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Noch zwei Monate bis zum Start der EM 2016 in Frankreich. Zeit für das Sportreport-EM-Power-Ranking. An der Spitze liegt Gastgeber Frankreich – Österreich rangiert an Position zwölf. Eine Analyse von Thomas Muck und Dominik Hana

1. Frankreich:
Der EM-Gastgeber ist in Topform. Auch ohne den suspendierten Real-Stürmerstar Karim Benzema zeigte die Truppe von Teamchef Didier Deschamps, dass die Vergabe des EM-Titels nur über den Gastgeber erfolgen wird.

2. Deutschland:
Nach der 2:3-Niederlage gegen England rehabilitierte sich der Weltmeister mit der 4:1-Gala gegen Italien. Die DFB-Auswahl wird ein gehöriges Wort um den Titel mitreden. Darin sind sich alle Experten einig.

3. Belgien:
Die aktuelle Nummer eins der Weltrangliste geht als „sportliche Wundertüte“ in die EM. Aufgrund der zuletzt gezeigten Leistungen scheint Belgien nicht als absoluter Titelfavorit auf. Die Qualität der Einzelspieler liegt jedoch auf einem extrem hohen Niveau. Zu hoch um Belgien aus dem Rennen um den EM-Titel zu nehmen.

4. England:
Der 3:2 Comeback Auswärtssieg in Deutschland hat für Euphorie gesorgt. England verfügt über eine sehr interessante Mannschaft mit Qualitätsspielern auf den Schlüsselpositionen. In der Vergangenheit bei Turnieren waren die „Three Lions“ nicht vom sprichwörtlichen „Glück verfolgt“. Sollte sich dies bei der EM ändern, scheint alles möglich zu sein.

5. Spanien:
Seit der WM 2014 sind die Auftritte des EM-Titelverteidigers in den Aspekten „spielerischer Auftritt“ und „offensive Effizienz“ ausbaufähig. Spanien ist für die meisten Experten nicht im engsten Favoritenkreis. Dies könnte aufgrund der Qualität der Einzelspieler ein schwerwiegender Fehler sein.

6. Italien:
Die 1:4-Abfuhr in Deutschland war ein herber Dämpfer zwei Monate vor dem Turnierstart. Italien ist aber neben Deutschland die Turniermannschaft schlechthin. Mit diesen Genen im Hintergrund ist die „Squadra Azzurra“ definitiv wieder im erweiterten Favoritenkreis in der Vergabe des EM-Titels.

7. Türkei:
Das Testspiel in Wien gegen Österreich hat eines bewiesen: Die Türkei hat die Qualität Spiele auch mit wenigen Torchancen zu gewinnen. Mit Calhanoglu und Turan hat die Türkei Einzelspieler in den Reihen, welche den Unterschied ausmachen können bzw. wie im Spiel gegen Österreich zu sehen war, es auch tun.

8. Portugal:
Die Hoffnungen bei der EM in Frankreich tragen einen Namen: Cristiano Ronaldo. Ist der Superstar von Real Madrid in Glanzform, scheint sehr viel möglich zu sein. Wenn nicht dürfte im Viertelfinale Schluss sein.

9. Wales:
Bei einem großen Turnier kann sich erstmals die goldene Generation um die beiden Superstars Gareth Bale und Aaron Ramsey beweisen. In Topform ist dem Team viel zuzutrauen. Jedoch könnte die mangelnde Erfahrung bei großen Turnieren gegen die Briten sprechen.

10. Polen:
Auch ohne Stürmerstar Robert Lewandowski kann die Mannschaft Tore erzielen. Der Stürmerstar des FC Bayern München wird bei der EM jedoch den Unterschied ausmachen müssen.

11. Kroatien:
Der Trainerwechsel von Niko Kovac zu Ante Cacic hat sich ausgezahlt. Kroatien ist unter dem neuen Teamchef weiter ungeschlagen und verfügt über tolle Einzelspieler. Hinter Kroatien sehen die meisten Experten Defizite im taktischen Bereich. Ob diese berechtigt sind wird wohl erst die EM in Frankreich zeigen.

12. Österreich:
Die Euphorie rund um die ÖFB-Auswahl hat einen ersten Dämpfer erhalten. War die Leistung gegen Albanien alles andere als überragend so sorgten die beiden (vermeidbaren) Gegentore gegen die Türkei für Ärger. Es gibt noch einiges an Arbeit für Teamchef Marcel Koller vor der EM-Endrunde.

13. Island:
Wenn es einen Geheimfavoriten gibt, dann ist es Island. In der Defensive sehr kompakt und kompromisslos. In der Offensive sind die Nordeuropäer sehr effizient. Die Vorzeichen für eine Überraschung bei der EM in Frankreich sind gegeben.

14. Ukraine:
Zwei 1:0-Siege in den März-Testspiele gegen Zypern und Wales beweisen eines: Defensiv präsentiert sich die Ukraine sehr stabil. Offensiv verfügt das Team über gefährliche Einzelkönner. Die Gegner sind spätestens seit den letzten Spielen deutlich gewarnt.

15. Irland:
Remis gegen die Slowakei und ein Sieg gegen die Schweiz. Das Selbstvertrauen der „boys in green“ ist gewachsen. Der Ausfall von Torhüter Rob Elliot scheint sportlich verkraftbar.

16. Schweden:
Der sportliche Erfolg bei den Skandinaviern steht und fällt mit Zlatan Ibrahimovic. Die Konkurrenz in der Gruppenphase ist gewaltig. Die „Tre Kronor“ hoffen daher auf die genialen Momente des Stürmerstars.

17. Slowakei:
Eine unangenehm zu spielende Mannschaft. Die Abhängigkeit von Marek Hamsik könnte jedoch für Sorgenfalten sorgen.

18. Rumänien:
Das torlose Unentschieden gegen Spanien war ein gehöriger Achtungserfolg. Die stabile Defensive könnte Rumänien zu einer Überraschungsmannschaft für die EM machen.

19. Russland:
Bei der WM 2014 war die Offensive die Problemzone. Nach der 2:4-Niederlage gegen Frankreich könnte sich dies endgültig geändert haben. Wird die Defensive zur Achillessehne für die „Sbornaja“ bei der EM in Frankreich?

20. Schweiz:
Zwei Monate vor dem Turnierstart suchen die Eidgenossen nach der Form. Die Leistungen in den Länderspielen gegen Irland und Bosnien sorgen nicht gerade für Euphorie.

21. Albanien:
Nach der Niederlage gegen Österreich folgte ein Sieg gegen Luxemburg. Die Mannschaft hat kämpferische und spielerische Qualitäten. Ob das jedoch für eine erfolgreiche Gruppenphase reicht scheint fraglich.

22. Nordirland:
Die Euphorie ist groß. Ein Umstand, den das Team auch tragen kann und zum gefährlichen Außenseiter macht. Die Gruppenphase mit Deutschland, Polen und die Ukraine als Gegner wird eine Nummer zu groß sein.

23. Tschechien:
Die aktuelle Form gibt definitiv Grund zur Sorge. Eine Niederlage gegen Schottland und ein Remis gegen Schweden sorgen nicht gerade für Euphorie. Dazu stehen Fragezeichen hinter den beiden Arsenal-Legionären Petr Cech und Tomas Rosicky. Wird das Duo rechtzeitig zum EM-Start fit und schafft es dabei auch in Form zu sein?

24. Ungarn:
Die Teilnahme an der EM gilt bereits als großer Erfolg. Die Erwartungen sind nicht allzu hoch. Rein analytisch sportlich betrachtet wäre die Teilnahme an der K.o.-Phase eine faustdicke Überraschung.

31.03.2016