Die großen Favoriten sind geschlagen! SPG Walter Wels musste bereits nach dem Viertelfinale die Träume vom ersten Cup-Sieg begraben, Linz AG Froschberg verlor im Finale unerwartet 2:3 gegen TTC ´CarinthiaWinds´ Villach. Sowohl für die SG Stockerau als auch für die Kärntnerinnen ist es der erste Cupsieg der Geschichte. Speziell der TTC ´CarinthiaWinds´ Villach, der diese Saison noch in der easyTherm 2. Bundesliga aufschlägt, ließ mit dem Sieg über Linz eine alte Rivalität aufleben. Stockerau zeigte sich im 5. Österreichischen Tischtennis Cup in Topform, gewann alle seine drei Spiele, inklusive Finale, mit 3:0.
TTC ´CarinthiaWinds´ Villach beendet Serie von Linz AG Froschberg
Vier Jahre infolge war die Linz AG Froschberg im Cupbewerb ungeschlagen. Im Finale des 5. Österreichischen Tischtennis Cup beendete der TTC ´CarinthiaWinds´ Villach diese stolze Serie und holte den Titel erstmals nach Kärnten.
Die Kärntnerinnen zogen durch Siege über ESV Böhler Edelstahl Bruck/Mur, LZ easyTherm Linz Froschberg und Union Raiffeisen Oberndorf souverän ins Finale ein.
Dort sah man sich Titelverteidiger Linz AG Froschberg 1 gegenüber und Li Qianbing sorgte gleich mal für die erste kleine Sensation. Im Auftaktspiel gegen Liu Jia besiegte sie ihre Nationalteamkollegin mit 3:1, brachte Villach damit 1:0 in Führung. Amelie Solja legte mit einem 3:1-Erfolg über Zhang Mo nach.
Die Oberösterreicherinnen standen damit mit dem Rücken zur Wand, sahen sich erstmals seit Einführung des Cupbewerbs mit einer Niederlage konfrontiert und dem erstmaligen Verlust des Cuptitels. Es lag also an Sofia Polcanova in Spiel 3 ihr Team noch im Rennen zu halten und das erledigte sie bravourös. Die Israelin Nicole Trosman hatte beim 0:3 keine Chance, konnte lediglich in Satz 3 eine Führung herausspielen, verlor aber am Ende auch diesen Satz.
Gegen Amelie Solja war Liu Jia nun gezwungen rasch wieder ihre Form zu finden nach der Niederlage zum Auftakt gegen Li Qianbing. Fokussiert auf das Spiel, zwang sie Solja zu einigen Fehlern und kontrollierte die Partie vom ersten Ballwechsel an. Mit ihrem 3:0-Erfolg stellte sie auch auf 2:2.
Im entscheidenden fünften Spiel des Finales stand die Neo-Linzerin Zhang Mo deutlich mehr unter Druck. Li Qiangbing spielte auch dementsprechend befreit auf, gab in keiner Phase der Partie die Kontrolle aus der Hand und sicherte den Kärntnerinnen erstmals in der Vereinsgeschichte den Titel.
Li Qiangbing, TTC ´CarinthiaWinds´ Villach: „Ich konnte heute meine Leistung voll abrufen, habe aber auch gemerkt, dass Liu Jia noch etwas müde wirkte nach den Olympischen Spielen. Mit diesem Sieg habe ich im Vorfeld nicht gerechnet. Ich freue mich, dass wir diesen Titel für den Verein gewinnen konnten und wenn alles nach Plan läuft, spielen wir nächstes Jahr wieder in der 1. Liga.“
Liu Jia, Linz AG Froschberg: „Körperlich hängen mir die Olympischen Spiele nicht so sehr nach, aber mental habe ich es gemerkt. Es wird jetzt wichtig sein, rasch etwas Benzin zu tanken und mit voller Konzentration in die Meisterschaft zu gehen.“
Kapfenberg sorgt für erste Sensation
Der KSV HiWay Grill Kapfenberg sorgte am späten Nachmittag für die erste kleine Sensation. Die Steirer eliminierten im Viertelfinale SPG Walter Wels mit 3:2. Dabei starteten die Oberösterreicher ganz nach Plan in die Begegnung. Neuzugang Jianjun Wang besiegte Christoph Simoner mit 3:1, brachte Wels damit mit 1:0 in Führung.
Doch auf Seiten von Kapfenberg war für Walter Wels gegen Kirill Gerassimenko kein Kraut gewachsen. Der Kasache sorgte zunächst mit 3:1 über Zsolt Petö und nach der erneuten Führung für Walter Wels durch Mihai Bobocica, 3:0 gegen David Vorcnik, mit seinem 3:0 gegen Jianjun Wang jeweils für den Ausgleich.
Wie schon gegen Gerassimenko fand Petö auch im entscheidenden fünften Match gegen Christoph Simoner nicht ins Spiel. Der Steirer siegte klar mit 3:0 und bescherte seinem Team den Semifinaleinzug wo man sich mit der SPG Linz einen heißen Kampf lieferte.
Doch auch gegen den zweiten Gegner aus Oberösterreich blieben die Steirer siegreich und standen damit erstmals überhaupt im Cupfinale.
Erfolgreiches Comeback von Chen Weixing
Die SG Stockerau, die erst ab dem Viertelfinale ins Turnier einstieg, präsentierte sich vom ersten Ballwechsel an in Topform. Gegen Baden AC gaben Chen Weixing, der nach zwei Jahren in Polen sein Comeback in der easyTherm Tischtennis Bundesliga feierte, Janos Jakab und David Serdaroglu gerade mal zwei Sätze ab.
Auch für den UTTC Oberwart war gegen die Niederösterreicher nicht viel zu holen. Victor Vajda hielt das Spiel gegen David Serdaroglu lange Zeit offen, verlor am Ende knapp mit 2:3. Insgesamt zog die SG Stockerau erneut mit einem 3:0 Sieg ins Finale ein.
Die Niederösterreicher hatten vor dem Finale im Gegenzug zu ihrem Gegner KSV HiWay Grill Kapfenberg eine Pause, gingen gut erholt in das Endspiel.
Erneut waren Chen Weixing, David Serdaroglu und Janos Jakab eine Klasse für sich. Serdaroglu setzte sich gegen den erfahrenen Christoph Simoner klar mit 3:1 durch. Seine beiden Teamkollegen ließen im Anschluss weder Kirill Gerassimenko noch David Vorcnik eine Chance.
Insgesamt gab man auch im Finale nur einen Satz ab und kürte sich verdient zum Cupsieger 2016.
David Serdaroglu, SG Stockerau: „Dieser Erfolg ist einfach der Wahnsinn. Ich bin so glücklich, dass wir das geschafft haben. Wir haben nicht zwingend damit gerechnet, haben aber unsere Chancen genützt.“
Christoph Simoner, KSV HiWay Grill Kapfenberg: „Der Sieg gegen Walter Wels war eine einzigartige Mannschaftsleistung. Wir können mit Platz 2 äußerst zufrieden sein.“
Medieninfo Tischtennis Bundesliga
28.08.2016