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Zum zweiten Mal nach 2012 könnte beim Ironman Austria-Kärnten ohne Neopren geschwommen werden. Über 25 Grad Wassertemperatur wurden bereits gemessen. Die Entscheidung soll erst am Renntag fallen.

Der See brodelt – und das ganz sprichwörtlich: Über 25 Grad wurden in Kärntens größter Badewanne bereits gemessen. Für die 3000 Athleten beim 19. IRONMAN® Austria-Kärnten bedeutet das vor allem eines: Abwarten und (Eis-)Tee trinken. Übersteigt die Wassertemperatur am Renntag 24,5 Grad, dann werden Neoprenanzüge verboten. Bei den Profis ist das sogar ab 22 Grad Wassertemperatur der Fall. Ausschlaggebend ist der Messwert am Renntag.

„Wir messen laufend. Aktuell sind wir bei 23,9 Grad. Wir waren allerdings schon bei über 26 Grad. Der Wind hat in den letzten Tagen das Wasser durchmischt. Die oberen Schichten bis etwa 60 Zentimeter Wassertiefe wurden dadurch laufend erwärmt. Selbst Regenfälle kühlen das Wasser nicht mehr nachhaltig ab“, sagt Georg Findenig, Schwimmstrecken-Teamleiter des IRONMAN Austria-Kärnten.

Warum die Athleten das interessiert: Die eigentlich als Kälteschutz gedachten Neoprenanzüge verbessern auch den Auftrieb im Wasser erheblich. Wer weniger tief im Wasser liegt, erzeugt weniger Widerstand und schwimmt dadurch schneller. Während Profis und geübte Altersklassen-Athleten mit Neo auf der 3,8 Kilometer langen IRONMAN-Schwimmstrecke „nur“ einige Minuten schneller unterwegs sind, kann der Neoprenanzug bei langsameren Schwimmern für deutliche Unterschiede von bis zu 20 Minuten sorgen.

„Einige Athleten haben mich schon augenzwinkernd gefragt, wo wir die Wassertemperatur messen, damit sie dort Eiswürfel in den Wörthersee kippen können.“ – Schwimmstrecken-Chef Georg Findenig

Seit 2015 hat IRONMAN das Regelwerk der Internationalen Triathlon Union (ITU) übernommen, in dem auch die Grenzwerte festgelegt sind.

„Die Grenzwerte existieren, um die Sportler vor sich selbst zu schützen. Der Neoprenanzug sorgt zwar für schnellere Schwimmzeiten und verstärkt das subjektive Sicherheitsgefühl, ab einer gewissen Temperatur steigt aber auch die Gefahr einer Überhitzung des Körpers rapide an. Genau das sollen die Regeln vermeiden helfen“, erklärt Findenig.

Sollte es zu einem Verbot kommen, dann wäre es das zweite Mal nach 2012. Damals holte sich der deutsche IRONMAN Ex-Weltmeister Faris Al-Sultan an einem Tag mit Spitzentemperaturen über 36 Grad den Titel und bezeichnete den Ironman Austria-Kärnten im Anschluss als „eines der härtesten Rennen meiner gesamten Karriere.“

Medieninfo: IRONMAN Austria-Kärnten Media

27.06.2017


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