Einen Tag nach dem Ausscheiden aus dem Halbfinale der Erste Bank Eishockey Liga hat der EC Red Bull Salzburg die Saison 2016/17 mit Trainer Greg Poss Revue passieren lassen und sich auch schon wieder nach vorn orientiert. Doch vorerst ist noch die Enttäuschung über das Halbfinal-Aus gegen den EC-KAC spürbar.
„Es ist eine Kombination aus Ärger und Enttäuschung und das wird sicher noch eine Zeit lang anhalten. Aber wir müssen daraus lernen und es nächstes Jahr besser machen“, sagte heute Salzburgs Head Coach Greg Poss. Der entscheidende Moment in der Halbfinalserie sei jener gewesen, als Matthias Trattnig und Daniel Welser in Klagenfurt zusammengeprallt sind und damit die Liste der Verletzten noch verlängert hatten. „Ich habe noch nie so viele verletzte Leistungsträger gehabt. Leider haben wir das nicht durch andere Spieler oder ein besseres Überzahlspiel kompensieren können.“
Der 51-jährige Amerikaner steht aber nicht hinten an, auch die Leistung des KAC anzuerkennen. „In den ersten beiden Spielen waren wir noch die deutlich bessere Mannschaft. Erst mit dem knappen 3:2-Sieg in Salzburg im dritten Spiel hatten die Klagenfurter Selbstvertrauen getankt und das in die nächsten Spiele mitgenommen, während wir nicht mehr mit der Form wie zu Beginn der Serie gespielt haben. Klagenfurt war wirklich eine starke Mannschaft und um sie zu schlagen, hätten wir alle Spieler und die beste Leistung gebraucht.“
Dennoch darf nicht übersehen werden, dass sich die Red Bulls mit dem zweiten Platz im Grunddurchgang für die Champions Hockey League 2017/18 qualifiziert und heuer vielen jungen Akademiespielern Bundesligaeinsätze ermöglicht haben. Beides ist richtungsweisend für die Zukunft: „Die CHL ist sehr wichtig für uns. Es ist besser und leistungsfördernder, bereits im August Spitzenspiele zu haben als nur Freundschaftsspiele zu absolvieren. Wir wollen dabei mit einem jüngeren Kader antreten und möglichst viele Österreicher in die Mannschaft einbauen.“ So wie heuer etwa Daniel Jakubitzka, der sich im Bundesligateam festgesetzt und zuletzt nur durch eine Verletzung zurückgeworfen wurde. Greg Poss ließ auch keinen Zweifel daran, dass der Anspruch, Meister zu werden, auch in der nächsten Saison Gültigkeit hat.
Mario Huber erster Neuzugang der Red Bulls
Wie geht es weiter? Ab morgen wird intensiv am Kader der nächsten Saison gearbeitet, was mit Gesprächen mit allen aktuellen Spielern beginnt. Den ersten Neuzugang gibt es bereits; der 20-jährige Stürmer Mario Huber wechselt vom HC TWK Innsbruck „Die Haie“ nach Salzburg. Der gebürtige Innsbrucker hat in der letzten Saison alle Spiele der Haie absolviert (54 im Grunddurchgang und vier im Playoff-Viertelfinale) und dabei 12 Tore und 18 Assists erzielt. Der junge Stürmer hat in Innsbruck bereits vor vier Jahren in der Erste Bank Eishockey Liga debütiert und jetzt schon insgesamt 137 Liga-Spiele bestritten. In der Vorsaison (2015/16) sammelte Mario Huber in der kanadischen Juniorenliga QMJHL Erfahrung und machte für die Victoriaville Tigres in 68 Spielen 21 Tore und 34 Assists.
Für einige österreichische Nationalspieler bei den Red Bulls steht jetzt noch die IIHF Weltmeisterschaft der Division I vom 22.-28. April in der Ukraine auf dem Programm. Leider nicht dabei ist Alexander Cijan, der sich gestern bei dem überharten Bodycheck von Steven Strong eine Bänderzerrung im Knie zugezogen hat. Auch die potentiellen Teamspieler Andreas Kristler (Knie) und Raphael Herburger, der heute an der Bandscheibe operiert wurde, fallen aus. Beide sollten im Herbst wieder fit sein.
Alle anderen Spieler begeben sich in einen dreiwöchigen Urlaub, können dabei noch so manche Nachwehen aus dem Playoff auskurieren – auch Matthias Trattnig hat sich gestern in Klagenfurt neuerlich verletzt, eine Diagnose steht aber noch aus – und starten danach wieder mit dem Konditionstraining.
Medieninfo: EC Red Bull Salzburg
27.03.2017