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In der Nacht von Sonntag auf Montag kam es in der NHL zu Spiel 6 der Stanley Cup Finalserie. Dabei setzten sich die Pittsburgh Penguins um Playoff-MVP Sidney Crosby durch und
konnten den vierten Stanley Cup in Franchise-Geschichte feiern.

In Spiel 5 machte Martin Jones, der junge Goalie der San Jose Sharks, den Penguins einen Strich durch die Rechnung und erzwang ein sechstes Spiel in der Stanley Cup-Finalserie. Jones setzte seine Weltklasse-Leistung auch in Spiel 6 fort. Die Penguins dominierten von Anfang an und brauchten neun Minuten für den Führungstreffer. Brian Dumoulins Schuss von der blauen Linie fand in Überzahl den Weg ins Gehäuse. Pittsburgh drückte weiter, scheiterte aber immer wieder am Torwart der Haie. So kam es wie es kommen musste und die Hausherren schafften in der 27. Minute den Ausgleich. Logan Couture bezwang den 21-jährigen Matt Murray im Tor der Penguins und es stand 1:1.

Lange sollten die Penguins aber nicht für eine Antwort brauchen: Knapp zwei Minuten nach dem Ausgleichstreffer sah Sidney Crosby den aufgerückten Verteidiger Kris Letang in Slot-Nähe, dessen Schuss durch Jones hindurch rutschte. Die San Jose Sharks fanden keine wirkliche Antwort mehr und bei Gefahr war Murray stets zur Stelle. Patric Hörnqvist fixierte mit dem Empty Treffer in der vorletzten Spielminute den Stanley Cup Sieg. Die Conn Smythe Trophy, mit jener der wertvollste Spieler der Playoffs ausgezeichnet wird, ging an niemand geringeren als an Kapitän Sidney Crosby.

Unerwartete Helden

Dabei begann die Saison der Penguins nicht nach Plan: Der defensive Stil vom damaligen Coach Mike Johnston brachte keinen Erfolg. Manche zweifelten sogar an Crosbys Status als besten Spieler der Welt. Daraufhin entschieden sich die Penguins im Dezember für einen Trainerwechsel. Mike Sullivan wurde vom Farmteam in die NHL befördert und krempelte die Linien um. Mit hoch in die „Big Show“ brachte er auch einige Spieler aus der zweiten Mannschaft, welche in den Playoffs für Furore sorgen sollten.

So zum Beispiel der Stürmer Conor Sheary, der Sidney Crosby in der Toplinie optimal ergänzte. Zu dieser Liste zählen muss man auch den ebenfalls 24-jährigen Bryan Rust, der gemeinsam mit den erfahrenen Stürmern Evgeni Malkin und Chris Kunitz eine gefährliche zweite Sturmline bildete. Diese Mischung aus Talent und Erfahrung war auch in der vierten Linie das Geheimrezept: Der Veteran Matt Cullen lief dort als Center vom deutschen Rookie Tom Kühnhackl auf und war auch ein Grund dafür, dass die Penguins immer den längeren Atem hatten.

Auch im Tor sollte sich ein unbekannter Name als sicherer Rückhalt herauskristallisieren: Durch die Verletzung von Einser-Goalie Marc Andre Fleury, der Pittsburgh vor 7 Jahren zum Stanley Cup führte, vertraute Sullivan in den Playoffs auf den 21-jährigen Matt Murray. Mit einer Fangqute von 92,3 % bewies Murray auch sein Talent.

Die Erfolgsstory der HBK-Linie

Vor der Saison verpflichteten die Pinguine Phil Kessel, einen der besten Schützen der NHL. Die Frage war eigentlich nur, ob Kessel auf der Seite von Sidney Crosby oder Evgeni Malkin Tore wie auf dem Fließband schießen würde. Doch keine der beiden Optionen brachte den gewünschten Erfolg. In den Playoffs avancierte Kessel in der dritten Linie an der Seite von Nick Bonino und Carl Hagelin mit 22 Punkten zum Topscorer seines Teams. Die „HBK-Linie“ entwickelte sich zur besten dritten Linie der Liga und gab den Pinguinen die nötige Tiefe, um in den Playoffs unter anderem die Washington Capitals und Tampa Bay Lightning auszuschalten.

Können die Sharks zurückkommen?

Für die San Jose Sharks indessen scheint der Stanley Cup-Zug langsam abzufahren. Die Haie zählen seit Jahren zum engsten Favoritenkreis um den Stanley Cup und schafften diese Saison endlich den Schritt in das Finale. Allerdings nähern sich viele ihrer Schlüsselspieler langsam dem Ende ihrer Karriere zu. So der 38-jährige Superstar Joe Thornton, aber werden auch Lougan Couture und Joe Pavelski nicht jünger. Hoffnungsträger sind vor allem der 26-jährige Torwart Martin Jones und der junge Tscheche Tomas Hertl.

Ein Stanley Cup zum Karrierende

Eine Cinderella-Story schrieb Pittsburghs Pascal Dupuis. Der 38-jährige Stürmer musste seine Karriere diese Saison aufgrund gesundheitlicher Probleme beenden. Doch blieb er der Mannschaft als Mentor erhalten und durfte gestern zum zweiten Mal den Stanley Cup in die Höhe stemmen.

Stanley Cup Finale, Spiel 6:
San Jose Sharks vs. Pittsburgh Penguins 1:3 (0:1; 1:1; 0;1)
Tore: Couture (27.) bzw. Dumoulin (9./PP), Letang (28.), Hornqvist (59./EN)
Enstand in der Serie: 2:4
Playoff-MVP: Sidney Crosby (Pittsburgh Penguins)


Alle Stanley Cup Champions seit 2006:

2006 – Carolina Hurricanes
2007 – Anaheim Ducks
2008 – Detroit Red Wings
2009 – Pittsburgh Penguins
2010 – Chicago Blackhawks
2011 – Boston Bruins
2012 – Los Angeles Kings
2013 – Chicago Blackhawks
2014 – Los Angeles Kings
2015 – Chicago Blackhawks
2016 – Pittsburgh Penguins

13.06.2016


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