
Am Ende ist das Viertelfinale der Play-Offs – so wie nun viermal in den letzten fünf Jahren – doch programmgemäß verlaufen: Nach den Güssing Knights und den bulls Kapfenberg schaffen es auch der BC Vienna und die Swans Gmunden ins Halbfinale.
Damit sind die Top-4 auch die Letzten Vier und so wie bisher immer in der Geschichte der Basketball Bundesliga wird der Meister aus dem Kreis jener Mannschaften kommen, die im Viertelfinale Heimvorteil hatten. Heute setzen sich die Wiener doch relativ deutlich gegen die Traiskirchen Lions durch, während das Spiel in Gmunden nichts für schwache Nerven war: Den die Klosterneuburg Dukes hatten in den Schlusssekunden zweimal die Chance, aus einem 83:84 ein 85:83 zu machen.
Aber einmal wurden sie beim Wurf geblockt und einmal überlegte es sich der Ball am Ring und fiel doch nicht hinein. Damit stehen mit BC, Knights und Bulls drei Teams so wie im Vorjahr in der Vorschlussrunde, dazu mit den Swans jene Mannschaft, die es gemeinsam mit Kapfenberg in diesem Jahrtausend so oft wie sonst keine ABL-Verein ins Halbfinale geschafft hat. Und das beginnt am Sonntag mit der Neuauflage des Vorjahresfinales Knights – Bulls als Sky-Livespiel und dem Duell BC – Swans.
Das Halbfinale im Überblick:
BC Vienna vs Gmunden Swans
Spiel 1: So., Admiral Dome, Wien X
Spiel 2: Mi., 13.5., 19:30, Admiral Dome, Wien X
Spiel 3: So., 17.5., Volksbank Arena Gmunden
Spiel 4: Di., 19.5., Volksbank Arena Gmunden*
Spiel 5: Do., 21.5., Admiral Dome, Wien X*
Güssing Knights vs bulls Kapfenberg
Spiel 1: So., 20:15, Aktivpark Güssing
Spiel 2: Mi., 13.5., Aktivpark Güssing
Spiel 3: So., 17.5., Sporthalle Walfersam, Kapfenberg
Spiel 4: Di., 19.5., Sporthalle Walfersam, Kapfenberg*
Spiel 5: Do., 21.5., 19:00, Aktivpark Güssing*
* falls notwendig
Die Begegnungen im Detail:
BC Vienna vs Traiskirchen Lions
82:70 (59:42, 38:31, 18:15)
Vor einer sehr lauten und tollen Kullisse bringt Aleks Vuletic Traiskirchen mit 3:0 in Front, Detrick dreht das Spiel mit 5 Punkten. Die Anfangsphase ist immer wieder durch Führungswechsel geprägt, ehe sich Wien dank den Insideleuten Stevens und Perkovic auf 14:9 absetzt und Vladimir Lucic zur ersten Auszeit zwingt. Vuletic und Danek bringen die Gäste mit 6 Punkten in Folge wieder auf -3, so endet auch der erste Spielabschnitt. Fabricio Vay und Torlak setzten zu Beginn des zweiten Viertels weitere 6 Zähler und die Gäste führten wieder (18:21). Wieder wechselte die Führung permanent, nach einem Reboundduell gibt es eine Hiobsbotschaft für Vladimir Lucic. Aleks Vuletic kann nicht mehr weiterspielen und muss in der Garderobe behandelt werden. Dieser Schock sitzt nur kurze Zeit tief, denn die Löwen führen mit 31:27, Wien antwortet mit 6 Punkten in Folge. Auszeit Traiskirchen. Detrick und O´Neal erhöhen auf 38:31, mit diesem Stand ging es in die Halbzeit.
Auf gar keinen Fall wollten die Wiener so eine zweite Halbzeit wie in Traiskirchen haben, und die Gastgeber starteten dementsprechend furios. Mit einem 16:5 Run führte der BC nun mit 56:36, was die höchste Führung bis dato war. Jurica Blazevic erlöst die Löwen mit einem Dreier, die Gastgeber aber waren weiterhin heiß. Miletic mit einem weiteren Dreier zum +19, ehe die Lions noch zwei Freiwürfe zum 59:42 erzielen können. Die Hausherren hatten weiterhin alles unter Kontrolle, Aleks Vuletic war auch wieder im Spiel. Getreu dem Lions Playoff Motto „We are Back“, fingen sie an den Rückstand zu reduzieren, hier war vor allem Fabricio Vay der Hauptdarsteller mit 3 verwandelten Dreiern in Folge. Andrea Maghelli musste die Lage wieder beruhigen und bat um eine Auszeit. Doch gerade als die Lions wieder zurückkamen passierten einige Fehlpässe, die zum Neckbreaker für die Gäste wurden. Blazevic konnte zwar einige Male scoren, doch der BC war einfach zu abgezockt in der heißen Phase. Mit 82:70 zieht der BC Vienna ins Halbfinale ein, wo die Swans Gmunden warten.
Stimmen zum Spiel:
Petar Stazic Strbac, General Manager des BC: „Gratulation an unsere gesamte Mannschaft für den Einzug ins ABL Semifinale. Die Traiskirchen Lions müssen sehr sehr stolz sein für die gezeigte Leistung, die uns über 5 Spiele ziemlich viel abverlangt hat.“
Vladimir Lucic, Headcoach der Lions: „Gratulation an den BC Vienna zum Sieg und den Einzug ins Halbfinale. Wir haben heute unser Maximum gegeben, in der 1.Halbzeit hatten wir Probleme aufgrund der Verletzung von Vuletic. Wir haben im dritten Viertel versucht zurückzukommen, hatten aber nicht genügend Kraft. Ich bin sehr stolz auf meine Spieler und vor allem auf die Fans, wir haben eine tolle Saison gehabt. Ich wünsche dem BC Vienna alles Gute im Halbfinale.“
beste Werfer: Detrick 22, Stevens 19, Miletic 14 bzw. Vay 17, Blazevic 13, Danek, Vuletic je 11
Swans Gmunden vs Klosterneuburg Dukes
84:83 (61:60, 43:29, 25:21)
Die Swans können bei diesem Entscheidungsspiel aus dem Vollen schöpfen, während die Gäste auf Curtis Bobb verzichten müssen, der aus familiären Gründen fehlt. Die Hausherren starten wie in Spiel 4 (Dorian Green, Enis Murati, Richard Poiger, Tyler Griffey, und Stephen Lumpkins), bei den Gästen steht zu Beginn Jozo Rados statt Jason Chappell gemeinsam mit Remon Nelson, Moritz Lanegger, Kevin Payton und Malik Cooke auf dem Feld. Den besseren Start in die Begegnung hat Klosterneuburg und liegt nach 3 Minuten mit 9:3 voran. Es folgt eine Phase, in der die Schwäne von Downtown ausgezeichnet treffen und sich so eine 20:14-Führung holen (6.). Nach einer kurzen Verschnaufpause auf beiden Seiten kann Gmunden noch auf 23:16 erhöhen (9.), ehe in einer sehr fehlerhaften Schlussphase des ersten Viertels die Dukes wieder auf 25:21 herankommen. Nach Wiederbeginn verkürzen die Gäste weiter auf 3 Punkte (27:24, 12.), dann übernimmt aber Gmunden das Kommando und bei der ersten zweistelligen Führung der Hausherren gibt es die erste Auszeit der Dukes (36:26, 15.). Ab diesem Zeitpunkt wird die Begegnung eine richtige Play-Off-Partie, nun ist Defensive Trumpf, in den nächsten drei Minuten gibt es auf jeder Seite nur einen Korberfolg. In der 19. Minute gelingt den Swans dann ein 5:0-Minirun und beim Stand von 43:29 folgt das zweite Timeout der Gäste. Danach wird wieder extrem intensiv verteidigt und bis zur Halbzeitsirene gibt es daher keine weiteren Zähler.
Im dritten Viertel erhöhen die Swans zunächst auf 48:32 (22.), ehe die Dukes mit einem 7:0-Lauf nur eine Minute später wieder zurück im Spiel sind: Auszeit Gmunden. Auch danach kommen die Heimischen mit der aggressiven Verteidigung der Klosterneuburger nicht zurecht und in der Offensive treffen auf einmal die Dukes fast traumwandlerisch sicher. So schaffen sie in der 27. Minute den Ausgleich (51:51)und gehen in der 28. Minute mit 55:54 in Führung. Nach dem 54:57 in der 29. Minute erfangen sich die Schwäne wieder etwas und gehen mit einem 1-Punkte-Vorsprung in den Schlussabschnitt. Da müssen die Gäste ihrer Aufholjagd zunächst Tribut zollen und liegen in der 33. Minute wieder mit 62:68 hinten. Nach einer Dukes-Auszeit gleicht Klosterneuburg aber sofort wieder auf 70:70 aus (34.). In der 35. Minute begeht zunächst Malik Cooke sein fünftes Foul kurz danach auch Enis Murati, daher sind auf beiden Seiten die Topscorer in der Schlussphase nicht mehr mit dabei. Damit kommen die Gäste besser zurecht, die nach einem Chappel-Dreier mit 76:73 voranliegen und damit Gmunden zum nächsten Timeout zwingen (37.). Der Auftakt zur vielleicht dramatischsten Schlussphase, die man in der Play-off-Geschichte in der Volksbank Arena je miterleben konnte: Zunächst wechselt noch dreimal die Führung, ehe Dorian Green in der Schlussminute einen Dreier zum 84:80 für Gmunden trifft. Jesse Seilern antwortet aber postwendend zum 84:83 und die Swans vergeben ihren nächsten Angriff. So haben die Niederösterreicher noch 18 Sekunden Zeit, um das Spiel und damit die Serie doch noch für sich zu entscheiden. Und wie beim letzten Meisterschaftsspiel gibt man Remon Nelson den Ball, dieses Mal wird er aber beim Wurfversuch von Matthias Mayer blockiert. Das Spielgerät fällt in die Hände von Moritz Lanegger, der damit eine weitere Chance kriegt, aber nach einem schwierigen Wurf tanzt das Spielgerät nur auf dem Ring und entscheidet sich dazu, zeitgleich mit der Schlusssirene neben dem Korb herunterzufallen. Unter dem nun ohrenbetäubenden Lärm des Publikums ist damit der Halbfinalaufstieg der Swans fixiert.
Stimmen zum Spiel:
Chris O’Shea Assistant-Coach der Swans: „Es war eine unglaubliche Serie mit zwei sehr ausgeglichenen Mannschaften. Wir haben bis zur letzten Sekunde gekämpft und am Ende auch mit einem wenig Glück gewonnen. Und jetzt zum Semifinale.“
Armin Göttlicher, Headcoach der Dukes: „Die glücklichere Mannschaft hat gewonnen.“
beste Werfer: Murati 20, Green 15, Mayer 13 bzw. Cooke 22, Chappell 17, Payton 12
Presseinfo ABL/ÖBL/red.
06.05.2015