
Sechzehn Spieltage lang gaben der BC Vienna und die Swans Gmunden den Ton an der Spitze der Basketball Bundesliga an, nun hat sich das Bild leicht gewandelt: Die Wiener liegen nach dem Sieg beim WBC Wels weiterhin voran, die stark ersatzgeschwächten Gmundner sind nach der deutlichen 65:99-Niederlage bei den bulls Kapfenberg – mittlerweile ihre dritte in Folge – allerdings bereits sechs Zähler hinter die Bundeshauptstädter auf Rang 4 zurück gefallen.
Ihren Platz hat der Meister eingenommen: Die Güssing Knights feiern mit einem 97:92-Overtime-Erfolg bei den Klosterneuburg Dukes ihren sechsten Sieg in sieben Spielen und sind damit nun Verfolger Nummer 1 des BC. Dahinter sind die Bulls auf zwei Punkte an das Oberöstererreich-Duo herangerückt und konnten sich zwei Punkte von den Dukes absetzen. Im Duell Achter gegen Siebenter behielt der Verfolger die Oberhand: Die Traiskirchen Lions haben in einer spannenden Begegnung gegen die Gunners Oberwart mit 78:75 die Nase vorne und liegen in der Tabelle nur noch zwei Siege hinter den Burgenländern.
Die Begegnungen im Detail:
WBC Wels vs BC Vienna
81:90 (64:68, 35:45, 17:25)
Auch im dritten Duell dieser Saison gegen den Tabellenführer BC Vienna gab es für den WBC Wels nichts zu holen. Die Wiener erwischen den besseren Start und kommen von Beginn an in der Offensive ins Rollen. Mittels starkem Zug zum Korb und schnellen Passspiel gelingen den Gästen viele einfache Punkte am Korb. Hinzu kommt eine starke Trefferquote von jenseits der Dreipunktelinie und so erspielt sich der BC Vienna bereits im ersten Viertel eine 10-Punkte-Führung. Auf Seiten der Gastgeber, die ohne ihren Kapitän Davor Lamesic antreten, ist es Maurice Barrow, der in der Offensive Verantwortung übernimmt. Wien spielt konstant und lässt dem WBC keine Chance auf einen Lauf um den Rückstand zu verkürzen. Beim Stand von 35:45 für Wien geht es in die Halbzeitpause.
Im dritten Viertel geht es hin und her. Egal was der WBC versucht, die Gäste haben immer wieder eine Antwort darauf. Mitte des Viertels gelingt dem WBC jedoch der Ausgleich, dank 6 Punkten in Folge von Maurice Barrow. Wien antwortet prompt mit einem 8:0-Lauf, der WBC kann das Spiel jedoch eng halten und so geht es mit einem 4-Punkte-Defizit in den letzten Spielabschnitt.
Im letzten Viertel schenken sich beide Teams nichts und der WBC versucht nochmal alles, um das Spiel umzudrehen. Auf Seiten der Wiener ist es Predrag Miletic, der nun seine Scorerqualitäten unter Beweis stellt. Vienna spielt das ganze Spiel über sehr konstant und routiniert und findet an diesem Abend vor allem von der Dreipunktelinie häufig das Mittel um das Spiel nicht aus der Hand zu geben. Dem WBC gelingt am Ende kein erneuter Run um sich den Ausgleich oder die Führung zu holen und so gewinnt der BC Vienna das Spiel mit 81:90.
Stimme zum Spiel:
Ken Scalabroni, Headcoach des WBC: „Wien hat stark gespielt mit einem guten Mix aus Dreier und am Brett. Wir waren das gesamte Spiel etwas überdreht und konnten keine Sicherheit finden. Kämpfen ist nicht genug. Qualität war im Spiel auf beiden Seiten des Balls nicht genügend. Sie waren einfach besser und um 5 Grad kälter als wir. Es geht aber weiter und wir stehen wieder auf.“
beste Werfer: Barrow 24, Ford 15, Klette 13 bzw. Miletic 21, Stazic 18, Stevens 15
bulls Kapfenberg vs Swans Gmunden
99:65 (70:43, 46:32, 24:20)
Das Spiel verläuft in den ersten Minuten sehr ausgeglichen, beide Mannschaften legen eine gute Trefferquote an den Tag. Beide Teams wechseln auch schon früh sehr viel durch, das erste Viertel endet mit leichten Vorteilen für die Gastgeber, die Bulls führen mit 24:20. Die Bulls beginnen sich dann im zweiten Viertel etwas mehr abzusetzen, durch aggressive Defense gelingt es ihnen immer wieder, Ballverluste zu provozieren und in erfolgreiche Gegenangriffe umzuwandeln. Das ist auch der Hauptgrund für die 46:32 Halbzeitführung.
Im dritten Viertel stemmt sich zunächst Enis Murati auf Seiten der Swans gegen die Bulls, diese lassen aber nicht locker, spielen effizient im Angriff und stark in der Verteidigung und können ihren Vorsprung so noch weiter ausbauen, führen nach drei Viertel mit 70:43. Im Schlussviertel legen die Hausherren angeführt von Joey Shaw noch weiter vor, vergrößern die Führung weiterhin. Beide Teams geben allen Spielern im Kader noch einige Einsatzminuten, am Ende steht bei Kapfenberg ein 99:65 Heimsieg zu Buche.
Stimmen zum Spiel:
Michael Schrittwieser, Headcoach der Bulls: „Es war das erste Spiel in dieser Saison, in dem unser Fokus und unsere Konzentration über die gesamte Spielzeit vorhanden waren.“
Chris O’Shea Assistant-Coach der Swans: „Unsere Einstellung war heute inakzeptabel, der Sieg von Kapfenberg ist daher völlig verdient.“
beste Werfer: Shaw 23, Doaks 17. Pearson 15 bzw. Griffey 14, Mitchell 13, Murati 10
Klosterneuburg Dukes vs Güssing Knights
92:97 (87:87, 59:64, 42:46, 20:27) n.V.
Beide Mannschaften starteten mit einigem Elan und die Führung wechselte mehrmals hin und her. Nach fünf Rados-Punkten in Folge setzten sich die Klosterneuburger nach knapp sechs Minuten auf 17:12 ein wenig ab. Doch die Eurofighter aus dem Burgenland antworteten in der Schlussphase mit einem starken 15:1-Run und lagen Ende des ersten Viertels mit 27:20 voran. Anfang des zweiten Spielabschnitts hielt Seilern die Gastgeber im Spiel, doch die Knights gaben weiter den Ton an und stellten nach drei Minuten auf 37:25. Nach einer Auszeit der Göttlicher-Truppe brachten Dreier von Nelson und Bobb dessen Team wieder näher, Payton und Rados setzten nach und plötzlich hieß es nur noch 35:37. Die Klosterneuburger verteidigten nun stärker, doch die Gäste fanden in der Folge von außen zum Korberfolg. Dennoch blieben die Dukes dran und zur Pause hieß es 42:46.
Nach Wiederbeginn schenkten sich beide Teams nichts und es blieb weiter spannend, wobei die Knights stets knapp die Nase vorn hatten. Zwei Dreier von Thomas Klepeisz in Folge vergrößerten diesen Vorsprung zwar kurzfristig, doch die Dukes hielten dagegen und scorten vor allem Inside. So musste die Entscheidung im Schlussviertel fallen, in das die Dukes mit 5 Punkten Rückstand starteten (59:64). Im letzten Abschnitt zündeten die Gastgeber den Turbo und eroberten nach knapp einer Minute die Führung zum 65:64. Von Minute zu Minute wurde die Partie heißer, ein Sieger war nicht absehbar. Immer öfter scorten die Klosterneuburger von außen, die Knights blieben in der Zone erfolgreich. In der Schlussphase verloren die Knights nach dessen 5. Foul mit Thomas Klepeisz einen wichtigen Spieler, eng blieb es dennoch. Mit 87:87 ging es in die Schlussminute und nach einem Offensivfoul der Knights bekamen die Klosterneuburger die Chance, die Partie zu entscheiden. Lanegger vergab den Layup, holte aber den Offensivrebound. Cooke nahm den letzten Wurf aus schwieriger Position – er traf nicht und es ging in die Verlängerung.
Da machten es die Klosterneuburger den Gästen manchmal zu leicht, ließen mehrmals den Offensivrebound zu, spannend blieb es dennoch. 80 Sekunden vor Ende der Overtime stellten die Knights auf 93:89, im Gegenzug traf Nelson (nach zwei Offensivrebounds) den Dreier und es blieben 30 Sekunden zu spielen. Heard traf nicht und die Dukes hatten die Chance, das Spiel zu entscheiden. Doch in einer eher chaotischen Offense scorten die Dukes nicht und schickten in der Folge Georgiev an die Linie, der auf 95:92 stellte. 6,8 Sekunden blieben den Gastgebern, um doch noch ins Spiel zurückzukommen. Cooke nahm den entscheidenden Dreier, doch er verfehlte seinen Wurf. Georgiev stellte von der Freiwurflinie den 97:92-Endstand her.
Stimmen zum Spiel:
Armin Göttlicher, Headcoach der Dukes: „Nach einigen Auf`s und Ab’s in der ersten Hälfte haben wir eine starke zweite Halbzeit gezeigt. Wir hatten auch viel Pech, das Spiel hätte genauso gut anders ausgehen können.“
Matthias Zollner, Headcoach der Knights: „Gratulation an meine Mannschaft. Heute wollte sie unbedingt gewinnen und dieser Wille hat am Ende auch den Sieg gebracht.“
beste Werfer: Rados 16, Nelson 13, Seilern, Chappell je 12 bzw. Dunn 23, Taylor, Kostov je 20
Traiskirchen Lions vs Gunners Oberwart
78:75 (59:57, 45:46, 25:20)
Die bessere Startphase erwischen die Hausherren, bei denen Blazevic wegen einer Steißbeinprellung fehlt. Traiskirchen stellt durch schnelle Ballgewinne in der Defense und Fastbreaks auf 8:3. Oberwart bleibt aber konzentriert, verkürzt durch einen Ochsenhofer-Dreier auf 10:12, was Vladimir Lucic zu einem Time-Out nutzt. Die Niederösterreicher haben jetzt defensiv ihre beste Phase, auf der anderen Seite des Courts ist es immer wieder Vay, der erfolgreich abschließen kann. Nach dem ersten Viertel steht es 25:20. Vuletic eröffnet den zweiten Abschnitt mit zwei Punkten, dann sind aber die Gunners am Drücker. Mit einem 8:0-Run holen sich die Burgenländer die Führung zurück. Vay kontert aber mit einem And-One-Dreier und ein abgeschlossenen Fastbreak. Die Fans erleben jetzt ein Spiel mit offenem Visier. Traiskirchen begeht einige unnötige Turnover, die Oberwart immer wieder leichte Punkte bringen. Trotzdem bleiben die Lions immer in Schlagdistanz, zur Pause liegen sie mit 45:46 knapp zurück.
Während die Defense auf beiden Seiten bisher eher vernachlässigt wurde, merkt man in Halbzeit zwei sofort, dass beide Teams die Intensität in die Höhe schrauben. So steht es vier Minuten im dritten Viertel 49:49. Man merkt, dass es für beide Mannschaften ein wichtiges Spiel ist. Kurz vor der letzten Viertelpause stellt Vay auf 59:55, Buckles verkürzt aber noch einmal auf 57:59.
Das Schlussviertel ist nichts für schwache Nerven. Zunächst dominieren die Niederösterreicher und erarbeiten sich trotz beinharter Defense einen Sieben-Punkte-Vorsprung. Die Gunners geben aber noch nicht auf, verkürzen durch zwei Dreier von Mann und Buckles auf 64:65. Die Stimmung im Lions Dome ist jetzt am Kochen, es sind noch viereinhalb Minuten zu spielen. Wieder legen die Traiskirchner vor, Oberwart kann aber auf 70:71 verkürzen. Dann verwertet Danek einen And-One, aber auch Mateo trifft. 45 Sekunden vor Spielende ist es Kapitän Güttl, der mit einem Dreier für die Vorentscheidung sorgt. Die Lions gewinnen schlussendlich 78:75.
Stimmen zum Spiel:
Johannes Wiesmann, Pressesprecher der Lions: „Ein sehr wichtiger Sieg. Vor allem, weil wir endlich wieder mal gezeigt haben, dass wir auch knappe Spiele gewinnen können. Eine ausgeglichene Mannschaftsleistung war ausschlaggebend.“
Erik Braal, Headcoach der Gunners: „Traiskirchen hat verdient gewonnen, weil wir zu viele Fehler gemacht haben.“
beste Werfer: Vay 29, Güttl 14, Danek, Torlak je 11 bzw. Mann 21, Buckles 19, Novas Mateo 10
Presseinfo ÖBL/ABL
02.03.2015