dreier, Trmal kontert im Gegenzug auch von „Downtown“ und bricht mit diesem Wurf den Willen der Gäste. Jetzt leistet das Team von Elvis Kadic keine Gegenwehr mehr. Zwei Dunks von Trmal, den niemand verteidigen will, sind das beste Beispiel dafür. Vor dem Schlussabschnitt steht es 74:50, womit das Spiel vorzeitig entschieden ist. Im vierten Viertel bekommen dann auch die Bankspieler der Lionsviel Spielzeit. Der Spielfluss geht dadurch etwas verloren und die Gäste nützen das, um den Rückstand zu verkürzen.
Stimmen zum Spiel:
Johannes Wiesmann, Pressesprecher der Lions: “ Der Sieg war unglaublich wichtig für uns. Drei Viertel lang haben wir sehr starken Teambasketball gezeigt. Er war über vierzig Minuten nie in Gefahr.“
Ervin Dragsic, Headcoach des UBSC: “ Das war ein verdienter Sieg für Traiskirchen. Sie haben mit einer viel größeren Intensität gespielt als wir und das Spiel schon in der ersten Halbzeit entschieden.“
beste Werfer: Vay 28, Trmal 21, Barycz 16 bzw. Leitgeb 18, Kadic 17, Grum 12
Fürstenfeld Panthers vs Swans Gmunden
69:111 (56:78, 33:53, 19:25)
Die Panthers müssen auf Guard Chris Lowe verzichten, er hat sich beim Spiel in Graz am Knöchel verletzt. Die Anfangsphase verläuft ausgeglichen, bei den Panthers ist Slezas nicht zu halten und die Swans agieren als kompaktes Team. Mit der Einwechselung von McShepard übernehmen sie vermehrt die Kontrolle im Spiel, er zeichnet bereits im ersten Viertel für 10 Punkte und 7 Rebounds verantwortlich und dadurch geht es mit einem Spielstand von 19:25 in die erste Pause. Im zweiten Viertel erhöhen die Oberösterreicher die Schlagzahl und sie setzen sich durch eine enorm gute Trefferquote immer weiter ab (54.2 % Zweier, 53.8% Dreier und 100% Freiwürfe). Mit 33:53 geht es in die Kabinen.
Im dritten Viertel können sich die Gmundner zunächst rasch auf +23 absetzen, doch die Panthers halten nochmals dagegen und verringern den Abstand. Danach sind allerdings die Akkus bei den Gastgebern leer und es geht auf ihren Seiten nicht mehr viel. Gmunden dominiert im letzten Viertel das Geschehen am Feld und siegt am Ende souverän.
Stimmen zum Spiel:
Karl Sommer, Manger der Panthers: „Leider konnten wir unseren Fans heute kein gutes Spiel zeigen. Gmunden war die bessere Mannschaft, doch mit unserer Leistung kann man heute dennoch nicht zufrieden sein.“
Chris O’Shea, Assistant-Coach der Swans: „Ein guter Sieg zum Abschluss des Jahres. Mit einer tollen Teamleistung haben wir Platz 1 verteidigt.“
beste Werfer: Blazan 19, Car 18, Slezas 17 bzw. Griffey 24, Green, McShepard je 20
WBC Wels vs Klosterneuburg Dukes
72:64 (46:34, 33:25, 20:12)
Wels startet gut und erspielt sich schnell die Führung mit erfolgreichen Würfen von außen. Die personell dezimierte Truppe aus Klosterneuburg hält aber unter dem Korb gut dagegen und verliert so nie wirklich den Anschluss. Im zweiten Viertel tun sich beide Teams in der Offensive schwer und erzielen nur insgesamt 26 Punkte. Der Rückstand der Dukes beträgt auch nach dem zweiten Viertel weiterhin nur 8 Punkte und somit ist noch alles offen.
Auch im dritten Viertel liegt der Fokus beider Mannschaft eindeutig in der Verteidigung. Es fallen in diesem Spielabschnitt noch weniger Punkte als im zweiten Viertel. Klosterneuburg hat vor allem mit der Wurfquote von außen zu kämpfen, während Wels eher Probleme hat, im 2-Punkte-Bereich den Abschluss zu finden. Wels kann die Führung ein wenig ausbauen, ist von einem sicheren Sieg aber noch weit entfernt. Im letzten Viertel erzielen nun endlich beiden Teams deutlich mehr Punkte und Klosterneuburg gelingt es, die Führung der Gastgeber deutlich zu reduzieren. Vor allem von der Freiwurflinie vergeben die Gäste jedoch sehr viele Chancen, während Wels zum Ende hin die Würfe von der Linie sicher verwertet und sich so den Sieg holt.
Stimmen zum Spiel:
Ken Scalabroni, Headcoach des WBC: „Es war ein sehr hart umkämpftes Spiel. Beiden Teams hat die Frische gefehlt, was wahrscheinlich daran liegt, dass nur ein Tag Pause zwischen den Spielen am Freitag und heute war. Wichtig ist, dass wir das Spiel über die Bühne gebracht haben. Wir haben uns auch das Heimspiel für den Cup erarbeitet und nun die Rückrunde mit 7-2 abgeschlossen.“
Armin Göttlicher, Headcoach der Dukes: „Wir haben das Spiel an der Freiwurflinie verloren. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.“
beste Werfer: Channels 22, Kapelan 16, Lamesic 11 bzw. Rados 20, Müller 11, Lanegger 10
bulls Kapfenberg vs BC Vienna
82:84 (63:68, 43:36, 21:17)
Beide Teams beginnen offensiv gleich sehr stark, kommen durch gutes Teamplay sowohl zu Abschlüssen unter dem Korb als auch zu Treffern aus der Distanz. Erst Mitte des ersten Viertels gelingt es den Bulls, sich auf 17:11 etwas abzusetzen. Doch noch bevor das Viertel vorüber ist, schafft der BC den Anschluss. Es steht 21:17 nach den ersten zehn Minuten. Im zweiten Viertel ziehen die Hausherren aufgrund einer guten Verteidigung zunächst etwas davon, Vienna lässt sich aber nicht abschütteln und zieht durch das Attackieren des Korbes immer wieder Freiwürfe, die die Wiener auch sicher verwandeln. Die Bulls suchen vor allem das Innenspiel über Kohlmaier und erzielen so eine 43:36 Halbzeitführung.
Im dritten Viertel haben die Wiener vor allem das Visier von außen gut eingestellt, Miletic auf Seiten der Wiener ist gleich mit zwei Dreiern erfolgreich, dadurch schaffen die Gäste es, den Rückstand immer weiter zu verkürzen. Die Bulls gehen weiterhin über ihr Inside-Duo Kohlmaier und Doaks, der BC hat sich darauf jetzt aber besser eingestellt und verteidigt jetzt effektiver. Dazu treffen die Wiener weiterhin sehr gut von der Dreierlinie und gehen so mit einer 63:68 Führung ins Schlussviertel. Dort baut der BC Vienna seinen Vorsprung noch weiter aus, vor allem Jason Detrick zeigt sich in dieser Phase sehr aktiv und hilft seiner Mannschaft so zu einer Zehn-Punkte Führung in der 33. Spielminute (65:75).Die Bulls kämpfen sich aber wieder zurück, verkürzen durch eines Woschank-Dreier in der 39. Spielminute auf 79:80, stoppen die Wiener in deren folgenden Angriff auch, leisten sich aber danach einen Ballverlust, den der BC sofort zum Score im Gegenangriff ausnutzt. Die Gastgeber versuchen noch einen Dreier zum Ausgleich, der aber nicht sein Ziel findet. Stazic verwandelt im Gegenzug zwei Freiwürfe für die Wiener, die Begegnung ist damit entschieden.
Stimmen zum Spiel:
Michael Schrittwieser, Headcoach der Bulls: „Wir haben es heute verabsäumt, über 40 Minuten mit dem nötigen Rhythmus und der nötigen Spieldisziplin zu agieren. In diesen Bereichen werden wir uns noch deutlich steigern müssen, um eine erfolgreiche zweite Saisonhälfte spielen zu können.“
Petar Stazic Strbac, General Manager des BC: „Ein spannendes Spiel, in dem wir nach der 17. Minute und dann das ganze Spiel lang wegen der defekten 24-Sekunden-Uhr nie in den Rhythmus finden konnten“
beste Werfer: Kohlmaier, Doaks je 18, Woschank 16 bzw. Detrick 20, Stevens, Stazic je 17
Gunners Oberwart vs Güssing Knights
82:88 (64:70, 48:42, 31:20)
Beide Teams starten vor einer tollen Kulisse ihrer Fans mit viel Dynamik. Erste Punkte machen die Gunners und haben die Nase auch weiterhin vorn. Bei den Knights zeigen Travis Taylor und Thomas Klepeisz ihre Qualitäten, doch die Gunners bringen von Beginn weg viel Kämpferherz aufs Parkett. Eine starke Mannschaftsleistung mit schönen Aktionen und eine fehlerfreie Freiwurfbilanz sorgen für eine verdiente Führung der Gunners nach dem ersten Abschnitt. In dieser Tonart geht es auch im zweiten Viertel weiter. Die Knights versuchen vor allem über Dunn viel Druck aufzubauen. Der Vorsprung der Gunners bleibt in den ersten 7 Minuten bei 10 Punkten. Dann kommen die Knights auf 41:36 heran. Ein Dreier von Johnson verschafft vorübergehend wieder Luft. Mit 48:42 geht es in die Pause. Die Gunners sind noch immer fehlerfrei bei den Freiwürfen (9/9) die damit auch den Unterschied ausmachen.
Im dritten Abschnitt lassen sich die Knights von ihren Fans zu einem starken Start anfeuern. Doch die Gunners finden die richtigen Antworten und gehen das Tempo der Knights vorerst mit. Dann die Wende: Die Gunners treffen minutenlang und serienweise nicht, nach 6 Minuten führen so die entfesselten Knights plötzlich mit 59:60. Erst in den letzten Minuten gelingen den Gunners wieder Punkte und das 3. Viertel endet 64:70. Im vierten Abschnitt gelingt den Hausherren in den ersten 5 Minuten erneut kein Punkt, die Knights halten bereits bei 79. Artner ist es, der für die Gunners dann endlich trifft (67:79). Doch die Entscheidung ist längst gefallen, denn der Klasseunterschied zu Gunsten der Knights über die volle Distanz lässt einen Sieg der Gastgeber nicht zu.
Stimmen zum Spiel:
Erik Braal, Headcoach der Gunners: „Wir haben es nicht verstanden, den Vorsprung kontrolliert über die Distanz zu halten.“
Matthias Zollner, Headcoach der Knights: „Ein verdienter Sieg aufgrund einer guten zweiten Halbzeit mit Überlegenheit bei den Rebounds.“
beste Werfer: Buckles, Vujosevic je 18, Johnson 12 bzw. Taylor 28, Georgiev 14, T. Klepeisz 13
Presseinfo ÖBL/ABL/Redaktion
29.12.2014