drei Viertelfinalserien sind nach zwei Spieltagen ausgeglichen

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Schon die erste Runde der Snickers®-Play-Offs setzt dort fort, wo die Regular Season der Basketball Bundesliga aufgehört hat: Hochspannung pur und Überraschungen am laufenden Band. Die größte am zweiten Viertelfinal-Spieltag gab es durch die Traiskirchen Lions die den topgesetzten BC Vienna in Wien mit 81:68 schlagen konnten.

Zurückgeschlagen haben nach ihren Auftakt-Heimniederlagen die bulls Kapfenberg mit dem 98:72 gegen den dezimierten WBC Wels und die Swans Gmunden mit dem 77:56 gegen die Klosterneuburg Dukes. Und überraschend ist letztlich auch, wie sehr die Güssing Knights bisher das burgenländische Duell gegen die Gunners Oberwart dominieren: Nach dem 100:57 zum Auftakt reichte es dieses Mal zwar „nur“ zu einem 82:58, zwei so klare Siege des Meisters hat aber wohl niemand erwartet. Erstmals in der ABL-Geschichte konnten die Ritter damit übrigens die Gunners in der ewigen Derbystatistik überholen und führen nun mit 17:16 Siegen. Viel Zeit bleibt erneut weder den Gunners noch den anderen sieben Teams, um über die gestrigen Begegnungen nachzudenken, denn schon morgen steht Spiel Nummer 3 auf dem Plan. Spiel 4, das bei drei Serien ja schon fixiert ist, folgt dann am Sonntag.

Das Viertelfinale im Überblick:
BC Vienna vs Traiskirchen Lions
Spiel 1: 90:83 BC
Spiel 2: 81:68 Lions
Spiel 3: Do., 19:30, Lions Dome, Sky
Spiel 4: So., 3.5., 18:00, Lions Dome
Spiel 5*: Mi., 6.5., 19:30, Admiral Dome

Güssing Knights vs Gunners Oberwart
Spiel 1: 100:57 Knights
Spiel 2: 82:58 Knights
Spiel 3: Do., 19:30, Sporthalle Oberwart
Spiel 4*: 3.5., 18:00, Sporthalle Oberwart
Spiel 5*: 6.5., 19:00, Aktivpark

bulls Kapfenberg vs WBC Wels
Spiel 1: 81:78 WBC
Spiel 2: 98:72 Bulls
Spiel 3: Do., 19:30, Arena
Spiel 4: 3.5., 18:00, Arena
Spiel 5*: 6.5., 19:00, SH Walfersam

Swans Gmunden vs Klosterneuburg Dukes
Spiel 1: So., 85:74 Dukes
Spiel 2: 77:56 Swans
Spiel 3: Do., 19:30, FZZ Happyland
Spiel 4: 3.5., 18:00, FZZ Happyland
Spiel 5*: 6.5., 19:30, Volksbank Arena

Die Begegnungen im Detail:
BC Vienna vs Traiskirchen Lions
68:81 (51:59, 38:47, 16:23)
Beide Teams eröffnen mit je einem Dreier die Partie, die Lions agieren am Anfang wesentlich konzentrierter, dadurch führen sie mit 10:5. Kurze Zeit später muss Andrea Maghelli nach Körben von Vay und Trmal eine Auszeit nehmen. Die Löwen agierten weiter konzentriert, Torlak erhöht per Dreier auf 20:12. In der letzten Minute des ersten Abschnitts verkürzt Amin Stevens auf 16:20, Zeit für Vladimir Lucic, die erste Auszeit zu beantragen. 4 Sekunden vor Ende des ersten Viertels scort Jurica Blazevic einen Dreier zum 16:23. Die Gäste ließen nicht nach und Juri Blazevic erzielt den nächsten Dreier, Vuletic mit zwei Freiwürfen und Traiskirchen führt 28:20. Nach zwei Vienna Dreiern muss Vladimir Lucic seine zweite Auszeit beantragen, Detrick erzielt sogar den Ausgleich. Wieder ziehen die Löwen davon, Vay und Torlak halten den Vorsprung bei 7 Punkten. Benedikt Güttl per Dreier und die Lions führten erstmals zweistellig (36:47). Amin Stevens erzielt die letzten Punkte vor der Halbzeit, mit 38:47 ging es für beide Teams in die Kabinen.

In der Halbzeitpause scheint Andrea Maghelli die richtigen Worte gefunden zu haben, denn seine Mannen legen einen 9:0-Start aufs Parkett, Vladimir Lucic muss diesen Run stoppen und beantragt eine Auszeit. Perkovic verkürzt sogar auf 49:51, die Hausherren waren wieder im Spiel. Nun kam ein kurzer Schockmoment, bei einem Zusammenprall zwischen Miletic und Vuletic blieb der Traiskirchner Insidespieler am Boden liegen, zum Glück konnte er rasch wieder aufstehen. Trmal und Vay erhöhen auf 57:51, kurz vor Ende des drittens Abschnitts erzielt Flo Trmal zwei Punkte zum 59:51. Zunächst schien es so als ob die Lions auf ruhigem Fahrwasser wäre, Benni Danek per Dreier und es stand +11 Lions. Mitte des Viertels blieb es weiterhin zweistellig, Andrea Maghelli versucht mit einer Auszeit das Ruder herumzureißen. Die Gäste, die heute sehr treffsicher waren führen nach einem Vay Dreier mit +13 (mit 04:30 zu spielen). Die Gastgeber versuchten sich weiter dagegenzustemmen. Die Niederösterreicher hatten aber immer die passende Antwort parat, Fabricio Vay beendet die Hoffnungen per Dreier. Mit 81:68 gewinnt Traiskirchen Spiel 2 und somit steht es in der Serie 1:1.

Stimmen zum Spiel:
Thomas Stöphl, Präsident des BC: „Zunächst einmal Gratulation an Traiskirchen. Die Mannschaft hat heute mit einer unglaublichen Intensität, aber auch Treffsicherheit hochverdient gewonnen. Bei unserer Mannschaft hat sich aber doch die eine oder andere Verletzung bemerkbar gemacht. Das soll aber die Leistung des Gegners nicht schmälern. Wir freuen uns auf die nächste Partie, in der wir sicher wieder besser auftreten werden.“
Vladimir Lucic, Headcoach der Lions: „Im Gegensatz zum ersten Spiel haben wir die Fastbreaks und das Insidespiel von Vienna kontrolliert. Wir haben Wien auf 68 Punkte gehalten, die Serie steht jetzt 1:1. Wir freuen uns auf 2 Heimspiele und wollen unseren Fans zu Hause zwei tolle Spiele bieten.“

beste Werfer: Detrick 18, Stevens 14, Perkovic, Miletic je 10 bzw. Vay 21, Trmal, Torlak je 15

Güssing Knights vs Gunners Oberwart
82:58 (68:38, 50:27, 25:14)
Güssing startet wieder sensationell in die Partie und stellt sofort auf 9:0. Die Gunners müssen sehr früh ein Timeout nehmen. Dies hindert die Ritter aber nicht, so weiterzuspielen und sie gehen mit 21:4 in Führung. Oberwart hält aber dagegen und legt selbst einen 10:0-Lauf aufs Parkett. Timeout Güssing! Die Knights kommen wieder konzentriert auf das Feld und stellen in den letzten 3 Minuten des 1. Viertels auf 25:14. Das 2. Viertel startet mit einem 3er von Chavdar Kostov. Danach herrscht große Aufregung da Buckles sein drittes und mit einem technischen auch gleich sein viertes Foul begeht. Güssing lässt sich nicht beirren und 2 Minuten vor der Pause stellt Thomas Klepeisz mit 2 Dreiern auf 42:20. Halbzeitstand 50:27.

Die Ritter spielen zu Beginn der 2. Halbzeit fehleranfällig. Mit 4 Turnovers in den ersten 4 Minuten kommen die Gunners auf 17 Punkte heran. Danach stellt aber Kostov mit 2 Dreiern wieder auf 59:36. Güssing kann vor allem in der Verteidigung sehr viel Druck aufbauen und stellt bis Ende des 3. Viertels auf 68:38. Im letzten Viertel setzten beide Coaches den gesamten Kader ein um die Kräfte für das Spiel am Donnerstag zu schonen. Endstand: 82:58

Stimmen zum Spiel:
Matthias Zollner, Headcoach der Knights: „Ein weiterer Schritt ist gemacht. Wir haben heute gesehen, was uns am Donnerstag in Oberwart erwarten wird. Es wird extrem schwierig, in Oberwart zu bestehen.“
Erik Braal, Headcoach der Gunners: “ Gratulation! Verdienter Sieg für Güssing.“

beste Werfer: Kostov 17, Heard 14, Georgiev 9 bzw. Vujosevic 20, Knutson 11, Mann 8

bulls Kapfenberg vs WBC Wels
98:72 (74:47, 50:31, 15:23)
Der WBC startet wie schon in Spiel 1 mit Klette, Lamesic, Barrow, Vieider und Channels, die Bulls kontern diesmal mit Kohlmaier, Krämer, Boylan, Ray und Anderson. Den besseren Start erwischen die Gäste, vor allem Klette ist nicht zu halten, der WBC zieht so auf 20:9 davon. Erst kurz vor der Viertelpause, gelingt den Bulls etwas mehr im Angriff, die Welser führen nach den ersten zehn Minuten 23:15. Das zweite Viertel eröffnen noch die Welser mit einem Korb, dann aber scoren nur noch die Hausherren, legen in dieser Phase aus einer aggressiven Defensive heraus einen 17:0 Run hin. Der WBC findet keine Antwort, auch weil Channels wegen Foulbelastung auf der Bank Platz nehmen muss. Für die Bulls sind vor allem Shaw und Ray brandheiß, helfen ihrer Mannschaft so den Vorsprung immer mehr auszubauen, bis zur 50:31 Halbzeitführung.

Anfang des dritten Viertels versucht der WBC noch einmal alles, den Rückstand aufzuholen, zu Beginn gelingen ihm auch noch einige Spielzüge, die Bulls geben aber nicht nach, agieren weiterhin sowohl im Angriff als auch der Verteidigung stark und führen nach drei Vierteln mit 74:47. Damit ist die Entscheidung in diesem Spiel auch gefallen, im Schlussviertel tauschen beide Mannschaften nur noch Körbe aus, es kommen auch die jungen Spieler beider Teams noch zu Minuten, das Spiel endet mit 98:72.

Stimmen zum Spiel:
Michael Schrittwieser, Headcoach der Bulls: „Es war schön zu sehen, wie die Mannschaft in einer Situation, in der sie mit dem Rücken zur Wand war, reagiert hat.“
Dana Beszczynski, Assistant-Coach des WBC: „Kapfenberg hat nach dem ersten Viertel mit einer hohen Aggressivität agiert, das führte zu ihrem verdienten Sieg. Jetzt habe wir eine richtige Serie.“

beste Werfer: Shaw 29, Anderson, Ray je 15 bzw. Lamesic 16, Klette 12, Channels 11

Swans Gmunden vs Klosterneuburg Dukes
77:56 (59:48, 44:32, 19:18)
Die Swans starten mit Dorian Green, Enis Murati, Richard Poiger, Tyler Griffey und Matthias Mayer, die Dukes, die genauso wie Gmunden komplett antreten können, mit Remon Nelson, Moritz Lanegger, Kevin Payton, Malik Cooke und Jason Chappell. Von Beginn an entwickelt sich ein intensives Spiel mit schlechten Trefferquoten, wobei die Swans vor allem von Downtown vergeben, während die Dukes einige Punkte unter dem Korb liegen lassen. Nach fünf Minuten halten wir so bei einem Stand von 8:7. Danach finden die Gäste schneller ihren Rhythmus und stellen auf 10:16 (7.). Die Swans kommen aber wieder heran und gehen sogar mit einer 1-Punkte-Führung in die erste Pause. Diesen Elan nehmen die Schwäne mit ins zweite Viertel und können innerhalb von zwei Minuten einen 30:20-Vorsprung herausspielen – Auszeit Dukes. Danach kann Gmunden noch auf 32:20 stellen (13.) und nach einem Zwischenspurt der Gäste zum 32:25 (14.) gibt es sogar ein +13 der Swans (38:25, 16.). In dieser Phase kommen die Niederösterreicher mit der Gmundner Zone-Verteidigung überhaupt nicht zurecht und müssen die Hausherren noch bis auf 44:27 davonziehen lassen. Die Dukes machen dann die letzten 5 Punkte zum 44:32-Pausenstand.

Die zweite Hälfte beginnt mit einem Gmundner Korb, dann kann aber Klosterneuburg auf 46:38 verkürzen (24.). Nach dem 48:41 folgt eine unglückliche Phase für die Dukes: Zunächst vergibt Remon Nelson nach einem Steal und statt dem Korb zum 48:43 macht er sein viertes Foul. Und kurz danach nutzen die Swans ein unsportliches Foul zu vier Punkten und der 56:41-Führung (27.). Nach einem Timeout von Armin Göttlicher verkürzen die Gäste auf 56:46 (28.), ins Schlussviertel geht es mit einem Gmundner 11-Punkte-Vorsprung. Der wird nach Wiederbeginn rasch auf 66:48 erhöht und in der 32. Minute gibt es daher ein Klosterneuburger Besprechung an der Seitenlinie. Bei der hört vor allem Jesse Seilern genau zu, mit zwei Dreiern in Folge bringt er seine Mannschaft wieder auf 66:54 heran – und sorgt für eine Swans-Auszeit in der 34. Minute. In der gibt es offenbar ebenfalls die richtigen Ratschläge, denn die Hausherren lassen jetzt minutenlang keinen Korb der Gäste mehr zu und obwohl sie sich in dieser Phase den Luxus von fünf verworfenen Freiwürfen leisten, ziehen sie bis zu 39. Minute auf 75:54 davon. Damit war die Begegnung endgültig entschieden, in den letzten beiden Minuten durften auf beiden Seiten noch einige Bankspieler ran, am Ende gleichen die Swans mit einem 77:56 die Serie aus.

Stimmen zum Spiel:
Richard Poiger, Spieler der Swans: „Wohl das beste Spiel in der Defensive in dieser Saison. Wir müssen schauen, dass wir weiterhin so aggressiv und als Team spielen.“
Armin Göttlicher, Headcoach der Dukes: „Nach einem guten Start sind wir komplett zerfallen, Gmunden hat verdient gewonnen.“

beste Werfer: Griffey 20, McShepard 13, Green, Friedrich je 10 bzw. Cooke 11, Rados 10, Seilern, Lanegger je 6

Presseinfo ABL/ÖBL/red.

29.04.2015