
„Standesgemäß“ beendet die 16. Runde das Jahr 2016 in der Basketball Bundesliga – und bringt zum Abschluss durchaus interessante Paarungen: Tabellenführer Gunners Oberwart bekommt bei den bulls Kapfenberg (5) die Chance zur Revanche für die 48:70-Schlappe in der ersten Hinrunde. Das oberösterreichische „Verfolger-Duo“ trifft es – bei unterschiedlichen Voraussetzungen – schwer an. Die Swans Gmunden (2) empfangen die Klosterneuburg Dukes (9), der WBC Wels (3) reist zum BC Vienna (4). Live im TV bemühen sich die Traiskirchen Lions (6) um das Ende ihrer Heimmisere. Nach fünf Niederlagen in Folge, soll gegen den UBSC Graz (8) ein Sieg her. Die Fürstenfeld Panthers sind spielfrei und „rutschen“ als 7. der Tabelle ins neue Jahr.
Die Gunners Oberwart (1) sind nach sieben Siegen in Serie augenblicklich das Maß der Dinge in der Basketball Bundesliga. Die letzte ABL-Niederlage datiert vom 5. November, als die Burgenländer gegen die bulls Kapfenberg (5) mit 48:70 mächtig unter die Räder kamen – weil die Steirer den „game-speed“ kontrollierten. Aber nicht nur das Tempo, sondern auch die Defensive der Steirer war gewaltig. Kapfenberg ließ der „besten Offensive“ der Liga (83,3 ppg) lediglich 48 Punkte. Mit diesen beiden Faktoren sind die Gunners zu schlagen – aber in den letzten Wochen wurde ihre Brust breit: Neben dem schon erwähnten „winning-streak“ von plus 7, ist die Mannschaft von Headcoach Chris Chougaz in dieser Saison auswärts noch ungeschlagen. Kapfenberg, das zuletzt zweimal ein „one-possession-game“ verlor, braucht wohl noch einen Sieg, um im Cup-Achtelfinale einem ABL-Konkurrenten zu entgehen.
Die Konkurrenten um die Position des „runner-up“ – die Swans Gmunden (2) und der WBC Wels (3) – stehen in der 16. Runde vor unterschiedlichen Aufgaben: Die Traunseestädter empfangen Tabellenschlusslicht Klosterneuburg Dukes (9) – und beide Teams wollen den direkten Auftritt aus der ersten Hinrunde (52:46 für Gmunden) wohl vergessen machen. Die Swans haben aus diesem „verkrampften“ Sieg ihre Lehren gezogen, mauserten sich zu einer sehr homogenen Mannschaft (18,6 Assists pro Spiel) – und stehen verdient am zweiten Tabellenplatz. An 9. Stelle rangieren die Niederösterreicher, die bessere Ergebnisse wegen zu vieler Turnover (18,5 pro Spiel) vergeben. Das Duell in Gmunden ist nun auch das dritte ABL-Spiel für Neuzugang Michael Ojo: Der Guard kam bisher noch gar nicht auf Touren, traf in zwei Spielen nur 24% (6/24) aus dem Feld – aber bekanntlich sind ja „alle guten Dinge drei“.
Am Papier eine deutlich schwerere Aufgabe hat der WBC Wels: Die Messestädter gastieren beim BC Vienna (4). Für die Tabelle hat auch diese Begegnung wenig Auswirkung – denn Wels würde bei einem Sieg nach hinten noch mehr abriegeln, Wien bräuchte trotz Sieges weitere vier Punkte, um Wels zu verdrängen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Wels ein wenig der Lieblingsgegner der Wiener ist. Acht der letzten zehn Spiele gingen auf das Konto der Bundeshauptstädter. Interessant wird wohl das „macht-up“ unter dem Korb zwischen dem „agilen“ Chris Ferguson (16 PTS, 9 RB) und dem „robusten“ Ales Chan (10,1 PTS, 5,4 RB). Wels ist das zweitbeste Reboundteam der ABL, macht mit 37,3 Rebounds durchschnittlich sechs Boards mehr als Wien – und hat eben dort heuer schon mehrmals Spiele gewonnen.
Gewinnen wollen auch die Traiskirchen Lions (6) nämlich wieder vor heimischem Publikum. Live auf SKY Sport Austria (Sendungsbeginn um 18.45 Uhr) wollen die Niederösterreicher eine sechste Heimniederlage in Serie abwenden. Mit dem dann dritten Heimsieg der Saison wären auch die Verfolger bzw. lästigen Konkurrenten auf einen Playoff-Platz – zumindest fürs erste – eine wenig abgeschüttelt. Gegner UBSC Graz (8) konnten die Lions heuer bereits klar (73:55) distanzieren, auch die letzten fünf Duelle im Lions Dome jeweils gewinnen.
Die Spiele der 16. Runde im Überblick:
BC Vienna – WBC Wels
Donnerstag, 19.00 Uhr im Hallmann Dome, Wien 10
Traiskirchen Lions – UBSC Graz
Donnerstag, 19.00 Uhr im Lions Dome,
Swans Gmunden – Klosterneuburg Dukes
Freitag, 19.00 Uhr in der Volksbank Arena Gmunden
bulls Kapfenberg – Gunners Oberwart
Freitag, 19.00 Uhr in der SPH Walfersam, Kapfenberg
Die Spiele der 16. Runde im Detail:
BC Vienna WBC Wels
Donnerstag, 19.00 Uhr im Hallmann Dome, Wien 10
Stimmen zur anstehenden Begegnung:
John Griffin, Headcoach vom BCV: „Wir schauen nur auf uns, wollen auf die gute Leistung gegen Fürstenfeld aufbauen und einen weiteren Sieg landen.“
Anthony Clemmons, Spieler vom BCV: „Wir wollen unseren Rhythmus nutzen und den nächsten Sieg feiern.“
DeJuan Wright, Spieler vom WBC: „Wir haben mit Wien noch eine Rechnung offen. Die Wiener sind jetzt so gut wie komplett. Wir werden alles geben.“
Ales Chan, Spieler vom WBC: „Mit drei Siegen in Folge haben wir das nötige Selbstvertrauen. Graz war kein Maßstab. Unsere jungen Wilden haben sich gut geschlagen und auf sich aufmerksam gemacht. Das ist gut für den weiteren Saisonverlauf.“
Traiskirchen Lions UBSC Graz
Donnerstag, 19.00 Uhr im Lions Dome, Traiskirchen
Stimmen zur anstehenden Begegnung:
Helmut Niederhofer, sportlicher Leiter der Lions: „Nach dem Sieg im Derby wollen wir den Schwung mitnehmen. Graz ist jetzt ein Pflichtsieg. Wir wollen mit positiver Bilanz ins neue Jahr starten und im Lions Dome endlich wieder gewinnen.“
Florian Trmal, Spieler der Lions: „Das Spiel gegen Klosterneuburg war eine geile Partie, auch wenn die Dukes nicht den besten Tag erwischt haben. So können wir auch Graz schlagen, das aber mit Maresch einen starken Spieler in den Reihen hat! Die letzten Heimspiele sind alle nicht nach Wunsch verlaufen. Wir wollen bei unseren Fans Wiedergutmachung betreiben.“
Lluis Pino, Headcoach vom UBSC: „Ich hoffe, dass mein Team zu der Form am Saisonbeginn zurück findet. Wir müssen versuchen die Zone zu kontrollieren – damit würden sich auch die Chancen verbessern.“
Michael Fuchs, Manager vom UBSC: „In diesem Spiel werden der Rhythmus und der Rebound entscheidend sein. Wer hier Vorteile verbuchen kann, wird vermutlich das Spiel gewinnen.“
Personelles:
Lions: Dimitar Dimitrov weilt weiterhin auf Try-Out in Italien
UBSC: Sliskovic und Ohakwe fehlen weiterhin.
Swans Gmunden Klosterneuburg Dukes
Freitag, 19.00 Uhr in der Volksbank Arena Gmunden
Stimmen zur anstehenden Begegnung:
Harald Stelzer, Manager der Swans: „Wir müssen gegen Klosterneuburg den mentalen Rückschlag vom Montag wegstecken – wir haben das Gefühl, da eine große Chance verpasst zu haben. Außerdem haben wir uns gegen die Dukes noch nie leicht getan, wollen aber trotzdem wieder in die Spur finden.“
Zoran Kostic, Headcoach der Dukes: „Wir müssen wie beim letzten Mal gegen Gmunden eine gute Defense zeigen. Wenn wir dann auch noch unsere Eigenfehler in den Griff bekommen, haben wir eine Chance.“
Personelles:
Swans: Alex Wesby kämpft – wie man auch gegen Oberwart gesehen hat – wieder mit Knieproblemen, er sollte gegen die Dukes aber zumindest einsatzfähig sein.
Dukes: Romed Vieider ist wegen einer Fingerverletzung fraglich.
bulls Kapfenberg Gunners Oberwart
Freitag, 19.00 Uhr in der SPH Walfersam, Kapfenberg
Stimmen zur anstehenden Begegnung:
Marck Coffin, Kapitän der Bulls: „Wir konnten die spielfreie Runde nutzen, um den Kopf freizubekommen, das war nach den letzten beiden sehr knappen Niederlagen wichtig. Jetzt können wir es aber kaum erwarten, wieder zu spielen! Was wir aus den letzten Matches mitnehmen ist, dass wir am Defensivrebound viel dominanter auftreten müssen, um unserem Gegner keine zweite Chance zu ermöglichen. Die Gunners sind eine sehr schnell spielende Mannschaft, die trotzdem kontrolliert spielt. Wir werden sehr wachsam sein müssen. Beim Spiel in Oberwart haben wir gezeigt, was wir können – dieses Leistungsniveau möchten wir auch am Freitag abrufen!“
Adnan Bajramovic, Assistent-Coach der Bulls: „Gegen die Gunners müssen wir hellwach und ready sein, um über 40 Minuten ein hohes Tempo gehen zu können, besonders in der Defensive. Neben den Legionären verfügt Oberwart auch über gute junge Österreicher, die uns wehtun können. Unsere Mannschaft freut sich nach der langen Pause sehr auf dieses Spiel und wird einen heißen Kampf liefern!“
Chris Chougaz, Headcoach der Gunners: „Kapfenberg ist eine sehr starke Mannschaft. Wir wollen das Jahr 2016 mit einem Sieg beenden. Das geht aber nur, wenn wir unseren Gameplan umsetzen. Besonders die Defensive muss ab der ersten Sekunde stimmen.“
Benjamin Blazevic, Spieler der Gunners: „Mit den Bulls haben wir noch eine große Rechnung offen. Sie haben uns am falschen Fuß erwischt. Nochmal wird das nicht passieren.“
Personelles:
Bulls: Milan Stegnjaic (Ferse) und Ian Moschik (Knie) fallen aus
Presseinfo Admiral Basketball Bundesliga/ABL/red.
28.12.2016