
Eine Viertelfinalserie in der ZWEITEN Basketball Bundesliga geht in ein drittes, entscheidendes Spiel. Die Vienna D.C. Timberwolves erzwangen – dank eines fulminanten dritten Viertels – mit einem 94:72-Sieg den „Showdown“ um den Semifinaleinzug gegen die Mattersburg Rocks. Bereits im Halbfinale stehen drei weitere Teams: Grunddurchgangssieger Dragons St. Pölten stellte mit einem 90:71 über die Basket Flames verdient auf 2:0 in der Serie. Deutlich „enger“ war es für die Raiders Villach, die bei den Mistelbach Mustangs im letzten Viertel ein Plus 16 hergaben – und erst in der Overtime mit 97:92 den Einzug unter die besten vier Teams fixieren konnten. Die Radenthein Garnets „kickten“ mit einem 79:60-Heimsieg KOS Celovec aus dem Meister-Rennen – und ziehen zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in ein Semifinale ein.
Mit einer phänomenalen Leistung erzwangen die Vienna D.C. Timberwolves einen „Showdown“ um den Einzug ins Semifinale. Die Wiener revanchierten sich an den Mattersburg Rocks für die deutliche Niederlage in Spiel eins mit einem klaren 94:72. Nach recht ausgeglichener erster Halbzeit, war es schlussendlich ein 31:12 im dritten Abschnitt, welches den Timberwolves den Sieg – und Spiel drei brachte. Herausragend war Renato Poljak: Von der Bank kommend schaffte der 19-Jährige sein zweites Double-Double mit 27 Punkten und 14 Rebounds, bei 71% Trefferquote aus dem Feld. Mattersburg blieb an diesem Abend blass, hatte zwar deutlich mehr Wurfversuche (75:62) – da insgesamt 13 Offensivrebounds – aber wenig Scoring-Optionen. Hannes Artner, Stefan Ulreich und Corey Hallett waren mit je 12 Punkten die besten Werfer der Burgenländer.
Der Sieger dieses „Showdowns“ trifft auf die Radenthein Garnets: Die Kärntner schafften mit einem 79:60 über KOS Celovec zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Einzug ins Halbfinale. Nahezu das gesamte Spiel hindurch kontrollierten die Garnets das Geschehen, hatten mit einer aggressiven Defense alles unter Kontrolle und gewannen schlussendlich verdient.
Ein Semifinale (ab 2. April 2016) wurde bereits fixiert: Die erste Paarung um den Finaleinzug lautet Dragons St. Pölten gegen Raiders Villach. Während Grunddurchgangssieger St. Pölten nicht ganz an die Leistung aus Spiel eins anschließen konnte, war der 90:71-Sieg bei den Basket Flames schlussendlich verdient. Die Niederösterreicher bestimmten das Inside-Spiel (36 zu 20 Punkten in der Zone) und hatten viel Offensivpower von der Bank (43 zu 11 Punkte). Kapitän Martin Speiser war mit 19 Punkten Top-Scorer der Partie, sein Gegenüber Dominik Müllner verabschiedete sich mit 18 Punkten (bei 3 von 3 Dreipunktern) in die Sommerpause. Die Raiders Villach setzten sich bereits zum zweiten Mal in Serie im Viertelfinale gegen die Mistelbach Mustangs durch. Wie schon im Vorjahr gelang den Kärntnern mit einem 2:0 der Aufstieg. Dieser schien nach 30 Minuten auch schon „erledigt“, lag Villach – wie schon in Spiel eins – zweistellig in Führung (plus 16). Doch auch diesmal brachte sich Mistelbach wieder in Schlagdistanz, glich gar aus – und hatte es einem Fehlwurf der Villacher, bei denen Andreas Kuttnig noch nicht eingesetzt wurde, zu verdanken sowie, dass man eine Sekunde vor Schluss nochmals die Chance zu scoren bekommt. Doch der Treffer fiel zu spät – und so ging’s bei 80:80 in die Overtime. Dort konnte sich Villach dann absetzen – und einen 97:92-Sieg nach Verlängerung fixieren. Der Unterschied in einer engen Partie lag an der Freiwurflinie: Die Raiders trafen 30 von 39 Versuchen, die Mustangs 4 von 6. Eine starke Performance lieferte bei den Raiders Ales Primc ab, der über die volle Distanz musste dabei 20 Punkte machte bei 5 von 5 Dreipunktern. Bei den Mustangs stemmte sich einmal mehr Vladimir Sismilich gegen die Niederlage: Mit 34 Punkten und 11 Rebounds erzielte der Tscheche jeweils persönliche Bestleistungen.
Die Ergebnisse der Viertelfinalspiele Nr. 2 im Überblick:
Vienna D.C. Timberwolves (#7) – Mattersburg Rocks (#2)
94:72 (19:16, 36:35, 67:47)
Stand in der “best-of-three”-Serie: 1:1
Mistelbach Mustangs (#5) – Raiders Villach (#4)
92:97 n. V. (16:25, 34:43, 51:67, 80:80)
Endstand in der “best-of-three”-Serie 0:2
Basket Flames (#8) – Dragons St. Pölten (#1)
71:90 (14:24, 35:40, 52:65)
Endstand in der “best-of-three”-Serie 0:2
Radenthein Garnets (#6) – KOS Celovec (#3)
79:60 (23:18, 48:37, 62:43)
Endstand in der “best-of-three”-Serie 2:0
Die Ergebnisse der Viertelfinalspiele Nr. 2 im Detail:
Vienna D.C. Timberwolves Mattersburg Rocks
94:72 (19:16, 36:35, 67:47)
Nach einem zerfahrenen Beginn setzen sich Vince Polakovic, der angeschlagen ins Spiel geht, und Co. auf 9:4 ab. Angeführt von Corey Hallett gleichen die Rocks auf 16:16 aus, ehe Max Pelz, der in die Rotation der Wolves rückt, für den 19:16-Stand nach zehn Minuten sorgt.
Zu Beginn des zweiten Viertels bekommt Mattersburg um David Jandl Oberwasser, nützt Turnovers der Wolves und ist stark am Offensiv-Rebound. Vince Polakovic bzw. Hannes Artner sind Mitte des Abschnitts mit drei Fouls belastet. Die Hausherren zeigen aber Kampfgeist und erarbeiten sich dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung eine 36:35-Halbzeitführung.
Nach Seitenwechsel scort zunächst Hallett, doch dann folgen unglaubliche sieben Minuten der Timberwolves: Zunächst treffen der überragende Renato Poljak (2), Peter Hofbauer und Claudio Vancura vier Dreipunkter zu einem 12:0-Run. Wolfgang Träger und Stefan Ulreich verkürzen zwar auf 41:48 aus Sicht der Rocks, aber es folgt ein 14:0-Lauf auf 62:41 mit Poljak und Hofbauer als Protagonisten und Petar Cosic und Vancura als Dirigenten. Mit einem 67:47 geht es in das Schlussviertel.
Dort ziehen die Wolves angeführt von Philipp D’Angelo und Poljak bis zur 36. Minute auf sensationelle 28 Punkte Vorsprung davon (82:54). Hannes Artner erzielt für Mattersburg in der Schlussphase noch zehn Punkte, doch Erol Ersek, Philipp Aigner, Jonas John, David Rados und Co. lassen nichts mehr anbrennen.
Stimmen zum Spiel:
Hubert Schmidt, Headcoach der Wolves: „Die erste Hälfte ist ähnlich verlaufen wie in Mattersburg – mit dem Unterschied, dass wir nach einer kleinen Schwächephase gut reagiert haben. Das dritte Viertel war dann sensationell: Wir sind mit dem defensiven Druck perfekt umgegangen, haben immer die richtige Lösung gefunden und angeführt von Renato Poljak super getroffen.“
Philipp Aigner, Kapitän der Wolves: „Wir haben aus unseren Fehlern aus dem ersten Spiel gelernt und vor allem nach der Pause hervorragend gespielt. Alle Spieler haben gekämpft und ihre Rolle sehr gut erfüllt.“
James Williams, Headcoach der Rocks: „Ihre Energie hat uns gekillt. Die Timberwolves haben den Sieg verdient. Wir müssen unsere Defense verbessern.“
Stefan Ulreich, Kapitän der Rocks: „Die Timberwolves haben sehr gut getroffen, wir konnten nicht die gewohnte Energie auf das Feld bringen.“
Beste Werfer: Poljak 27, Hufbauer 17, D’Angelo, Polakovic je 12 bzw. Artner, Ulreich, Hallett je 12;
Stand in der „best of three“-Serie: 1:1
Spiel 3 am Montag, 28. März 2016, um 18.00 Uhr in der SPH Mattersburg
Mistelbach Mustangs Raiders Villach
92:97 n. V. (16:25, 34:43, 51:67, 80:80)
Der Beginn ist durch Wurfpech der Mustangs gekennzeichnet, nach 3 Minuten stellt Villach auf 10:0. Martin Weissenböck nimmt bereits in der vierten Minute die erste Auszeit. Gegen Ende des Viertels kommen die Mustangs zwar besser ins Spiel, können aber noch nicht aufholen. Das zweite Viertel startet schaumgebremst. Sismilich nimmt sich immer wieder ein Herz und die Mustangas kommen schrittweise heran. Die Raiders wirken weiterhin leicht überlegen, können sich aber nicht entscheidend absetzen. Mitte des Viertels bringen einige Freiwürfe den Raiders zusätzliche Punkte und der Vorsprung wird zweistellig. Bis zur Halbzeit nähern sich die Mustangs aufgrund einiger Distanzwürfe wieder an.
Das Spiel nach der Halbzeitpause beginnt für beide Mannschaften durchwachsen. Mistelbach holt von -12 auf -7 auf. Zwischendurch kommen die Mustangs bis auf vier Punkte heran. Villach schafft es jedoch immer wieder, sich gegen die Mistelbacher Defense durchzusetzen.
Ins letzte Viertel starten die Mustangs bissig und treffsicherer. Der Rückstand reduziert sich mit jeder Minute. Arnis Servuts dominiert mit zwei souveränen Dreipunktern und auch die Defense klappt besser. Fünf Minuten vor Schluss beträgt der Rückstand der Mustangs -4. Der Run der Mistelbacher wird auch durch eine Auszeit des Villacher Coaches nicht durchbrochen. Die letzten Minuten sind unglaublich spannend. Florian Duck verwandelt in kritischen Situationen zwei wichtige Dreier. 50 Sekunden vor Schluss Gleichstand bei 78:78. 2 verwandelte Freiwürfe von Villach, ein erfolgreicher 2-Punkter von Sismilich. 13 Sekunden vor Schluss Auszeit für Villach, Fehlwurf Villach, Auszeit Mistelbach 1 Sekunde vor Schluss. Korb für die Mustangs, jedoch eine Hundertstel nach Zeitablauf: VERLÄNGERUNG nach 80:80 Dygryn muss in der zweiten Minute aufgrund seines fünften Fouls auf die Bank. Villachs Finzgar scort. Nach Freiwürfen für Villach ein wichtiger Dreier von Arnis Servuts zum 86:90. Die beherzte Verteidigung der Mustangs hilft nicht, das Wurfglück bleibt aus. 16 Sekunden vor Spielende nach einem Dreier von Servuts steht es 89:92. Villach trifft die Freiwürfe nach taktischen Fouls der Mustangs und zieht ins Semifinale ein.
Stimmen zum Spiel:
Martin Weissenböck, Headcoach der Mustangs: „Kämpferisch hatten wir uns vor allem in der ersten Halbzeit wesentlich mehr vorgenommen. Ab der zweiten Halbzeit haben wir begonnen das umzusetzen, was wir uns vorgenommen haben. Leider war unsere Dreipunkt-Trefferquote heute weit unter unserem Standard. So können wir keine Spiele gewinnen – das wissen wir auch. Villach war clever und gut vorbereitet.“
Florian Duck, Spieler der Mustangs: „Schade, dass wir es in beiden Spielen nur im letzten Viertel geschafft haben, unseren Game-Plan phasenweise umzusetzen. Villach ist verdient weiter.“
Miran Cilensek, Headcoach der Raiders: „Wir haben mit Glück in der Verlängerung gegen die bessere Mannschaft gewonnen. Die Mustangs haben gute Spieler und einen ausgezeichneten Trainer. Sie spielen mit Disziplin und großem Kampfgeist. Es ist schade, dass wir so früh aufeinander getroffen sind.“
Nino Gross, Kapitän der Raiders: „Wir haben verdient gewonnen und freuen uns über den Einzug ins Semifinale.“
Beste Werfer: Sismilich 34, Servuts 22, Semerad 12 bzw. Finzgar 28, Kolaric 23, Primc 20;
Endstand in der „best of three“-Serie: 0:2
Basket Flames Dragons St. Pölten
71:90 (14:24, 35:40, 52:65)
Nach einem 5:2-Start der Flames, ist es vor allem Andreas Bauch, der dem Spiel der Dragons seinen Stempel aufdrückt. Die Niederösterreicher stellen auf 14:6. Mit 15:24 geht es in die erste Viertelpause. Mit viel Energie starten die Flames auch das zweite Viertel. Gerade die jungen Spieler machen in dieser Phase einen exzellenten Job. Die Niederösterreicher halten in der Person von Martin Kohlmaier dagegen. Trotzdem können die Flames, die häufig an die Freiwurflinie gingen, den Rückstand bis zur Pause konstant halten. 34:43!
Nach dem Seitenwechsel ziehen die Dragons dank Dreier von Christoph Böck und Hannes Obermann auf 63:47 davon. Josh Rohrböck trifft zum Abschluss des Viertels seinerseits noch einen Dreier. Im Schlussviertel kämpfen die Hausherren zwar aufopferungsvoll. Speiser und Co spielen aber zu routiniert, um nochmals gefährdet zu werden und fahren einen verdienten 90:71-Erfolg ein, der gleichzeitig den Aufstieg ins Semifinale bedeutet.
Stimmen zum Spiel:
Roland Schönhofer, Headcoach der Flames: „Wir haben bis zum Ende gekämpft, jedoch hat es nicht ganz gereicht. Ich bin sehr zufrieden und stolz auf die Mannschaft und wie sie sich präsentiert hat.“
Dominik Müllner, Kapitän der Flames: „Gratulation an St. Pölten zum verdienten Aufstieg ins Semifinale. Wir haben heute alles am Feld gelassen was wir hatten. Ich denke, dass der Endstand das Kräfteverhältnis gut widerspiegelt. “
Jurica Smiljanic, Headcoach der Dragons: „Wir haben ein gutes Spiel gegen einen sehr engagierten Gegner gespielt. Die Flames haben toll gekämpft. Wir sind aber verdient weiter. Jetzt bereiten wir uns aber auf das Halbfinale vor. “
Beste Werfer: Najdanovic, Müllner je 18, Koroschitz 10 bzw. Speiser 19, Böck, Obermann je 14, Bauch 13;
Endstand in der „best of three“-Serie: 0:2
Radenthein Garnets KOS Celovec
79:60 (23:18, 48:37, 62:43)
Vor einen tollen Kulisse mit über 350 Zusehern beginnt KOS gut und geht nach 3 Minuten mit 8:2 in Führung, doch die Garnets kommen danach besser ins Spiel, Ausgleich in Minute 5 (11:11), und Führung in Minute 7 (18:13), mit 23:18 für die Garnets geht es ins 2. Viertel. In diesem beginnen die Radentheiner sehr stark und führen mit 32:23, doch KOS antwortet mit zwei Würfen von außen und nach 15:59 min steht es nur mehr 32:29 für die Garnets. Doch die WSG-ler bleiben aggressiv und können die Führung wieder ausbauen (44:34 in Minute 19, da KOS schon früh mit Teamfouls belastet ist und die Garnets vom Freiwurf konzentriert agieren), KOS versucht sein Glück immer wieder von außen, was nur teilweise gelingt, mit 48:37 für die Garnets geht es in die Pause.
Hier entwickelt sich zu Beginn ein hektisches Spiel mit vielen Ballverlusten und vergebenen Würfen auf beiden Seiten, nach 23 Minuten steht es 52:39 für Radenthein. In den darauffolgenden Minuten ist das Spiel ein echtes Kärntner Derby mit vielen rassigen Szenen, nach 27 Minuten steht es 57:43 für Radenthein – KOS hat aber im Anschluss keine gute Trefferqoute und so können die Garnets mit einer relativ komfortablen 62:43 Führung in den Schlussabschnitt gehen. Die Klagenfurter werfen hier noch einmal alles nach vorne, doch sie begehen zu viele Eigenfehler, um die Heimmannschaft noch ernsthaft in Bedrängnis bringen zu können, zudem agieren die Garnets vorne und hinten weiterhin staubtrocken – das Spiel endet mit einem absolut verdienten 79:60 Erfolg für die Garnets.
Stimmen zum Spiel:
Stefan Ottacher, sportlicher Leiter 2BL der Garnets: „Aufgrund unsere starken Defense haben wir KOS heute keine Chance gelassen, daher geht der Sieg absolut in Ordnung.“
Christian Egger, Obmann WSG-Basketball: „Durch die mannschaftliche geschlossene Leistung ziehen wir das erste Mal ins Halbfinale ein – danke auch unserem Publikum für die sensationelle Unterstützung!“
Stefan Hribar, sportlicher Leiter von KOS: „Die Statistik zeigt leider wie das Spiel verlaufen ist, zu viele Turnover und eine heute schlechte Trefferquote waren gegen die heimstarken Radentheiner zu wenig, vielleicht haben wir uns auch schon im Grunddurchgang zu verausgabt, um die Serie noch drehen zu können. Gratulation an Radenthein.“
Beste Werfer: Soldo 24, Misic 20, Pirija 17 bzw. Kalamanda 20, Erculj, Mali je 10, Strazar 7;
Endstand in der „best of three“-Serie: 2:0
Presseinfo ABL/ÖBL/Admiral Basketball Bundesliga/red.
26.03.2016