Andreas Prommegger hat am Samstag in Kayseri durch einen Erfolg im großen Finale über den Slowenen Rok Marguc (+0,22 Sekunden) den ersten Weltcup-Parallelriesentorlauf der Snowboard-Geschichte auf türkischem Boden gewonnen. Mit seinem insgesamt 13. Weltcup-Triumph und dem ersten seit fast drei Jahren (PGS in La Molina/ESP im März 2013) sicherte sich der 35-jährige Salzburger mit 1.680 Punkten hinter dem Russen Andrey Sobolev (2.300) und dem Bulgaren Radoslav Yankov (2.160) auch noch den dritten Platz in der PGS-Disziplinenwertung. Benjamin Karl erreichte ebenfalls das Finale der Top 16 und holte als Sechster sein bestes Saisonresultat im Parallelriesentorlauf.
Bei den Damen eroberten die Kärntnerinnen Sabine Schöffmann als Zweite und Ina Meschik als Dritte zwei weitere Podestplätze für das ÖSV-Team. Schöffmann musste sich nur der überragenden Tschechin Ester Ledecka geschlagen geben, die auch den dritten und letzten Saison-PGS gewann und damit mit dem Maximum von 3.000 Punkten die kleine Kristallkugel gewann. Meschik bezwang im kleinen Finale die Russin Ekaterina Tudegesheva und durfte sich über das erste Podium in der laufenden Saison freuen. Der Steirerin Marion Kreiner reichte ein 13. Tagesrang, um im PGS-Weltcup hinter Ledecka und Tudegesheva Rang drei ins Trockene zu bringen.
Das Rennen im Wintersportzentrum Erciyes fand bei extrem schwierigen Bedingungen statt. Dichter Nebel schränkte die Sicht stark ein. Dazu führten Regen und Wind zu einer aufgeweichten Piste, die den Athleten alles abverlangte. Aufgrund der widrigen Witterungsbedingungen musste auch der Start des Finales um 45 Minuten verschoben werden.
Stimmen:
Andreas Prommegger (Sieger und Platz 3 im PGS-Weltcup): „Das war ein extrem hartes Rennen. Durch den Nebel hat man kaum ein Tor weit gesehen, dazu haben Regen und Nebel der Piste stark zugesetzt. Ich habe mich auf mein Gefühl verlassen, und das hat bestens funktioniert. Es ist ein Wahnsinn, dass ich das heute so durchziehen und nach fast drei Jahren wieder einen Sieg feiern konnte. Dass ich damit auch noch Dritter im PGS-Weltcup geworden bin, ist einfach genial. Ich widme diesen Sieg meinem Großvater, der vor zwei Tagen seine Augen für immer geschlossen hat.“
Sabine Schöffmann (Platz 2): „Die Organisatoren haben sich so viel Mühe gegeben, aber leider hat das Wetter nicht mitgespielt. So ist es ein grenzwertiges Rennen geworden. Jetzt überwiegt natürlich die Freude, dass ich im PGS im Weltcup das erste Mal auf das Podest gefahren bin. Das hätte ich mir nach der Qualifikation nicht gedacht, denn da hatte ich noch ordentlich zu kämpfen. Zum Glück war der Kurs ziemlich gerade gesteckt – vor allem vor dem Ziel. Das hat uns bei diesem Wetter geholfen.“
Ina Meschik (Platz 3): „Eigentlich waren das nicht meine Verhältnisse, aber heute habe ich gesehen: Es kann kommen, was will, ich bin für alles gerüstet. Natürlich war eine gewisse Überwindung dabei, aber ab dem ersten Finallauf hat alles sehr gut funktioniert. Ich hatte sogar im Semifinale gegen Ester Ledecka meine Chancen, aber es hat nicht ganz gereicht. In Summe bin ich mit Platz drei sehr happy.“
Marion Kreiner (Platz 3 im PGS-Weltcup): „Ich bin froh, dass es sich trotz des Ausscheidens im Achtelfinale noch für den dritten Rang in der Disziplinenwertung ausgegangen ist. Ich wollte heute natürlich noch einmal um den Tagessieg mitfighten, aber das ist mir bei diesen Wahnsinnsbedingungen leider nicht gelungen.“
Medieninfo ÖSV
27.02.2016