Basketball, Traiskirchen Lions und Güssing Knights gelingt die Revanche

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Im ersten Teil der „Weihnachtsrunde“ in der Basketball Bundesliga gelingt beiden Teams die Revanche. Die Traiskirchen Lions revanchieren sich gar mit einem Overtime-Sieg, mussten sie sich doch in der letzten Runde gegen den BC Vienna noch in der Verlängerung geschlagen geben.

Der Mann des Abends war Fabricio Vay, der mit 39 Punkten nicht nur ein neuen ABL-Scoring Saisonrekord aufstellt, sondern mit 20 Rebounds und einem Effizienzwert von 48 gleich zwei weitere ABL-Bestmarken setzt. Auch den Güssing Knights gelingt die Revanche für die 2-Punkte-Niederlage gegen den UBSC Graz. Vor allem eine starke Phase zu Ende des zweiten Viertels und die Dominanz am Rebound waren ausschlaggebend für den deutlichen Erfolg.

Gleich mehrere Gründe zum Feiern gibt es für die Traiskirchen Lions. Zum 60. Geburtstag des Lions Managers Helmut Niederhofer schenkt ihm sein Team die geglückte Overtime-Revanche gegen den BC Vienna. Vor gerade mal sechs Tagen, zogen die Löwen nach einer 18 Punkteführung, ebenfalls in der Overtime, noch den Kürzeren. Wie auch schon in der letzten Runde, starten die Löwen auch am Stefanitag fokussiert in das Spiel und konnten sich im ersten Viertel bereits eine acht Punkte Führung herausspielen. Doch Stjepan Stazic brachte durch sein sicheres Händchen aus der Distanz (7 getroffene Dreier) die Wiener noch in der ersten Halbzeit in Führung. In der zweiten Halbzeit entwickelte sich ein offener Schlagabtausch zwischen Löwen und BC bzw. zwischen Stjepan Stazic und Fabricio Vay, die zusammen knapp 40% der Punkte des gesamten Spiels scorten. Zu Beginn des vermeintlich letzten Abschnitts ist das Spiel wieder ausgeglichen.

Keines der Teams konnte sich im vierten Viertel um mehr als drei Punkte absetzen. Der letzte Korb dieses Abschnitts zum Ausgleich und somit zur Verlängerung gelang wieder Fabricio Vay. In der Overtime legten die Löwen meist vor und der BC zog nach. Knapp 30 Sekunden vor Ende sahen die Lions bei plus 4 schon wie der Sieger aus, doch dann gelang Stjepan Stazic abermals ein Vierpunktespiel (erfolgreicher Dreier mit Foul) zum neunten Ausgleich in dieser Begegnung. Im vorletzten Angriff erklärte der Kapitän Bene Güttl das Spiel zur Chefsache und war bei der Penetration zum Korb nur durch ein Foul zu stoppen. Er versenkte einen seiner beiden Freiwürfe und stellte auf den Endstand von 90:89.

Dieses Spiel war nichts für schwache Nerven und mit einigen Highlights versehen. Gleich 22 Führungswechsel und einen entfesselten Fabricio Vay gab es zu bestaunen. Mit 39 Punkten und 20 Rebounds setzte er in den Kategorien Punkte, Rebounds und Effizienz drei neue ABL-Bestmarken in der heurigen ABL-Saison.

Den Güssing Knights gelang eine deutlichere Revanche gegen den UBSC Graz. Vergangene Runde noch um zwei Punkte unterlegen, gelang ihnen am Stefanitag ein ungefährdeter Start-Ziel-Sieg. Bei den Knights war es immer wieder Jerrel Wright, der sich erfolgreich unter dem Korb durchsetzte und im ganzen Spiel nur einen einzigen Fehlwurf bei 19 Punkten verzeichnete. Vor allem in der Defensive konnten die Grazer gegen eine starke Güssinger Offensive nicht bestehen, mussten sie doch in der ersten Halbzeit 54 Punkte einstecken. Ausschlaggebend für den deutlichen Erfolg der Knights war auch die Dominanz am Rebound, die beinahe doppelt so viele Boards pflückten wie die Grazer. Bei den Grazern war es einmal mehr Jure Pelko, der Akzente setzen konnte. Mit 22 Punkte amtierte er zum Topscorer der Begegnung, konnte die 87:69 Niederlage aber nicht mehr abwenden.

Die Knights kommen somit – zumindest vorrübergehend – wieder bis auf einen Punkt an die Tabellensitze heran, doch die Fürstenfeld Panthers bekommen am Sonntag noch die Chance gegen die Swans Gmunden nachzulegen und sich auch für ihre Niederlage in der vergangenen Runde zu revanchieren. Weitere Chancen auf Revanche gibt es am Sonntag, für den WBC Wels gegen die Klosterneuburg Dukes und im Sky-Livespiel für die bulls Kapfenberg, die mit verändertem Kader gegen die Gunners Oberwart antreten werden. Die Verträge mit Christoph Greimeister und Ty Amstrong wurden aufgelöst, stattdessen wird der 2,08m große, 120 kg schwere, US-Amerikaner Carl Baptiste auflaufen.

Die Spielpaarungen der 19. Runde im Überblick:
Traiskirchen Lions – BC Vienna

90:89 n.V. (27:21, 41:46, 61:61, 81:81)
Güssing Knights – UBSC Graz
87:69 (28:24, 54:38, 73:57)
Swans Gmunden – Fürstenfeld Panthers
Sonntag, 17.00 Uhr in der Volksbank Arena Gmunden
Klosterneuburg Dukes – WBC Wels
Sonntag, 17.00 Uhr im FZZ Happyland
Gunners Oberwart – bulls Kapfenberg
Sonntag, 19.00 in der Sporthalle Oberwart
ab 18.45 live im TV

Die Spiele der 19. Runde im Detail:
Traiskirchen Lions BC Vienna
90:89 n.V. (27:21, 41:46, 61:61, 81:81)

Kommentare zur Begegnung:
Die LIONS beginnen mit Danek, Aryee, Trmal, Vay und Vuletic. Bei den Gästen starten Vujosevic, Miletic, Detrick, Stazic und Fairell. Den besseren Beginn erwischen die Traiskirchner, die schon nach wenigen Minuten 8:0 führen. Dann findet auch Wien ins Spiel. Vor allem Fairell und Stazic schreiben vorne an. Der bestimmende Spieler des ersten Viertels ist aber Vay, der unglaubliche 18 Punkte erzielt und so für die 27:21-Führung seiner Mannschaft zur ersten Pause sorgt.

Im zweiten Abschnitt reißt den LIONS dann aber der Faden. Und wie schon vor einer Woche ist es die Zonendefense der Wiener, die den Traiskirchnern große Probleme machen. Punkt um Punkt kommt der BC Vienna ran, vor allem weil Stazic heißläuft. Der Altstar trifft einen verrückten Dreier nach dem nächsten. Zwei And-One-Dreier von Vay und Detrick waren aber die Top-Szenen des Viertels. In den Minuten vor der Halbzeit sind es dann aber endgültig die Bundeshauptstädter, die aufs Tempo drücken und sich die 46:41-Halbzeitführung sichern.

Die ersten fünf Punkte im dritten Abschnitt machen die LIONS, dann geht es hin und her. Traiskirchen legt meistens vor, die Wiener können aber immer nachziehen. Stazic ist weiterhin on-fire und kann von den Niederösterreichern nicht kontrolliert werden. Als Danek sein viertes Foul kassiert, geht ein Raunen durch den Lions Dome. Doch wie schon vor zwei Wochen schafft es der Spielmacher auch dieses Mal, bis zum Schluss am Parkett zu bleiben. Es geht mit einem 61:61 ins Schlussviertel.

Güttl eröffnet die letzten zehn Minuten mit einem Dreier, Fairell schafft aber sofort den Anschluss. Keines der Teams kann sich absetzen. Fünf Minuten vor dem Ende erzielt Aryee das 75:72, kurz darauf haben die LIONS die Möglichkeit zu erhöhen, sie vertendeln das Fastbreak aber. Damit kommt Wien wieder heran, Stazic bringt sie per Dreier 30 Sekunden vor Schluss sogar mit zwei Punkten in Führung. Doch Vay schickt das Spiel noch in die Overtime.

Dort geht es zunächst wieder hin und her. Beim Stand von 85:85 nehmen sich die vom randvollen Lions Dome angetriebenen LIONS aber ein Herz und erspielen sich durch Trmal und Danek eine 89:85-Führung. Es ist noch eine Minute auf der Uhr. Doch Wien gibt sich noch nicht geschlagen. Stazic trifft einen unglaublichen Dreier, wird dabei gefoult und kann 26 Sekunden vor Schluss ausgleichen. Im folgenden Angriff wird Güttl an die Freiwurflinie geschickt. Der Löwe-Kapitän trifft einen Versuch. In den verbleibenden Sekunden scheitert Detrick, die LIONS gewinnen 90:89.

Kommentare zur Begegnung:
Johannes Wiesmann, Pressesprecher der Lions: „Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht. Wir haben in den „Key-Moments“ sehr unroutiniert gespielt. Am Ende war es ein Kraftakt und natürlich etwas Glück. Das ist aber egal, was zählt ist die Revanche.“

Zoran Kostic, Headcoach des BC: „Das glücklichere Team hat heute gewonnen.“

Beste Werfer:
Vay 39, Trmal 21, Vuletic 8 bzw. Stazic 31, Fairell 24, Miletic 18

Güssing Knights UBSC Graz
87:69 (28:24, 54:38, 73:57)

Am heutigen Stefani-Tag treffen die Güssing Knights auf den UBSC Graz. Nach der knappen Niederlage gegen die Steirer in der Vorwoche wollen die Ritter heute Revanche nehmen.

Beide Teams starten aggressiv in die Partie, Güssing forciert einige Turnovers und macht das Spiel schnell. Zwei Dreier und zwei Alley-Oop-Dunks finden ihren Weg in den Korb der Steirer, deshalb sieht sich Coach Pit Stahl schon nach 2 Minuten gezwungen eine Auszeit zu nehmen. Die Ritter spielen jedoch konsequent weiter und bringen den UBSC so früh über die Teamfoul-Grenze. Graz hält sich durch ein gutes Händchen aus der Distanz im Spiel. Der guten Offensive der Knights, sehr oft in Person von Center Wright, ist es aber geschuldet, dass die Ritter mit einer 28:24 Führung in die Viertelpause gehen. In der Defensive gibt es für die Burgenländer nach diesem Abschnitt jedoch viel Potenzial nach oben.

Graz tut sich auch im 2. Viertel schwer die Offensive der Knights zu limitieren. Wright dunkt in der 13. Minute bereits zum fünften Mal – ein Zeichen, dass die Grazer Big Men heute den Ring nicht gut beschützen können. In Folge entwickelt sich eine zerfahrene Partie in der beide Teams wenig treffen und viele Fouls begehen. Cody Larson reißt in der 8. Minute die Besucher von ihren Sitzen! Er stopft mit Kontakt über Ex-Ritter Hasenburger – eine Aktion die gut und gerne auf ein Poster passen würde. Graz findet gegen die Entschlossenheit der Knights kein Gegenmittel und so geht’s nach einem Buzzerbeater von Lacy mit einem Stand von 54:38 in die Halbzeitpause.

In Viertel Nr. 3 trifft Graz zu Beginn wieder gut aus der Distanz, Güssing kontert jedoch durch Sebastian Koch und Bradford Burgess. Die Knights ziehen jetzt auf +20 davon und lassen mit starker Defensive fast keine guten Würfe der Grazer mehr zu. Zu diesem Zeitpunkt vertraut Coach Zollner auch bereits seinen jüngsten Spielern, Gaspar und Ernst betreten am Ende des 3. Viertels zum ersten Mal das Parkett. Gegen diese Line-Up scort Graz jetzt besser – trotzdem gibt es nach dem 3. Viertel eine komfortable 73:57 Führung für die Ritter.

Güssing schickt jetzt wieder die Starting Five Spieler aufs Spielfeld. Diese sorgen durch energische Aktionen auf offensiver und defensiver Seite für klare Verhältnisse. Der 2-fache Meister nutzt danach wieder seine große Rotation und Youngster Ernst macht mit 5 Punkten in Serie auf sich aufmerksam. Die Ritter lassen jetzt in den letzten Minuten nichts mehr anbrennen und spielen die Partie sicher nach Hause. Endstand: 87:69 für die Ritter.

Kommentare zur Begegnung:
Matthias Zollner, Headcoach der Knights: „„Revanche geglückt! Ein schöner Ausklang eines unglaublich erfolgreichen Jahres 2015. Vielen Dank an alle Fans, Helfer und Verantwortliche, die das möglich gemacht haben.“

Pit Stahl, Headcoach des UBSC: „Den Unterschied hat heute die Schlussphase der 1. Halbzeit gemacht, in der wir uns durch unzählige Fehler einen 16 Punkte Rückstand eingefangen haben.“

Beste Werfer:
Lacy 19, Wright 19, Klepeisz 10 bzw. Pelko 22, Kadic 17, Schaal 11

Presseinfo ÖBL/ABL/red.

26.12.2015