Auch die Halbfinalserie der Snickers®-Playoffs startet mit Heimsiegen. Der erspielte Heimvorteil im Grunddurgang der Basketball Bundesliga macht sich weiterhin bezahlt. Sowohl die Nummer eins, die Gunners Oberwart, als auch die Nummer zwei, der WBC Wels, verteidigen fürs Erste ihren Heimvorteil. Dennoch gab es für die Fans der ABL zwei unterschiedliche erste Semifinalspiele. Während in der Spothalle Oberwart vor allem die Defense der Trumpf war, setzte es in der Arena Wels ein Offensivspektakel. Die Gunners behielten auch in ihrem vierten Heimspiel der Snickers®-Playoffs die Nerven und setzten sich gegen den BC Vienna mit 61:57 durch. Die Messestädter hingegen zündeten ein Offensivfeuerwerk und fixierten gegen die Traiskirchen Lions ihren neunten Sieg en-suite.
Chris Ferguson, der bereits maßgeblich am Semifinaleinzug der Gunners Oberwart beteiligt war, drückte auch im ersten Spiel in der neuen Serie seinen Stempel auf. Vor allem die Überlegenheit am Rebound machte den Unterschied in der ersten Semifinalbegegnung aus. Insgesamt 15 zweite Chancen erarbeiteten sich Ferguson – der mit elf Rebounds und 19 Punkten ein Double-Double erzielte – & Co zum wichtigen Sieg im ersten Semifinalspiel. Lediglich fünf Scorer der Gunners reichten letztendlich zum Sieg. Auch wenn der BC Vienna mit sieben Scorern etwas variantenreicher agierte und der Ex-Oberwarter Bogic Vujosevic mit 19 Punkten seine Playoffform bestätigen konnte, reichte es nicht um den Heimvorteil zu stehlen.
Als Außenseiter den Heimvorteil stehlen wollten auch die Traiskirchen Lions – sie wurden aber bereits in den Anfangsminuten vom WBC Wels überrascht. Der Verlauf über die komplette Spielzeit war symptomatisch: konnten die Welser meist etwas vorlegen, kämpften sich die Löwen mit unbändigem Kampfgeist immer wieder zurück und übernahmen zwischenzeitlich gar die Führung. Vor allem die Österreicher auf beiden Seiten Davor Lamesic (21 Punkte), Florian Trmal (24 Punkte) und Benedikt Danek (21 Punkte) spielten sich in die Auslage von neo-Teamchef Kestutis Kemzura der sich diese hochklassige Playoffbegegnung nicht entgehen ließ. Am Ende behielt vor allem der US-Legionär DeJuan Wright (22 Punkte) von der Linie die Nerven und begrub der letzten Hoffnungen der Löwen.
Am Donnerstag geht die Serie mit den zweiten Heimspielen der topgesetzten Teams weiter, in denen die „Underdogs“ eine weitere Chance erhalten, den Heimvorteil zu erobern.
Die Paarungen der Halbfinalspiele im Überblick:
Gunners Oberwart #1 – BC Vienna #4
61:57 (19:17, 35:27, 50:38)
Stand in der “best-of-five”-Serie: 1:0
WBC Wels #2 – Traiskirchen Lions #3
93:86 (25:23, 46:46, 70:64)
Stand in der “best-of-five”-Serie: 1:0
Die Paarungen der Halbfinalspiele im Detail:
Gunners Oberwart #1 BC Vienna #4
61:57 (19:17, 35:27, 50:38)
Stand in der “best-of-five”-Serie: 1:0
Basketball-Spektakel in der Oberwarter Sporthalle. Die zahlreich angereisten Fans bekommen zwar nicht viele Punkte zu sehen, die sind dafür umso spektakulärer. Besonders auf Seiten der Gastgeber, der Gunners Oberwart. Die gehen nämlich gleich zu Beginn mit einem Alley Hoop von Chris Ferguson, nach Assist von Quincy Diggs, mit 2:0 in Führung – und geben diese in der Anfangsphase nicht her. Der BC Vienna kommt mit der Intensität der Blau-Weißen zunächst gar nicht zurecht und versucht, das Spiel zu verlangsamen. Diese Taktik geht erst Mitte des ersten Viertels auf, nach den ersten zehn Minuten liegen die Gunners nur knapp voran (19:17).
Im zweiten Viertel legen die Gastgeber in der Verteidigung noch einen Zahn zu, Wien trifft dazu viele offene Würfe nicht und schreibt so in den ersten sieben Minuten nur zwei Mal durch Dreier von Stjepan Stazic an. Oberwart hingegen wirkt konzentriert und fokussiert, der Ball wird gut bewegt und immer wieder in die Zone gebracht. Dort hat an diesem Abend vor allem Ferguson leichtes Spiel – am Ende erzielt er ein Double-Double (20 Punkte, 11 Rebounds). Wien kommt wieder erst gegen Ende des Viertels zu einigen Punkten und schafft es so, den Rückstand auf unter zehn Punkte zu verringern (35:27).
Auch im dritten Viertel ein ähnliches Bild: Der BC Vienna spielt betont langsam, schafft es aber nicht, gegen die gut stehende Zonen-Verteidigung der Gunners zu punkten. Auf der Gegenseite bieten die Gastgeber schönen Teambasketball und finden immer wieder den freien Mann. Wien bleibt aber in Schlagdistanz, vor allem durch Dreier von Stazic und Bogic Vujosevic, die beiden Topscorer auf Wiener Seite (15 und 14 Punkte). Mit einem Schlusssprint stellen die Gunners aber wieder auf plus 12 vor dem Schlussabschnitt.
Dort bleibt das Wurfpech weiter auf den Wiener Fersen, die Hauptstädter kommen nur auf eine Dreierquote von 23 Prozent. Auch die Gunners bleiben bei ihrem spektakulären Spiel, die zahlreichen Dunks reißen die Fans von den sitzen. Stehen kann in der Oberwarter Sporthalle am Ende aber ohnehin niemand mehr, denn Wien kommt, trotz eines Rückstands von 11 Punkten wenige Minuten vor dem Ende noch einmal gefährlich nahe an Oberwart heran (58:53). Aber die Gunners behalten die Nerven, treffen die entscheidenden Würfe und gewinnen das erste Play Off- Halbfinale mit 61:57.
Chris Chougaz, Headcoach der Gunners: „Dafür, dass wir in einer Woche 4 Spiele absolviert haben, haben wir eine super Leistung gezeigt. Ich gratuliere meinem Team!“
Andreas Leitner, Manager der Gunners: „Wir haben super verteidigt und am Ende die wichtigen Punkte gemacht.“
Christoph Nagler, Spieler des BCV: „Ein richtiges Play-Off-Spiel mit Schwerpunkt auf die Defensive. Wir haben uns heute selbst geschlagen indem wir zu viele Fehler gemacht haben, die von den Gunners zu Punkten genutzt wurden.“
Stand in der „best-of-five“-Serie: 1:0
WBC Wels #2 Traiskirchen Lions #3
93:86 (25:23, 46:46, 70:64)
Stand in der “best-of-five”-Serie“: 1:0
Was für ein Spiel, was für eine Schlacht und was für ein Sieg für den WBC Wels zum Auftakt der Semifinalserie gegen die Traiskirchen Lions. Der offene Schlagabtausch bahnte sich bereits in Viertel eins an. Angeführt von Wurfmaschine Devante Wallace (10 Punkte) und einem wie ein Löwe kämpfenden Davor Lamesic spielte sich der WBC einen knappen 25:23-Vorsprung heraus. Bei den Gästen traf vor allem Fabricio Vay sicher (7), allerdings fing er sich auch rasch zwei Fouls ein.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts stockte dann etwas die Offensive bei beiden Teams, die Partie blieb trotzdem hochklassig und Mitte des Viertels lief es auch im Angriff wieder rund. Der WBC begann sich abzusetzen und Lamesic stellte erstmals eine zweistellige Führung her (44:42). Doch Traiskirchen ließ nicht locker und ging nach einem 14:0 wieder in Führung. Kurz vor der Pause stoppte DeJuan Wright den Run und stellte den 46:46-Halbzeitstand her.
Auch in Viertel Nummer drei war es ein echter Play-off-Fight. Keines der beiden Teams ließ locker und so spätesten nach dem 70:64 nach 30 Minuten war klar, dass dieses Match in einem Krimi enden würde.
Acht Minuten vor Schluss lag der WBC wieder mit neun Punkten voran, die Gäste kämpften sich zurück und zwei Minuten vor dem Ende stand es 80:80. Nach zwei verwandelten Freiwürfen von Lamesic und einem „sehenswerten“ Korbleger von Wright führten die WBC-Boys wieder mit vier Punkten. Florian Trmal eröffnet dann das Freiwurffestival und stellte auf 82:84, Wright erhöhte auf 86:82, Danek zeigte ebenfalls keine Nerven und traf zum 84:86, Wright machte es im auf der anderen Seite nach (88:84 für Wels). Dann flatterten bei Vay die Nerven, er vergab beide Würfe von der „Linie“. Cool blieb dagegen Carter, der mit zwei „Penaltys“ den Sack zumachte und den 93:86-Endstand herstellte.
Davor Lamesic, Kapitän des WBC: „Es war das erwartete Spiel mit zwei Mannschaften auf Augenhöhe, wo wir am Ende den knappen Vorsprung an der Freiwurflinie verteidigen konnten und dadurch gewonnen haben.“
Alfred Austaller, Sportvorstand des WBC: „Ein sehenswertes spannendes erstes Halbfinale, wo der WBC in den letzten Minuten die Freiwürfe eiskalt verwandelte und so den Spiel-Krimi für sich entscheiden konnte.“
Florian Trmal, Spieler der Lions: „“Die Welser waren sehr stark von außen, haben die Dreier eingenetzt. Inside natürlich auch. Und die Defense, vorallem in der ersten Halbzeit, war das große Manko.“
Johannes Wiesmann, Pressesprecher der Lions: „Wir haben gegen den klaren Favoriten bis in die Schlußminuten mitghehalten. Die Welser waren aber am Ende sicher von der Freiwurflinie. Uns hat die Kraft etwas gefehlt. Aber wir kommen wieder!“
Stand in der “best-of-five”-Serie“-Serie: 1:0
Presseinfo ABL/ÖBL/Admiral Basketball Bundesliga/red.
08.05.2016