Österreich verliert gegen die Türkei mit 1:2. Für die ÖFB-Auswahl steht am Ende eine vermeidbare Niederlage zu Buche. Die Noten für die Spieler des Nationalteams.
Ramazan Özcan: 5
Für den Ingolstadt-Legionär war es die Chance sich in die sportliche Auslage im drittletzten Testspiel vor der EM zu stellen. Ein Vorhaben welches gehörig nach hinten losging. Kleinere Unsicherheiten, die unglückliche Rolle beim 1:1-Ausgleichstreffer und der kapitale Fehler der zum 1:2 führte stehen für den Vorarlberger zu Buche. Ähnlich wie gegen die Schweiz erwischte der Goalie einen rabenschwarzen Tag. Die Torhüterfrage hat sich nach dem Länderspiel gegen die Türkei nun endgültig zu Gunsten von Robert Almer geklärt.
Florian Klein: 3
Solide Leistung des VfB Stuttgart-Legionärs. Bei einem Schuss ließ der Rechtsverteidiger seine Offensivqualitäten aufblitzen. Defensiv eine unaufgeregte Leistung. Sein Verhalten vor dem Freistoßtor zum 1:1 darf jedoch getrost als „ungewöhnlich“ bezeichnet werden und hat möglicherweise Torhüter Ramazan Özcan irritiert.
Aleksandar Dragovic: 3
Spielte über 58 Minuten eine solide, aufgeregte Partie. Der Kiew-Legionär konzentrierte sich auf seine Defensivaufgaben und hielt die Innenverteidigung dicht. Der Abwehrchef ließ wenig zu. Eine bessere Benotung verhinderte ein vermeidbares taktisches Foul an Calhanoglu welches zur gelben Karte führte.
Martin Hinteregger: 3 –
Für den Borussia Mönchengladbach-Verteidiger gilt ähnliches wie bei Aleksandar Dragovic. In einigen Situationen in der ersten Halbzeit zeigte der Innenverteidiger kleiner Unsicherheiten und Ungenauigkeiten. Nach der Pause konsolidierte er sein Spiel. So gesehen stehen zwei leicht unterschiedliche Halbzeiten zu Buche.
Christian Fuchs: 2 –
Der Leicester City-Spieler zeigte gegen die Türkei seine gute Form welche er sich in der Premier League erarbeitet. Schneller, präziser Spielaufbau – Steilpässe auf Arnautovic und Kampfgeist in der Defensive machen den Burgenländer auf der linken Seite unverzichtbar. Einziges Manko an einer guten Leistung: Das Foul welches zum 1:1-Ausgleichstreffer sorgte fällt getrost unter die Rubrik „vermeidbar“.
Stefan Ilsanker: 3 +
Der RB Leipzig-Spieler hielt man sich von ihm erwarten kann. Mit einer soliden Leistung im zentralen, defensiven Mittelfeld unterband er viele brenzlige Szenen und hielt seinen Kollegen den sprichwörtlichen „Rücken frei“.
Einer defensiv starken Performance steht ein „ausbaufähiges Offensivverhalten“ gegenüber. Sicherheitspässe und selten eingegangene Risken in der Spieleröffnung machen den ansonsten gut agierenden Bullen ausrechenbar.
David Alaba: 3
In den Länderspielen gegen Albanien und die Türkei zeigte der Bayern-Legionär Licht und Schatten. Viel Übersicht im Passspiel und starkes Defensivverhalten stehen mangelnde offensive Durchschlagskraft gegenüber. Nach dem Gegentreffer versuchte die Allzweckwaffe des deutschen Rekordmeisters das „sportliche Glück“ zu häufig mit dem sprichwörtlichen „Kopf durch die Wand“ erzwingen zu wollen.
Guido Burgstaller: 4
Der Ersatzmann des vorzeitig abgereisten Martin Harnik konnte nicht an die bärenstarken Leistungen beim 1. FC Nürnberg anschließen. Zögerlichkeiten und Abstimmungsprobleme konnte der Offensivspieler im Laufe des Spiels nie wirklich überwinden. Nach der Pause agierte der Deutschland-Legionär zwar verbessert. Aufdrängen in Richtung EM konnte sich der Ex-Rapidler aber nicht.
Zlatko Junuzovic: 2 +
Der Werder-Legionär zeigte wie gewohnt eine sehr ambitionierte Leistung. Der zentrale Mittelfeldspieler ist für das Nationalteam längst nicht mehr wegzudenken. Sein Treffer untermauerte diese wichtige Rolle.
Phasenweise wirkte Zlatko Junuzovic jedoch auch körperlich „angegriffen“. Trotz seiner hohen Laufbereitschaft und ständigen sportlichen Gefahr in der gegnerischen Hälfte hatte man phasenweise das Gefühl, dass der Werder-Legionär nicht bei 100 Prozent seiner körperlichen Leistungsfähigkeit war.
Marko Arnautovic: 2
Unglücklich aber gleichzeitig sehr auffällig agierte Marko Arnautovic in seinem 50. Länderspiel. Der England-Legionär präsentierte sich spielfreudig und offensiv sehr gut aufgelegt. Mit seinen Läufen am linken Flügel sorgte er immer wieder für Gefahrenmomente. Gekrönt wurde die ambitionierte Leistung mit der Vorlage zum 1:0-Führungstreffer.
Dem gegenüber steht die phasenweise mangelnde Konsequenz im Offensivspiel. Beispiel dafür war die Großchance in der 47. Minute. Tendierte man in der Vergangenheit gerne dazu Marko Arnautovic eigensinnige Spielweise vorzuwerfen so hat sich dies umgedreht. Manchmal wäre es angebracht, wenn der England-Legionär mit einer Einzelaktion das sportliche Heft in die Hand nimmt.
Rubin Okotie: 4 –
In der Startphase des Spiels sorgte der 1860-München-Spieler mit einer Aktion an der Corner-Linie für ein Ausrufezeichen. Hohe Laufbereitschaft und Kampfkraft stehen jedoch kaum erwähnenswerte Aktionen gegenüber. Rubin Okotie hing zumeist in der Offensive in der Luft. Jedoch gilt es auch an dieser Stelle anzumerken, dass der Deutschland-Legionär bei weitem nicht die Präsenz auf dem Feld vorweisen kann wie Marc Janko.
Wechselspieler:
Sebastian Prödl: 3
Nach seiner Zwangspause aufgrund einer Grippe kam der England-Legionär nach knapp einer Stunde für Dragovic ins Spiel. Der Innenverteidiger im Dienst des FC Watford machte seine Sache solide und ließ die offensiv starken Türken nicht zur Geltung kommen.
Marc Janko: 3
Mit seiner Einwechslung in der 67. Minute sollte noch mal ein Ruck durch die Mannschaft gehen. Der Torjäger des FC Basel präsentierte sich zwar hochmotiviert. Nennenswerte Offensivaktionen kann er am Ende jedoch nicht vorweisen.
Jakob Jantscher: 3
Kam für den unauffälligen, glücklosen Burgstaller ins Spiel. Bei einem geblockten Schuss hatte der Schweiz-Legionär Pech. Ähnlich wie bei seinen Mitspieler sollte ihm – trotz hohem Einsatz – die entscheidende Offensivaktion nicht gelingen.
Lukas Hinterseer: 3
Ähnlich wie Jakob Jantscher – Motiviert, bemüht mit toller Willensleistung. Am Ende aber glücklos.
György Garics und Alessandro Schöpf: Ohne Bewertung
Aufgrund der geringen Einsatzzeit ist eine Benotung nicht möglich.
30.03.2016