
Die Basketball Bundesliga bleibt fest in der Hand der Güssing Knights: Im „Burgenland-Derby“ feierte der amtierende Meister einen knappen 68:64-Sieg über die Gunners Oberwart (2.) und bleibt damit klar Erster. Am anderen Ende der Tabelle könnte der 93:74-Sieg der Swans Gmunden (7.) über den UBSC Graz (10.) eine erste Vorentscheidung betreffend des Relegationsplatzes gebracht haben. Der BC Vienna sichert mit einem 82:80 über den WBC Wels (8.) Rang drei ab und die Klosterneuburg Dukes (5.) rücken nach ihrem 76:61-Sieg bis auf zwei Punkte zu den Fürstenfeld Panthers auf (4.).
Die Güssing Knights bleiben in der ABL das Maß der Dinge: Die Burgenländer festigten dank eines 68:64-Erfolgs über die Gunners Oberwart nicht nur ihre Tabellenführung, sondern feierten auch den nun 10. ABL-Sieg in Folge – und konnte damit alle vier Derbys dieser Saison für sich entscheiden. In einem zum Bersten vollen Aktivpark war es schlussendlich ein fulminanter 16:2-Run der Knights zu Beginn des dritten Viertels, der ein zwischenzeitliches Minus 11 (26:37) prompt drehte. Vor allem weil Oberwart die Dominanz am Rebound abgab (21:11 zur Pause, 38:35 insgesamt) und auch nicht mehr nach Ballverlusten der Knights erfolgreich war. In Halbzeit eins kamen noch 17 der 37 Punkte direkt aus Turnover. Güssing behielt schlussendlich die Nerven an der Freiwurflinie – was Oberwart (64%) nicht tat – und hatte mit Thomas Klepeisz (19 PTS) einen überragenden Akteur. Bei den Gunners warf Quincy Diggs 21 Punkte, 16 davon bereits in Halbzeit eins.
Wie an der Spitze, scheint auch am Tabellenende eine erste Vorentscheidung gefallen zu sein: Die Swans Gmunden triumphieren mit 93:74 beim UBSC Graz. Damit liegen die Oberösterreicher nun schon 6 Punkte vor den Steirern und haben zudem das direkte Duell für sich entschieden. Nachdem der UBSC – David Hasenburger fehlte wegen einer Knöchelverletzung – im ersten Viertel mit 28 Zählern das gesamte Pulver verschossen hatte, schlug Gmunden mit einem 28:11 im zweiten Viertel zurück. Angeführt von einem überragenden Jemal Farmer (25 PTS, 3 ST, 5/6 Dreipunkter) gewinnt die Mannschaft von Bernd Wimmer die folgenden Viertel souverän – und das Spiel verdient. Eine starke Partie bot für den Sieger auch Daniel Friedrich (8 PTS, 8 RB, 9 AS), bei den Verlieren kam Jure Pelko auf ein Double-Double (13 PTS, 10 AS).
Ohne Erfolg blieb das Gastspiel des zweiten oberösterreichischen Klubs: Der WBC Wels musste sich beim BC Vienna mit 80:82 geschlagen geben. Mit nun vier Niederlagen aus den letzten fünf Spielen rutschen die Messestädter – aufgrund des negativen direkten Duells mit Gmunden – auf den achten Tabellenrang ab, Wien sichert vorübergehend Platz drei ab. Den Unterschied in einem Spiel „auf Messers Schneide“ machten schlussendlich weniger Turnover auf Seiten der Wiener (3:13). Nur drei Ballverluste bedeutet absoluter Saisonrekord aller Teams! „Vater des Sieges“ war Bogic Vujosevic: Der serbische Guard markierte mit 26 Punkte ein persönliches Season-High und hatte zudem vier Steals. Auf Welser-Seite war Thomas Csebits mit 17 Punkten bei 100% aus dem Feld bester Werfer.
Den zweiten Sieg gab es für Klosterneuburg Dukes „Interimslösung“ Werner Sallomon zu bejubeln: Die Niederösterreicher fügten den Fürstenfeld Panthers ihre vierte Niederlage in Folge zu. Damit rücken die Dukes (5.) in der Tabelle bis auf zwei Punkte an die Panthers (6.) heran. Den Sieg holten sich die Dukes mit einer souveränen Dreierquote (55% zu 12%) und einer Mehrheit am Rebound (36:27). Eine herausragende Partie lieferte Malik Cooke (19 PTS, 10 RB) ab. Bei den Panthers – die ohne den verletzten Toni Blazan auskommen mussten – waren nur Gary Ware (22 PTS) und Dejan Cigoja (13 PTS) zweistellig.
Abgeschlossen wird die 29. ABL-Runde am Montag (7. März ab 19.00 Uhr) mit dem Spiel bulls Kapfenberg gegen Traiskirchen Lions. Die Begegnung wird aber 18.45 live im TV übertragen.
Die Ergebnisse der Sonntagsspiele im Überblick:
Güssing Knights – Gunners Oberwart
68:64 (17:16, 28:37, 50:45)
Fürstenfeld Panthers – Klosterneuburg Dukes
61:76 (15:24, 32:38, 46:63)
BC Vienna – WBC Wels
82:80 (26:20, 43:38, 64:59)
UBSC Graz – Swans Gmunden
74:93 (28:21, 39:49, 55:69)
bulls Kapfenberg – Traiskirchen Lions
Montag, 19.00 in der SPH Walfersam
ab 18.45 Uhr live im TV
Die Ergebnisse der Sonntagsspiele im Detail:
Güssing Knights Gunners Oberwart
68:64 (17:16, 28:37, 50:45)
Im rappelvollen Aktivpark attackieren zunächst die Gunners sehr gut und liegen 5:0 in Front. Die Partie ist von enormer Intensität und wahnsinniger Geschwindigkeit geprägt. Für Güssing erzielt in der 4. Minute jetzt endlich Cody Larson die ersten Punkte per Korbleger. Larson ist es auch der per Dunk den nächsten Korb für die Knights scort, gefolgt von einem Wurf von Sebastian Koch von Downtown. Unglaubliche Fanlager auf beiden Seiten sorgen schon im Anfangsabschnitt für Play-Off-Stimmung. Davon angetrieben holen die Ritter jetzt ihre erste Führung des Spiels. Derek Jackson kontert für die Oberwarter aber per And1 und Daniel Müllner, Coach der Ritter, nimmt sein erstes Timeout. Beide Teams scoren daraufhin jeweils unter dem Korb, der Abstand bleibt dadurch hauchdünn. Thomas Klepeisz sorgt per Dreier aus dem Dribbling für den Endstand im 1. Viertel, 17:16 für die Ritter.
Gleich zu Beginn des 2. Abschnitts tut es ihm sein Bruder Matthias gleich – er verwandelt mit einem Dreier aus der Ecke den Aktiv Park zum Tollhaus. Oberwart hält durch Forward Drungilas und Center Ferguson unterm Korb dagegen und lässt die Knights nicht davonziehen. Es entwickelt sich ein offener Schlagabtausch, beide Teams agieren defensiv extrem fokussiert und giftig. Die Gunners rebounden zusätzlich sehr stark am offensiven Brett und ziehen in der letzten Minute des 2. Viertels erstmals auf +8 davon. Quincy Diggs ist in dieser Phase der Dreh- und Angelpunkt bei den Blau-Weißen. Pausenstand: 28:37 aus Sicht der Ritter.
In die zweite Hälfte starten beide Teams mit viel Energie. Ferguson begeht im Fast Break ein unsportliches Foul und so kann Thomas Klepeisz den Rückstand der Knights von der Freiwurflinie und gleich darauf vom Dreier reduzieren. Auch Momo Lanegger wirft alles in die Waagschale und zieht unwiderstehlich zum Korb. Zwischenstand nach 4 Minuten: 39:38 für die Gunners. Manuel Jandrasits reicht das aber nicht; nach einer exzellenten Verteidigungssequenz gegen Gunner Käferle trifft der Güssinger in der Offensive per Dreier für die erste Knights-Führung seit langem. Die Legionäre der Gunners versuchen jetzt das Ruder wieder herumzureißen, doch im folgenden Angriff sorgt mit Bernhard Koch der nächste waschechte Güssinger per Layup für Punkte. Kurz darauf setzt sein Bruder Sebastian im Fast Break zum Abschluss an, passt dann aber in letzte Sekunde hinter dem Rücken zu Dane Watts, der mit Kraft und Tempo per Slamdunk abschließt! Die Gunners versuchen es jetzt auch im Fast Break, doch der Versuch von Drungilas wird von Klepeisz mit zwei Händen geblockt. Ein Viertel voller Knights-Highlights geht somit mit einem Stand von 50:45 zu Ende.
Im Schlussabschnitt drängen die Gunners jetzt immer wieder stark zum Korb, ziehen Fouls und können dadurch verkürzen. Güssing kontert aber treffsicher durch das Duo Lanegger und Thomas Klepeisz. Coach Chougaz nimmt jetzt nochmal ein Timeout, um sein Team einzuschwören. Güssing zieht jetzt jedoch auf 9 Punkte davon und findet ein gutes Rezept gegen die Offensive der Gunners! Auch nach Ballverlusten kämpfen die Ritter unerbittlich und können den Ball oft noch vor einem Korbversuch der Blau-Weißen zurückgewinnen. Im Fastbreak gibt’s dann wieder die kongeniale Kombination Koch auf Watts. Oberwart lässt aber nicht locker und verkürzt durch den starken Drungilas auf 4 Punkte. Alles ist angerichtet für eine spannende Crunchtime in den letzten 2 Minuten!
Zuerst scort jetzt McNealy für Oberwart dann kurz darauf Diggs, -2 Oberwart. Güssing bringt keinen Wurfversuch an und Oberwart nimmt jetzt sein letztes Timeout. Diggs zieht zum Korb, Foul Lanegger. Der Gunner trifft nur einen von zwei Freiwürfen, somit steht es noch immer +1 für Güssing. Oberwart schickt jetzt Dane Watts an die Linie. Der Center vollstreckt zweimal und stellt auf +3. Die Knights wollen sich keinen Dreipunkter einfangen und foulen klug. Derek Jackson trifft keinen Freiwurf für die Gunners. Im nächsten Angriff stellt Dane Watts auf +4 und sorgt somit nach einem heroischen Kampf für den sensationellen Endstand von 68:64 für die Knights.???
Stimmen zum Spiel:
Thomas Klepeisz, Spieler der Knights: „Nach der Pause haben wir unseren Gameplan besser durchgezogen und auch besser getroffen!“
Chris Chougaz, Headcoach der Gunners: „In der zweiten Halbzeit hat uns die Konzentration gefehlt und wir haben unsere Würfe nicht getroffen!“
Beste Werfer: Klepeisz 19, Watts 13, Lanegger 12 bzw. Diggs 21, Drungilas 17, Jackson 14;
Fürstenfeld Panthers Klosterneuburg Dukes
61:76 (15:24, 32:38, 46:63)
Die Panthers müssen im Spiel mit den Dukes auf den verletzten Toni Blazan verzichten. Die Anfangsphase der Partie gehört eindeutig den Dukes und nach wenigen Minuten steht es 2:10. In Folge finden die Panthers etwas besser ins Spiel und im zweiten Viertel gelingt es den Rückstand auf 3 Punkte (26:29) zu verringern. Bis dahin bleibt das Spiel knapp und Cooke stellt per Dreier den Halbzeitstand von 32:38 her. Nach der Halbzeitpause dominieren die Dukes das Geschehen am Parkett: Sie setzten sich Punkt um Punkt ab, Mitte des dritten Viertels führen sie mit 16 Punkten. Die Distanzwürfe der Panthers finden das gesamte Spiel hinweg nicht in den Korb. Klosterneuburg ist extrem treffsicher, sie verwandelten insgesamt 11 Dreier im gesamten Spiel. Nach 30 Minuten steht es 46:63, im letzten Viertel verläuft das Spiel ausgeglichen, die Panthers können den Abstand nicht verringern und Klosterneuburg siegt souverän mit 61:76.
Stimmen zum Spiel:
Karl Sommer, Präsident der Panthers: „Mit so einer Wurfleistung wie heute ist es unmöglich ein Spiel zu gewinnen.“
Werner Sallomon, Headcoach der Dukes: „Ganz wichtiger Sieg für uns, damit wir ein wenig aus dem letzten Tabellendrittel herauskommen. Gegen Wien war es ein Arbeitssieg und heute waren auch schon spielerische Highlights zu sehen. Wir haben das Spiel dann gut über die Runden gebracht.“
Beste Werfer: Ware 22, Cigoja 18, Car 9 bzw. Cooke 19, Lowe 16, Chappell 13;
BC Vienna WBC Wels
82:80 (26:20, 43:38, 64:59)
Ausgeglichene Partie, kein Team konnte eine bedrohliche Führung erzielen. Der BCV führt am Ende des Viertels mit +6.
Das 2 Viertel beginnt recht ausgeglichen. Erst ab der 3 Minute schafft der BCV langsam die Führung auszubauen. Ab der 4 Minute führt der BCV mit +11. In der 5 Minute nimmt der Coach von Wels ein Timeout, um die Kräfte seiner Mannschaft zu mobilisieren, welches der Mannschaft half ins Spiel zurück zu finden. So das die Führung vom BCV in der 18 min. nur noch 5 Punkte betrug.
Bis zur 22 Minute konnte Wels nicht punkten. Ein Dreier bringt Wien wieder auf Plus 8 weg. Gegen Ende des Viertels kam der WBC mit den Wiener aber immer besser zurecht.
In der 32 Minute führt der BCV dann mit 7 Punkten. Wels zieht die Notbremse per Timeout, Thomas Csebits macht ein 4-Punkt-Spiel. Wenig später bringt Kapitän Davor Lamesic die Welser erstmals wieder in Führung. Die letzten 3 Minuten konnte der BCV dominieren und die Ruhe bewahren, was dazu führte, dass der BCV den Sieg errungen hat.
Stimmen zum Spiel:
Petar Stazic-Strbac, Manager des BC: „Ich ziehe meinen Hut vor der kämpferischen Leistung der Spieler, insbesondere vor Jonathan Fairell, der mit hohem Fieber gespielt hat, weil er seine Freunde nicht im Stich lassen wollte.“
Beste Werfer: Vujosevic 26, Detrick 21, Stazic 17 bzw. Csebits 17, Lamesic, Carter je 14, Wallace 10;
UBSC Graz Swans Gmunden
74:93 (28:21, 39:49, 55:69)
Bei UBSC Graz fehlen verletzungsbedingt Hasenburger, Leitgeb, Ohakwe, Heuberger und Florian. Trotzdem sieht das treue Grazer Publikum einen starken Start der Grazer, mit aggressiver Defensive, schnellem Passspiel und gutem Reboundverhalten. Mit 12:7 führt der UBSC in der 5. Minute. Mit 28:21 endet das erste Viertel. Durch unnötige Turnover, vergebenen Layups des UBSC – und die Swans kommen wieder ran, Klette gleicht per And1 zum 28:28 aus. Pit Stahl artikuliert sich lautstark in seiner Auszeit, aber die Schwäne ziehen weiter davon, nützen den Größenvorteil aus, und Graz liegt mit 39:49 nach 20 Minuten hinten.
Gmunden sucht den schnellen Abschluss und ist an der Dreierlinie erfolgreich, trotzdem kämpfen die Grazer und geben nicht auf. Der letzte Spielabschnitt beginnt mit 55:69. Immer der UBSC scort, Gmunden legt noch was drauf. So gewinnt Gmunden mit der Dreierquote von 53%, Graz hat auch nicht schlechte 35%, von der Freiwurflinie sogar 100% aber den Größenvorteil und die körperliche Überlegenheit der Traunstädter sieht man am Rebound (23:39).
Der Grazer Jure Pelko verteilt 10 Assists und macht 13 Punkte, Povilas Gaidys holt 11 Rebounds und macht 28 Punkte. Gmunden gewinnt mit 93:74 in Graz.
Stimmen zum Spiel:
Pit Stahl, Headcoach des UBSC: „Wir haben das Spiel schon vorige Woche verloren, mit den vielen Verletzten und Kranken ist es schwierig eine Doppelrunde zu spielen.“
Bernd Wimmer, Headcoach der Swans: „Gott sei Dank haben wir gewonnen.“
Beste Werfer: Gaidys 28, Kadic 17, Pelko 13 bzw. Farmer 25, Klette 19, Ray 14;
Presseinfo ABL/ÖBL/Admiral Basketball Bundesliga/red.
06.03.2016