
Offensive gewinnt Spiele, Defensive Meisterschaften. Nach dieser alten Hockey-Weisheit bezwang der EC Red Bull Salzburg den EC-KAC im alles entscheidenden Viertelfinalspiel und zog mit einem hart umkämpften 5:2 Sieg ins Halbfinale ein. Die Entscheidung fiel erst durch zwei Empty-Net-Treffer.
Beide Teams waren von Beginn an sehr defensiv ausgerichtet. Als nach sechs Minuten die Red Bulls erstmals in Überzahl spielten, sahen die 3.500 Zuseher den ersten Torschuss, dieser kam aber von Manuel Geier im KAC-Dress. Unmittelbar danach folgte die kalte Dusche für die Hausherren: Nach einem Stangenschuss von Lundmark verwertete Martin Schumnig den Rebound. Doch die Antwort folgte bereits zwei Minuten später. Mark Popovic verlor die Scheibe an John Hughes und dieser drückte im Solo die Scheibe über den Schläger von Bernd Brückler ins Tor. Damit wanderte das Momentum auf Salzburger Seite, die immer stärker wurden. Im insgesamt dritten Bullen-Powerplay fälschte Andreas Kristler einen Schuss von Dominique Heinrich unhaltbar zur erstmaligen Führung ab. Diese baute Ben Walter 38 Sekunden vor der Pause nach toller Kombination aus.
Der Mittelabschnitt war (wieder einmal) nicht das Drittel der Salzburger. Bereits nach wenigen Sekunden rettete Juuso Riksman gegen Oliver Setzinger, zwei Minuten später war auch der finnische Goalie geschlagen. In Unterzahl vergaß man völlig auf Jamie Lundmark und dieser netzte trocken zum 2:3 Anschluss ein, während drei Bullen dem Goalie vorm Tor die Sicht nahmen. Von Salzburg kam offensiv fast gar nichts, auch in zwei Powerplays waren Chancen Mangelware. Die einzig gute Gelegenheit vergab John Hughes. Unmittelbar danach durchbrach Manuel Ganahl die Bullen-Abwehr, wurde jedoch regelwidrig gestoppt. Den folgenden Penalty parierte Riksman nicht unumstritten. Der Finne verlor früh den Schläge aus der Stockhand. Die berechtigte Kritik des KAC blieb beim nicht immer sattelfest agierenden Schiedsrichtergespann jedoch ohne Wirkung.
Der Schlussabschnitt fand bis auf wenige Befreiungsschüsse ausschließlich im Drittel von Red Bull Salzburg statt. Der Gastgeber zeigte ein völlig ungewohntes Spiel, stand tief im eigenen Drittel und ließ dem KAC das Spiel machen. Diese Taktikumstellung kostete zwar den Salzburger Fans etliche Nerven, es machte sich jedoch bezahlt. Der Rekordmeister war deutlich überlegen, kam jedoch kaum zu nennenswerten Chancen. Die beste Möglichkeit entschärfte Riksman gegen Istvan Sofron. Ansonsten stand die Bullen-Defensive felsenfest. Die Entscheidung fiel schließlich 1:06 Minuten vor dem Ende, als Ben Walter ins bereits leere Tor zum 4:2 traf. Brückler blieb im Anschluss auf der Bank und so folgte auch noch das umjubelte 5:2 durch Daniel Welser. Im Halbfinale trifft Salzburg nun auf den EC VSV. Das erste Spiel der best-of-seven-Serie steigt am Sonntag im Volksgarten.
Erste Bank Eishockey Liga, 7. Viertelfinale (best of seven):
Fr. 11.03.2016: EC Red Bull Salzburg – EC KAC 5:2 (3:1,0:1,2:0)
Referees: GEBEI/SMETANA, 3.500 Zuschauer;
Tore RBS: Hughes (8.), Kristler (16./pp), Walter (20./59/en), Welser (60./en)
Tore KAC: Schumnig (6.), Lundmark (23.)
Medieninfo Erste Bank Eishockey Liga/Red.
11.03.2016