Spiel zwei der Semifinal-Serie Vienna Capitals vs. Black Wings Linz war definitiv nichts für schwache Nerven. Die Gastgeber setzen sich in einen dramatischen Spiel in der zweiten Verlängerung mit 5:4 durch und gleichen in der Serie aus. Detail am Rande: Für die Vienna Capitals war es das längste Spiel in der Teamgeschichte.
Vienna Capitals führen nach den ersten Drittel
Das Spiel begann wie erwartet intensiv. Die Vienna Capitals wollten sich für die Niederlage im ersten Spiel rehabilitieren und suchten ihr Heil in der Offensive. Die Black Wings Linz legten ihre Spielanlage auf Konterangriffe aus. Die Gastgeber erwischten den besseren Start ins Spiel und warten nach bereits 168 Sekunden dafür mit den Führungstreffer belohnt. Watkins legt die Scheibe ideal für den freistehenden Iberer auf der die Scheibe zum 1:0 einschiebt.
In der Folge entwickelte sich ein äußerst intensives Spiel mit Torchancen auf beiden Seiten. Während des Drittels wechselte einige Male das Momentum die Seite. Harte – aber faire Hits – und gute Möglichkeiten auf beiden Seiten wechselten sich im Minutentakt ab. Nach einen sehenswerten Faustkampf zwischen Magowan (Vienna Capitals) und M. Iberer (Black Wings Linz) brachte das erste Überzahlspiel des Spiels den zweiten Treffer des Spiels. Nach Vorarbeit des wiedergenesen Foucault trifft Ferland aus dem Slot zur 2:0-Pausenführung nach dem ersten Drittel.
Vier Tore im zweiten Drittel
Zu Beginn des zweiten Drittels änderte sich wenig am Spielgeschehen. In einer äußerst intensiv geführten Begegnung hatten zunächst die Vienna Capitals die besseren Spielanteile. Erneut eine Überzahlsituation sollte für den nächsten Treffer sorgen. Die Black Wings Linz stehen in der Defensive völlig ungeordnet. Rotter legt die Scheibe vor das Tor zu Bois. Der behält den Überblick und passt den Puck zurück zum mitgefahrenen Foucault der in der 23. Minute das 3:0 erzielt. 167 Sekunden später schlagen die Black Wings Linz zurück. Die Oberösterreicher erzielen ihren ersten Treffer ebenfalls in Überzahl. Ulmer trifft aus spitzen Winkel zum 3:1.
In den folgenden Minuten hatte es zunächst den Anschein als würden die Black Wings Linz dem Spiel eine Wendung geben. Die Gäste übernahmen nun das Kommando. Die Vienna Capitals verlegten sich nun auf Konterangriffe. Diese waren zwar stets gefällig brachten am Ende jedoch nicht den erhofften vierten Treffer. Das zweite Powerplay sorgte in der 33. Minute für den Anschlusstreffer der Oberösterreicher. Ouellette bedient den im Slot freistehenden Oberkofler der zum 3:2 einschiebt. In der Folge wankten die Vienna Capitals – Doch sie fielen sprichwörtlich nicht. Im Gegenteil! 83 Sekunden vor dem Drittelende sieht Verteidiger Carson Torjäger Foucault freistehend auf der blauen Linie des Gegners.Seinen Traumpass verwandelt der Stürmer eiskalt zum 4:2-Zwischenstand nach dem zweiten Drittel.
Umstrittene Strafe führt zum Ausgleich der Black Wings Linz
Die Gäste aus Oberösterreich begannen das letzte Drittel mit einen Powerplay. Bois verbüßte den Rest einer Strafe aus dem Mittelabschnitt. Ein Umstand den die Oberösterreicher zu ihren dritten Treffer ausnutzen. Piche traf 45 Sekunden zum 4:3-Anschlusstreffer.
In der Folge taten die Zuschauer den 4.350 Zuschauern den Gefallen wieder auf die Gangart des ersten Drittels umzustellen. Versteiften sich beide Mannschaften nach den 3:1 auf Nickligkeiten und den „Austausch persönlicher Freundlichkeiten“ so bekamen die Zuschauer nun einen klassischen Playoff-Fight zu sehen. Mit fairer Härte, Intensität und Offensivgeist drängten beide Teams auf den nächsten Treffer.
In der Schlussphase riskierten die Gäste und drückten auf den Ausgleichstreffer. Die Vienna Capitals agierten in der Defensive diszipliniert und ließen wenig zu. 2:23 Minuten vor dem Ende griff Schiedsrichter Dremlj bei einen vermeintlich fairen Zweikampf ins Spiel ein und schickte Vienna Capitals Verteidiger Lakos auf die Strafbank. Ein Umstand den die Oberösterreicher in der 59. Minute beinahe durch Moran zum Ausgleichstreffer nutzten. 84 Sekunden vor dem Ende nahm Black Wings Linz-Coach Daum. Knapp eine Minute vor dem Ende wurde Goalie Ouzas für einen sechsten Feldspieler vom Eis genommen. 21 Sekunden vor dem Ende gelang den Oberösterreichern der Ausgleich. Kozek stocherte aus kurzer Distanz die Scheibe zum 4:4 in die Maschen.
MacArthur erlöst die Vienna Capitals in der zweiten Verlängerung
In der Verlängerung hätten die Black Wings Linz nach 66 Sekunden bereits alles klar machen können. Nach einen Stellungsfehler kann Iberer aus kurzer Distanz abziehen. Zaba wehrt ab und kann die Scheibe mit Glück und Geschick klären. In der 65. Minute hatte erneut Spannring die mögliche Entscheidung zu Gunsten der Black Wings Linz am Schläger.
In der Folge passierte eine weitere Parallele zu Spiel. Die Vienna Capitals schwächten sich durch eine vermeidbare Strafe selbst. Goalie Zaba schlenzte Scheibe aus dem Spielfeld und erzielte dafür eine Zwei-Minuten-Strafe welche von Stürmer Magowan angetreten wurde. Anders als im ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams konnten die Gastgeber diese brenzlige Phase ohne Gegentreffer überstehen. In der Folge wirkten die Black Wings Linz geistig und körperlich spritziger. Den Vienna Capitals waren die Anstrengungen und der Schock des späten Gegentreffers deutlich anzumerken. Davon konnten sich die Gastgeber in den nächsten Minuten befreien. So entwickelte sich ein äußerst intensives, interessanter Fight auf Augenhöhe. Den Teams war nicht anzumerken, dass erst zwei Tage zuvor Spiel eins über 70 Minuten ging. 420 Sekunden später wäre den Vienna Capitals beinahe die Entscheidung gelungen. Doch Black Wings Linz-Goalie Ouzas hält mit einer tollen Parade gegen MacArthur sein Team im Spiel. Auch in den Spielminuten 61 bis 80 wollte die Entscheidung gelingen. Spielstand nach dem vierten Drittel somit weiter 4:4.
In der zweiten Verlängerung hatten zunächst wieder die Vienna Capitals optisch mehr vom Spiel. Waren die Black Wings Linz im ersten Drittel der Verlängerung dem Sieg näher so waren es in der zweiten Periode die Gastgeber. Der entscheidende Treffer sollte jedoch weiter nicht gelingen.
Nach exakt 81:51 Minuten sollte sich dies jedoch ändern. Die 4.350 Zuschauer im Eissportzentrum Kagran konnten den entscheidenden Treffer bejubeln. Erzielt von den Vienna Capitals. Nach Vorlage von Peter gelingt MacArthur der entscheidende Treffer zum 5:4.
Es war das Ende eines historischen Eishockeyabends. Die Vienna Capitals setzen sich am Ende nicht unverdient im längsten Spiel der Vereinsgeschichte durch und stellen in der Semifinal-Serie auf 1:1-Unentschieden. Spiel drei der Serie steigt am Donnerstag in Linz.
Vienna Capitals vs. Black Wings Linz 5:4 (2:0, 2:2, 0:2, 0:0, 1:0)
Eissportzentrum Kagran, 4.350 Zuschauer, SR Dremelj/Smetana
Tore: F. Iberer (3.), Ferland (16./PP), Foucault (23./PP, 39.) bzw. Ulmer (25./PP), Piche (41./PP), Kozek (60.)
Strafminuten: 19 bzw. 13
25.03.2015