Erfolgreiche Para-Ski Weltmeisterschaft - Medaillenregen für Österreich

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Von 07. bis 11. März 2017 galt es für 65 Athleten aus 8 Nationen im Para-Ski, einer Kombinationssportart aus Ski-Rennlauf und Fallschirm-Zielsprung, die begehrten WM-Titel zu erringen. Neben den vielen internationalen Teams waren die Österreicher, insbesonders der HSV Red Bull Salzburg nach den Weltcup-Gesamtsiegen 2017 der heißeste Anwärter auf die Titel im Einzel- und Teambewerb. Und sie enttäuschten nicht, so gab es neben Gold im Einzel auch noch einen Weltrekord für Magdalena Schwertl, zusätzlich dazu noch Gold in der Damenteamwertung gemeinsam mit Marina Kücher. Sebastian Graser holte sich den Sieg bei den Junioren vor Manuel Sulzbacher und Silber in der Teamwertung gemeinsam mit seinen Kollegen Anton Gruber, Karl Kreuzer und Gernot Alic. Für den Sankt Johanner Gruber gab es auch noch Gold bei den Masters, Karl Kreuzer räumte hier die Bronzemedaille ab. Mit einem umfangreichen Rahmenprogramm bot die WM, welche zum bereits siebten Mal in Österreich ausgetragen wurde, einen attraktiven Event für die zahlreichen Zuseher.

Von 07. bis 11. März kämpften in St. Johann/Alpendorf die besten Athleten des österreichischen und internationalen Para-Ski Sports um die heißbegehrten Weltmeistertitel. Para-Ski, eine Kombinationssportart aus Ski-Rennlauf und Fallschirm Zielsprung, hat sich schon seit den 1950er Jahren als winterliche Fallschirmdisziplin international etabliert. Vier Tage lang hieß es sowohl „Glück ab, gut Land“ als auch „Ski heil“ für 65 Athleten aus 8 Nationen, die ihre Disziplin, das Fallschirmspringen mit dem Skifahren kombinierten.

Für das österreichische Team wurde das „Heimspiel“ zu einem triumphalen Erfolg. Sie kamen neben dem russischen Team am besten mit den wetterbedingt zum Teil sehr schwierigen Bedingungen zurecht und konnten mit hervorragenden Leistungen in beiden Disziplinen aufzeigen.

Gold in der Damenwertung gab es für 30-jährige Magdalena Schwertl (HSV Red Bull Salzburg), die mit hervorragenden Sprung-, aber auch Skileistungen verdient den Sieg holte. Noch erfreulicher dazu – mit der niedrigsten Punkteanzahl aller Teilnehmer, heißt das nun auch noch „Weltrekord“ für die Thalgauerin, die sich überglücklich zeigt: „Ich kann es noch gar nicht fassen, jetzt wo ich endlich mal einen Einzeltitel machen konnte bin ich überglücklich! Und dann noch die Teamwertung mit Marina und die Tatsache, dass ich den Punkterekord bei allen holen konnte – das ist einfach perfekt für eine Heim-WM!“

Bei den Junioren holte wenig überraschend der Favorit Sebastian Graser (HSV Red Bull Salzburg) aus Elsbethen Gold vor Manuel Sulzbacher (ebenfalls HSV Red Bull Salzburg), bei den Männern musste er sich trotz ausgezeichnetem Skirennen und tollen Sprüngen aber mit Silber hinter Alexey Burenin (bereits 2001

Weltmeister) aus Russland begnügen. Etwas enttäuscht über den zweiten Platz, überwog aber dennoch die Freude bei dem 20-jährigen Elsbethner: „Ein zweiter Platz ist natürlich super, ich habe den ersten halt leider verschenkt, aber es ist trotzdem super zu Hause eine Goldene und zwei Silberne zu holen!“

Mit Silber in der Gesamt-Teamwertung (Sebastian Graser (HSV Red Bull Salzburg), Anton Gruber (HSV Red Bull Salzburg), Karl Kreuzer (1. TFC Tirol) und Gernot Alic (HFSC Freistadt) musste sich das Team „Austria White“ nur den starken Russen geschlagen geben. Für den Sankt Johanner Anton Gruber wurde seine Heim-WM mit Gold in der Masterswertung noch komplettiert, worüber sich der Lokalmatador dementsprechend freute: „Es war eine super WM und wir haben Spitzenleistungen gezeigt – Danke Österreich!“ Karl Kreuzer holte die Bronzemedaille in dieser Kategorie.

Nach erfolgreicher Abwicklung von sechs Para-Ski Weltcupveranstaltungen in den vergangenen Jahren, konnten die Organisatoren auch die Herausforderung „Weltmeisterschaft“ bravourös meistern und zeigten sich äußerst zufrieden mit der gelungenen Veranstaltung. Gemeinsam mit dem heimischen HSV Red Bull Salzburg stellten die Alpendorf Bergbahnen AG, der Tourismusverband St.Johann/Alpendorf, der Skiclub Sankt Veit und die Stadtgemeinde St.Johann im Pongau einen Event der Extraklasse auf die Beine, welcher sich den sportlichen und organisatorischen Ansprüchen einer Weltmeisterschaft mehr als würdig erwies. Aber wichtig war den Veranstaltern vor allem auch, die sehr interessante aber zu wenig bekannte Para-Ski Disziplin einem breiteren Publikum näher zu bringen für diese Sportart zu begeistern.

Die Wettkampfdisziplin PARA-SKI setzt sich aus PARA (abgeleitet von „Parachute“) und dem alpinen Riesentorlauf (SKI) zusammen. Es gilt dabei in einem FIS reglementierten Ski Rennlauf, ausgetragen in zwei Durchgängen, so schnell als möglich, und in sechs Sprungdurchgängen so genau wie möglich zu sein. Gewertet wird beim Zielsprung in Strafpunkten, die je nach Entfernung zum 2cm großen Zielpunkt vergeben werden, dabei wird jeder Zentimeter Abweichung als Strafpunkt gewertet. Die Zeit im Riesentorlauf wird auch in Punkte umgerechnet, ausgehend von der Siegerzeit: Der Sieger aus dem Riesentorlauf hat null Strafpunkte und die Zeit der dahinter liegenden wird so in Punkten umgewandelt, dass ca. 0,3 Sek einen Punkt ergeben. Somit ergibt 1 Sekunde 3 Punkte. Diese Punkte entsprechen im Zielspringen genau der Entfernung in Cm. (1cm = ein Punkt). Zusammen mit der Zeit im Rennlauf sind diese Punkte das Endergebnis.

Ihren Ursprung hat die Wettkampfsportart Para-Ski in der österreichischen Rettungsflugwacht. Dort wurden Piloten und Fallschirmspringer für Rettungseinsätze bei Bergunfällen, Lawinen und Hochwasserkatastrophen geschult. Bei winterlichen Such- und Bergeaktionen im alpinen Gelände wurde Material aus Flächenflugzeugen abgeworfen und anschließend Rettungsmannschaften abgesetzt. Zielgenauigkeit mit dem Fallschirm und schifahrerisches Können waren Grundvoraussetzung für die Retter. Da die Rettungseinsätze jedoch relativ selten waren, entstanden neben den regelmäßigen Trainings bald auch länderübergreifende Freundschaftswettkämpfe, und somit eine Weltcupserie und ab 1987 auch eine offizielle Weltmeisterschaft der FAI (Welt Luftsportverband).

Presseinfo Para-Ski Weltmeisterschaft/red.

11.03.2017