
Wie erwartet hatte das Duell zwischen den Mistelbach Mustangs (#4) und den Villach Raiders (#5) das größte „Überraschungspotenzial“ beim Viertelfinalauftakt der ZWEITEN Basketball Bundesliga: Die Kärntner siegen Dank eines Offensiv-Feuerwerks im Schlussviertel (40 Punkte!) mit 94:85 und könnten mit einem Heimsieg am kommenden Samstag die besser gesetzten Niederösterreicher aus den Play-Offs werfen.
Programmgemäß endeten hingegen die anderen beiden Samstag-Begegnungen: Die Vienna D.C. Timberwolves (#2) schlugen die Randenthein Garnets (#7) mit 104:74, die Mattersburg Rocks (#3) behielten gegen die Dornbirn Lions (#6) mit 88:67 die Oberhand.
Die Serien im Überblick:
Vienna D.C. Timberwolves vs Radenthein Garnets
104:74 (30:21, 50:42, 77:60)
Spiel 2: Sa., 21.3., 18:30, Sporthalle Radenthein
Spiel 3*: Sa., 28.3., Wolves Dome, Wien XII
Mattersburg Rocks vs Dornbirn Lions
88:67 (66:47, 45:28, 20:12)
Spiel 2: Sa., 21.3., 18:30, HS Haselstauden, Dornbirn
Spiel 3*: Sa., 28.3., 18:00, Sporthalle Mattersburg
Mistelbach Mustangs vs Villach Raiders
85:94 (60:54, 47:36, 22:21)
Spiel 2: Sa., 21.3., 18:00, Sporthalle St. Martin, Villach
Spiel 3*: Sa., 28.3., 18:00, Sporthalle Mistelbach
* falls notwendig
Die Begegnungen im Detail:
Vienna D.C. Timberwolves vs Radenthein Garnets
104:74 (30:21, 50:42, 77:60)
ie Gäste, die ab sofort auf Ziga Erculj verzichten müssen, starten mit einem 9:0-Run. Die Wölfe brauchen einige Minuten, um in Fahrt zu kommen und gehen in der sechsten Minute erstmals in Führung (17:15). Bis kurz vor Viertelende wächst der Vorsprung dank starker Dreierquote gegen die abgesetzte Garnets-Defense auf 30:19 an (4 Dreier Puljko, 2 Cosic). Im zweiten Abschnitt stellen die Wolves um Geisler und Polakovic auf 42:27, geraten aber in Foulprobleme. Besonders das Duo Ninic/Soldo bereitet den Hausherren Kopfzerbrechen, mit einem dünnen 50:42 geht es in die Kabinen.
Nach Seitenwechsel schrumpft ein 64:48 auf 64:58, ehe die Wölfe endgültig davonziehen und dank eines Buzzer-Beater-Dreiers des erneut sehr starken Kutschera mit einem 77:60 in das Schlussviertel gehen. Dort bricht dann die Gegenwehr der Kärntner und die Timberwolves scoren durch Poljak den Hunderter. Insgesamt treffen die Wolves rekordverdächtige 19 Dreipunkter bei 36 Versuchen (u.a. Puljko 8/14).
Stimmen zum Spiel:
Hubert Schmidt, Headcoach der Timberwolves: „Es ist nicht immer leicht, gegen die passive Defense der Garnets im Rhythmus zu bleiben. Schlussendlich ist uns das dank einer hervorragenden Wurfquote ausreichend gut gelungen. Defensiv müssen wir uns steigern.“
Peter Gleissner, Spieler der Garnets: „Wir haben trotz des Abgangs von Erculj sehr gut gespielt und waren relativ lange an den Timberwolves dran. Am Ende hat sich aber die kurze Bank noch deutlich bemerkbar gemacht.“
beste Werfer: Puljko 26, Geisler 22, Polakovic 15 bzw. Soldo 23, Ninic 17, Zvarsnik 13
Mattersburg Rocks vs Dornbirn Lions
88:67 (66:47, 45:28, 20:12)
Mattersburg musste auf Wolfgang Träger, Tobias Winkler und Marco Jaitz verzichten, der Mann der ersten Halbzeit war aber zweifelsohne Stefan Ulreich. Der Kapitän der Rocks traf traumwandlerisch sicher, 17 Punkte in diesen 20 Minuten sprechen eine deutliche Sprache. Dornbirn hatte seine Mühe, einerseits den BKM in Schach zu halten und andererseits selbst zu Punkten zu kommen. Gerade einmal 12 nach dem ersten und 28 nach dem zweiten Viertel leuchteten von der Anzeigetafel. Die Hausherren hingegen agierten zumeist souverän, erwähnt werden soll auch die tolle Leistung von Ersatzmann Michael Mach, das Rocks-Urgestein und Gründungsmitglied des Vereins war an beiden Enden des Courts aktiv (er kam am Ende auf 13 Punkte).
Mit aggressiver Verteidigung pirschten sich die Löwen heran, nach dem Wechsel durfte Coach Diego Fernandez plötzlich Hoffnung schöpfen (45:55 nach einem Dreier von Luka Kevric). Mit der Einwechslung des Ex-Dornbirners Sebastian Gmeiner änderte sich das Geschehen jedoch plötzlich. Der Vorarlberger im Mattersburg-Dress scorte sechs Zähler und bediente dann auch Jan Nicoli für einen Dreipunkter: 66:47 war nun wieder die komfortable Führung für den Champion. Der BKM ließ nicht locker, drückte weiter aufs Gas und drei Minuten vor dem Ende durften die 200 Fans mit stehenden Ovationen das 85:58 und die höchste Führung für den Meister beklatschen. In der Folge stieg Mattersburg vom Gaspedal und Dornbirn betrieb Ergebniskosmetik, das 1:0 in der Serie war in trockenen Tüchern.
Stimmen zum Spiel:
Mike Coffin, Headcoach der Rocks: „Wir haben zwar nicht alles richtig gemacht, aber in vielen Situtationen gut reagiert. Ich hoffe nun, dass wir mit einer guten Leistung auswärts bereits den Aufstieg fixieren können.“
Diego Fernandez, Headcoach der Lions: „In der ersten Halbzeit haben wir Stefan Ulreich überhaupt nicht in den Griff bekommen. Nach der Pause folgte die beste Phase von uns, es wurde wieder eng. Leider hat dann der Ex-Dornbirner Sebastian Gmeiner das Heft in die Hand genommen. Insgesamt war es heute zu wenig.“
beste Werfer: Hallett 20, Ulreich 18, Gmeiner, Mach je 13 bzw. Cecotti, Tobar je 16, Kevric 12
Mistelbach Mustangs vs Villach Raiders
85:94 (60:54, 47:36, 22:21)
Im ersten Viertelfinalspiel zwischen den Mistelbach Mustangs und den Villach Raiders spürte man die Play-Off-Atmosphäre. Im ersten Viertel entwickelte sich eine flotte Partie in dem die Hausherren durch schnelles Spiel in den ersten 6 Minuten 20:12 in Führung gingen. Nach einem Timout konnten die Villacher innerhalb 100 Sekunden 7 Punkte erzielen und kommen auf 3 Punkte an Mistelbach heran. Viertelstand 22:21. Villach stellt im 2. Spielabschnitt auf Zone um die Mistelbach normalerweise Probleme bereitet. Die Mustangs lassen sich jedoch nicht verunsichern und kommen durch gutes Passspiel zu offenen Würfen und können bis 2 Minuten vor der Pause auf +13 davonziehen. Besonders stark in dieser Phase ist Gajdosik, der mit 2 Assists und 2 Dreipunktern Dreh- und Angelpunkt in der Mistelbacher Offense ist. Pausenstand 47:36 für die Weinviertler.
Nach der Pause spielt Villach aggressivere Defense und für Mistelbach schein der Korb wie vernagelt. Die Heimischen scoren nur 13 Punkte in diesem Abschnitt und Villach kommt auf 6 Punkte heran. Auch im letzten Viertel geht die Aufholjagd der Villacher weiter und Kelley bringt die Raiders auf 2 Punkte heran. Mistelbach kann sich zwar kurzzeitig etwas Luft verschaffen, muss aber 4 Minuten vor Spielende den ersten Führungswechsel hinnehmen. Mistelbach ist sichtlich verunsichert und ist kaum mehr in der Lage, zu scoren. Auf der Gegenseite kann Villach durch Rhinehart, Gaidys und Kelley anschreiben und geht mit 82:71 bei 1:58 auf der Uhr in Führung. Trotz einiger Dreipunkter von Mistelbach spielt Villach das Spiel routiniert nach Hause und gewinnt das erste Viertelfinalspiel mit 85:94.
Stimmen zum Spiel:
Martin Weissenböck, Headcoach der Mustangs: „Leider haben wir nach dem 3. Viertel durch schlechte Defense die Kontrolle über das Spiel verloren. Ein sehr starker Markkus Carr wusste das zu nutzen.“
Stacey Nolan, Headcoach der Raiders: „Wir sind gewohnt, mit einer kurzen Bank zu spielen und haben uns die ganze Saison gut darauf vorbereitet. Dadurch war es möglich im letzten Viertel das Spiel noch zu drehen. Wir brauchen noch mehr Disziplin, das Herz haben wir. Der österreichische Basketball entwickelt sich in die richtige Richtung und ich bin hier sehr gerne Coach.“
Presseinfo ABL/ÖBL/red.
beste Werfer: Prachar, Sismilich je 17, Servuts 16 bzw. Gaidys 34, Rhinehart 28, Kelley 22
15.03.2015