
Das „Powerplay“ bat österreichische Vereine, Trainer und Medien, sich an der Wahl zum besten heimischen Eishockeyspieler des Jahres 2015 zu beteiligen. Alle österreichischen Spieler, die im vergangenen Jahr weltweit eingesetzt wurden, kamen bei der Abstimmung in Frage. Am Ende wurde es ein enges Bruder-Duell um den Sieg.
Von Beginn an zeichnete sich ein Zweikampf zwischen Thomas und Michael Raffl ab. Für den Jüngeren der beiden hätte es nach den Erfolgen 2013 und 2014 ein Hattrick in Sachen bester österreichischer Spieler werden können. Am Ende entschied lediglich ein Punkt zwischen den beiden Villachern. Thomas Raffl kam auf 47 Zähler bei acht Erstreihungen, Michael Raffl holte 46 Punkte mit vier ersten Plätzen.
„Es ehrt mich sehr, dass ich so eine Auszeichnung bekomme“, freut sich Thomas Raffl im Gespräch mit „Powerplay“. „Das war einfach ein Jahr, in dem es nach all der vielen und intensiven Arbeit einfach an der Zeit war, davon zu profitieren.“ Nach einer sehr guten Saison bei Meister EC Red Bull Salzburg – 31 Tore und 62 Punkte in 65 Spielen – und einer hervorragenden Leistung als Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft bei der IIHF Weltmeisterschaft in der Tschechischen Republik wagte der 29-Jährige im Herbst den Sprung nach Nordamerika.
Im Trainingslager der Winnipeg Jets in der National Hockey League hinterließ Raffl einen starken Eindruck und überstand diverse Cuts. Den Saisonbeginn verbrachte der Villacher aber beim Farmteam Manitoba in der American Hockey League. Nach zwei langen Verletzungspausen konnte Raffl erst mit Jahresbeginn richtig Fahrt aufnehmen. Fünf Tore und vier Assists in 29 Einsätzen sind die bisherige Ausbeute. „Nach einem nicht optimalen Saisonverlauf bin ich jetzt wieder gut in Form. Ich arbeite weiter hart daran, dass ich heuer noch ein Spiel in der NHL
machen kann“, hat Raffl weiterhin ehrgeizige Ziele.
Bruder Michael spielt bereits seine dritte Saison bei den Philadelphia Flyers in der NHL und hält nach 61 Spielen bei acht Toren und neun Vorlagen (Stand: 29. Februar). Wie in den letzten Jahren bangen die Flyers erneut um die Teilnahme am Play-off, mit drei Punkten Rückstand ist im Endspurt der Regular Season aber noch alles möglich. „Natürlich ist es immer schön, wenn man sich gegen seinen Bruder durchsetzt. Aber darüber wird sicher nur gelacht! Ich weiß, dass er sich die Auszeichnung gleichermaßen verdient hätte“, hängt der Haussegen bei den Raffls sicher nicht schief.
Das Podest dieser Spielerwahl komplettiert auf Rang drei Dominique Heinrich. Der Verteidiger von EC Red Bull Salzburg kommt auf 36 Punkte und überzeugte im abgelaufenen Jahr bei Verein und Nationalmannschaft mit seinen spielerischen Qualitäten. In der aktuellen Saison übertrifft der Wiener alle seine bisherigen Statistikwerte, vor dem Play-off der Erste Bank Eishockey Liga wies Heinrich zehn Tore und 43 Scorerpunkte in 53 Spielen auf.
Endstand zur Wahl „ÖEHV Spieler des Jahres 2015“
1. Thomas RAFFL 47 Punkte
2. Michael RAFFL 46 Punkte
3. Dominique HEINRICH 36 Punkte
4. Thomas VANEK 26 Punkte
5. Manuel GEIER 11 Punkte
Medieninfo ÖEHV
02.03.2016