
Nach dem Sieg über Bosnien-Herzegwonia kann Österreich weiterhin vor der Qualifikation zur Handball-Europameisterschaft 2018 träumen.
Mit dem 23:22-Auswärtssieg über Bosnien-Herzegwonia hat Österreichs Handball Herren Nationalteam einen großen und wichtigen Schritt in der Qualifikation zur EURO 2018 gemacht. Anfang Jänner wird das Team zu einem zweiwöchigen Trainingslehrgang zusammengezogen, bei dem die Weichen für eine erfolgreiche Quali gestellt werden sollen. Zudem stehen Testspiele gegen Portugal, Deutschland, Tschechien und möglicherweise Serbien im Jänner auf dem Programm.
Schon vor dem Auftakt zur EM-Qualifikation sagte Teamchef Patrekur Jóhannesson, dass das Spiel gegen Bosnien-Herzegowina richtungsweisend sein wird. Nach der Auftaktniederlage gegen Finnland am vergangenen Mittwoch ging ein wahrer Ruck durch die Mannschaft. Gegen Bosnien-Herzegowina trat man geschlossen, taktisch diszipliniert und hoch konzentriert auf.
Aufgrund der besseren Tordifferenz belegt Österreich nach zwei Spielen Platz 2 in der Quali-Gruppe 3. Favorit Spanien konnte seine beiden Auftaktpartien gegen Bosnien-Herzegowina (30:21) und Finnland (36:21) klar für sich entscheiden und führt die Gruppe souverän an.
Anfang Mai wird die Qualifikation mit einem Doppel gegen Spanien fortgesetzt. Zunächst empfängt man die Iberer am 3./4. Mai in Innsbruck, das Rückspiel wird am 6./7. Mai ausgetragen, Ort ist noch nicht bekannt.
Entscheidung fällt in der letzten Woche
Bosnien-Herzegowina hat nach der Niederlage gegen Österreich folgerichtig klargestellt, dass die Entscheidung erst in der letzten Quali-Woche fällt. Im allerletzten Spiel am 17./18. Juni empfängt Österreich die Bosnier zuhause. Geht es bis dahin nach der Papierform, gewinnt Spanien alle seine sechs Spiele. Platz 2 und damit die direkte Qualifikation zur EURO 2018, machen sich Österreich, Bosnien-Herzegowina und Finnland untereinander aus.
Die aktuelle Tabelle, in der Österreich Rang 2 belegt, errechnet sich aus den Punkten und der Tordifferenz. Die Endtabelle errechnet sich nach dem gleichen Prinzip, mit dem Unterschied, dass bei Punktegleichheit das direkte Duell zählt.
Da Bosnien-Herzegowina auf dem Papier über Finnland zu stellen ist, zählt der aktuelle Sieg Österreichs in Sarajevo doppelt. Kommt es zu keinen größeren Überraschungen, stehen die Bosnier im letzten Qualispiel gegen Österreich unter enormen Druck. Alles unter der Voraussetzung, dass die Bosnier beide Spiele gegen Finnland gewinnt und auch Österreich in Finnland mit einem Sieg die Heimreise antritt (Spieltermin 14./15. Juni).
Patrekur Jóhannesson: „Es liegt nun in unserer Hand. Wir sind in der Gruppe angekommen, haben alle Möglichkeiten. Jetzt konzentrieren wir uns auf Spanien. Wir gehen in das Spiel um Punkte zu holen, aber wir wissen wie stark sie sind.“
Handball-Euphorie in Finnland ausgebrochen
Auf dem Weg nach Kroatien darf man die Finnen nun nicht mehr außer acht lassen. Zum Auftakt erwischten sie die Österreicher eiskalt. Der unerwartete Sieg Finnlands löste eine wahre Euphorie in der Heimat aus. Auch wenn man zuhause gegen Favorit Spanien mit 21:36 unterging, werden die Nordmänner mit Sicherheit mit viel Selbstvertrauen in die Spiele gegen Österreich und Bosnien-Herzegowina gehen und alles daran setzen ihren Gegnern erneut ein Bein zu stellen.
Steiniger Weg nach Kroatien
In der Gruppe der Österreicher wird voraussichtlich alles darauf hinauslaufen, dass sich lediglich der Gruppensieger und Gruppenzweite für die EURO 2018 qualifiziert. Bei Betrachtung der restlichen Ergebnisse, sticht vor allem Gruppe 4 mit Tschechien, Mazedonien, Island und der Ukraine hervor. Aktuell halten dort alle vier Teams bei zwei Punkten.
Für die Ermittlung des besten Gruppendritten, der sich als 15. Nation für die EM qualifiziert, werden die Spiele gegen den Gruppenletzten herausgenommen. Im Fall von Gruppe 4 bedeutet das bereits jetzt, dass der Gruppendritte zumindest 2 Punkte am Konto hat.
In der Österreich-Gruppe müsste man voraussichtlich gegen Spanien einen Punkt holen um die Quali als bester Gruppendritter zu schaffen. Sollte einem Team solch eine Sensation gelingen, würde man aber vermutlich Platz 2 inne halten, womit sich erneut sämtliche Rechenspielchen erübrigen würden.
Patrekur Jóhannesson mit Team zufrieden
Nach den Rücktritten der arrivierten Spieler, Viktor Szilágyi und Vitas Ziura, stellte das österreichische Herren Handball Nationalteam seine Qualitäten in Sarajevo unter Beweis. Die neuen in der Mannschaft, Julian Ranftl und Goran Aleksic, integrierten sich rasch und konnten die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen.
Patrekur Jóhannesson: „Goran ist ein erfahrener Spieler. Ich wusste, dass es bei ihm nicht lange dauern würde, dass er sich integriert und seine Leistung bringt. Julian ist ein junger Spieler, hat viel Talent und ist gut in der Mannschaft angekommen. Er muss sich jetzt in der Liga beweisen. Ich werde ihn weiterhin genau beobachten.“
Weichen sollen im Jänner gestellt werden
Kurz nach Neujahr wird das Nationalteam für einen knapp zweiwöchigen Trainingslehrgang, in dem insgesamt fünf Testspiele geplant sind, das nächste Mal zusammenkommen. Der Teamchef hofft, dass bis dahin alle gesund bleiben und er den gesamten Kader zur Verfügung hat.
Einer der jetzt nicht beim Team war, könnte dann wieder ein Thema sein – Tobias Wagner. Der Kreisläufer befindet sich nach seinem Kreuzbandriss auf dem Weg zurück, absolvierte am Wochenende mit der zweiten Mannschaft des HBW Balingen-Weilstetten sein erstes Spiel seit über sieben Monaten.
Das Nationalteam wird im Jänner auf jeden Fall zwei Testspiele gegen Portugal am 6. und 7. Jänner bestreiten, zudem wurde ein weiterer Test gegen Deutschland am 9. Jänner bereits fixiert. Diese drei Spiele finden allesamt auswärts statt. Zwischen 12. und 14. Jänner empfängt Österreich für ein weiteres Testspiel Tschechien, in diesem Zeitraum soll noch ein zweites Spiel stattfinden. Dafür befindet man sich aktuell in Gesprächen mit Serbien.
Patrekur Jóhannesson: „Der Jänner ist sehr wichtig für uns. Bis dahin hoffe ich, dass alle gesund bleiben. Diese fünf Spiele müssen wir für uns nutzen um für die restliche Quali gut vorbereitet zu sein.“
SPIELTERMINE HANDBALL EM-2018-QUALIFIKATION
02.11.2016 Österreich vs. Finnland 27:31 (16:14)
06.11.2016 Bosnien-Herzegowina vs. Österreich 22:23 (11:9)
03./04.05.2017 Österreich vs. Spanien, Innsbruck
06./07.05.2017 Spanien vs. Österreich
14./15.06.2017 Finnland vs. Österreich
17./18.06.2017 Österreich vs. Bosnien-Herzegowina
Medieninfo Österreischer Handball Bund (ÖHB)
07.11.2016