
Zweiter Tag der Lyoness Open: Grégory Bourdy beweist seine Topform Lukas Nemecz und Florian Prägant schaffen den Cut Bernd Wiesberger scheidet nach toller Aufholjagd leider aus
Grégory Bourdy strahlt in Atzenbrugg mit der Sonne um die Wette! Der Franzose zeigte auch am zweiten Tag der Lyoness Open powered by Greenfinity großartige Schläge und sorgte mit einer 67er-Runde (5 unter Par) für den drittbesten Score des Tages. Somit behielt er die Führung souverän und liegt nach Hälfte des Turniers mit 12 unter Par einsam und allein an der Spitze. Die ersten Verfolger Chris Wood (ENG) und Gary Stal (FRA) liegen bereits vier Schläge zurück. „Es war wieder ein wunderschöner Tag heute, auf den ersten neun Löchern gelangen mir gleich fünf Birdies. Ich fühle mich hier sehr wohl und spiele fast fehlerfrei, daher steigt auch das Selbstvertrauen immer mehr“, erklärt Bourdy. Die aktuelle Nr. 157 der Weltrangliste liebt den Diamond Country Club anscheinend über alles, schwärmt vom unglaublichen Design und den Bedingungen vor Ort. „Das sind die Momente, wofür man als Golfspieler trainiert – weil man Führender sein und um den Turniersieg kämpfen will.“ Dass der 33-Jährige nun natürlich als Topfavorit ins Wochenende geht, liegt auf der Hand. Was ihm ein weiteres Lächeln abringt: „Ich muss konzentriert bleiben und von Loch zu Loch schauen. Aber ich bin sehr gut in Form, ich freue mich einfach auf die nächsten beiden Tage.“ Für Bernd Wiesberger stand heute „Alles oder Nichts“ auf dem Programm. Und es schien am Anfang auch so, als ob er genau jene Scores erzielt, die er für die große Aufholjagd unbedingt braucht. Vier Birdies auf den ersten sechs Löchern verbesserten seine Ausgangsposition deutlich, er rückte immer näher Richtung Cut, der bei Par liegt. „Eigentlich bin ich sehr entspannt am ersten Tee gestanden, weil ich nichts mehr zu verlieren hatte. Als ich nach sechs Löchern 4 unter Par lag, glaubte ich schon daran, dass es ein erfolgreiches Ende nehmen kann“, so Wiesberger. Doch dann kam ein Abschlag ins Wasser auf Loch 7 und ein daraus resultierendes Doppel-Bogey. Ab diesem Zeitpunkt war es ein beinharter Kampf für Österreichs Nummer 1. Er probierte zwar alles, dennoch gelang ihm auf sieben folgenden Löchern kein Birdie mehr. Kurzfristig keimte bei den zahlreichen Zuschauern auf der Runde ein Funke Hoffnung auf: Auf Loch 15 spielte der Burgenländer ein Birdie, gleich anschließend sogar ein Eagle. Die fehlenden zwei Schläge auf den Cut konnte er aber leider nicht mehr aufholen.
Für Wiesberger sind die Lyoness Open powered by Greenfinity somit nach Tag 2 vorbei. „Ich bin extrem enttäuscht, dass ich den Cut nicht geschafft habe, auch wenn die zweite Runde wenigstens ein bisschen für gestern entschädigt hat. Mit 5 unter Par habe ich heute den drittbesten Score erzielt.“ Man hat auf jeden Fall gesehen, dass der gestrige Tag ein einmaliger Ausrutscher von Wiesberger war, seine heutigen Schläge haben die Golffans wieder begeistern können.
Im Rennen um das Preisgeld bei dem mit 1,5 Millionen Euro dotierten European-Tour-Turnier sind dafür zwei Österreicher weiterhin mit dabei, die sonst eigentlich einen Stock tiefer auf der Challenge Tour abschlagen: Lukas Nemecz und Florian Prägant.
Nemecz bewies einmal mehr, dass ihm der Platz in Atzenbrugg besonders liegt, spielte heute um zwei Schläge besser als gestern und kam mit einer 71er-Runde ins Clubhaus. „Ich bin sehr zufrieden, habe zum vierten Mal hintereinander den Cut bei den Lyoness Open geschafft. Hier gibt es sicherlich nur wenige Spieler ohne Doppel-Bogey in zwei Tagen – ich bin einer davon und das macht micht stolz.“ Die etwas defensivere Spielweise wird Nemecz für das Final-Wochenende nicht ändern. Zwar haben die beiden Tage sehr viel Substanz gekostet, aber dass er bei den Lyoness Open erneut den Cut geschafft hat, mobilisiert natürlich alle Kräfte. „Ich fühle mich körperlich topfit, aber die Konzentration leidet mit Fortdauer des Spiels einfach. Ich spiele nun das sechste Turnier in sechs Wochen – das muss man irgendwann spüren.“
Prägant erlebte am heutigen Tag viele Ups und Downs, bereits das erste Loch brachte ihm ein Doppel-Bogey ein. Zwei Bogeys auf den ersten neun Löchern zerstörten ihm kurzfristig seine Cut-Träume. Doch dann fand er seine Form wieder und es gelangen ihm einige wunderbare Schläge. „Drei Birdies brachten mich zurück ins Rennen. Ich habe zwar ordentlich kämpfen müssen, aber es hat sich ausgezahlt. Ich bin sehr glücklich, dass es mit dem Cut geklappt hat und ich am Wochenende noch mitspiele. Nun kann ich befreit und völlig entspannt die beiden Finaltage absolvieren.“
Platzierungen der Österreicher nach Tag 2 (Cut bei 144 Schlägen):
58. Lukas Nemecz und Florian Prägant (je 144 Schläge)
79. Bernd Wiesberger und Jürgen Maurer (je 146).
90. Michael Ludwig (Am, 147)
94. Sepp Straka (Am, 148)
103. Berni Reiter (149)
113. Alexander Kleszcz (Am), Markus Habeler (je 150)
123. Timon Baltl (Am, 152)
131. Christoph Pelzmann (Am, 156)
139. Rene Gruber (163)
141. Leo Astl (165)
142. Benjamin Weilguni (166)
Medieninfo Lyoness Open
12.06.2015