© Sportreport

Der UYC Wolfgangsee kam mit den wechselnden Bedingungen am Neusiedler See am besten zurecht. Mit dem olympiaerfahrenem Michael Luschan am Steuer ersegelte man vier erste und einen zweiten Platz, setzte sich vor dem letzten Tag der 2. Regatta der Österreichischen Segel-Bundesliga in Breitenbrunn am Neusiedlersee mit drei Punkten Vorsprung auf Platz eins. Doch dahinter lauern auf Schlagdistanz der Burgenländische Yacht Club, mit Olympia-Bronzemedaillengewinner Thomas Zajac, sowie der Union Yacht Club Wörthersee, sowie Vorjahressieger Yacht Club Bregenz.

Es ist wahrlich noch nichts entschieden bei der 2. Regatta der diesjährigen Segel-Bundesliga in Breitenbrunn am Neusiedlersee. Dem Union Yacht Club Wolfgangsee gelang dank der hervorragenden Ergebnisse vom Samstag der Sprung von Platz acht an die Spitze, doch der Vorsprung beträgt lediglich drei Punkte. Michael Luschan: „Wir sind natürlich absolut zufrieden mit den heutigen Ergebnissen. Die Bedingungen sind mir und unserer Mannschaft extrem entgegengekommen, da ich doch schon viel Erfahrung auf größeren Booten mitbringe und ich in meiner Jugend sehr viel Starkwind gesegelt bin und trainiert habe. Unsere Erwartungen sind natürlich gestiegen – wir wollen den Neusiedlersee als Bundesliga-Eventsieger verlassen.“

Dafür braucht es am abschließenden Sonntag wohl eine ähnliche Leistung. Neben dem UYC Wolfgangsee, arbeitete sich auch der Burgenländische Yacht Club nach vorne, verbesserte sich von Platz sechs auf zwei. Thomas Zajac: „In Summe sind wir gut gesegelt, waren immer ganz vorne dabei, bis auf die letzte Wettfahrt, in der wir zweiter wurden. Die Gewitterfront machte uns ebenfalls einen Strich durch die Rechnung, da wir bei Abbruch der Wettfahrt in Führung lagen, aber so geht es vielen. Jeder greift einmal in die Tasche. Wichtig bleibt, konstant vorne zu fahren. Wir verbessern uns Schritt für Schritt, auch ich verstehe das Boot immer besser.“

Nur einen Punkt hinter den Burgenländern liegt der Union Yacht Club Wörthersee. Auch sie konnten sich von Platz sieben auf Platz drei verbessern, und hätten keine Einwände, würde die Regatta bereits heute enden wie Julian Kircher verrät: „Uns hat es einfach total gefallen, wir hatten einen guten Spirit am Boot, die Bedingungen waren gut, die Boote waren gut, die Manöver haben auf Anhieb geklappt. Wir haben uns vom letzten Stopp in Velden rehabilitieren können und wären nicht beleidigt, wenn es jetzt vorbei wäre.“

Auch Vorjahressieger Yacht Club Bregenz konnte sich im Vergleich zum Vortag verbessern, hatte dabei allerdings zunächst einen schwierigen Start in den Tag. Zwei erste Plätze zum Abschluss ließen die Hoffnung auf einen Podestplatz aber wieder steigen, Max Trippolt: „Der Start vom Tag war ein bisschen zäh durch viele Winddreher und Böen. Die Starts waren nicht gut, da bin ich mit meiner eigenen Leistung nicht sehr zufrieden. Allerdings war das Ende mit zwei Wettfahrtsiegen sehr gut, das hat dem gesamten Team gut getan, alle sind wieder gut gelaunt. Es ist sehr knapp aufs Podium, somit werden wir versuchen die Leistung von den letzten beiden Wettfahrten zu wiederholen.“

Punktegleich mit den Vorarlbergern liegt Tabellenführer SCTWV Achensee auf Rang vier. Einen Wettfahrtsieg konnte man heute nicht verbuchen, zeigte sich aber insgesamt mit dritten und zweiten Plätzen konstant, Stefan Warminger: „Wir kämpfen und kämpfen und kämpfen. Wir versuchen vorne mitzuspielen und dran zu bleiben. Vorm Union Yacht Club Wolfgangsee muss man heute wahrlich den Hut ziehen, sie haben uns heute gezeigt wie man hier segelt. Aber man sieht anhand der Punkte, es ist extrem knapp, es kann alles noch passieren. Unser Ziel ist und bleibt ein Stockerlplatz. Um die Liga zu gewinnen müssen wir konstant vorne dabei bleiben und dürfen uns keinen groben Ausrutscher erlauben.“

Niko Resch und Lara Vadlau auf der Suche nach der idealen Abstimmung

„Wir kommen mit dem Boot mittlerweile ganz gut zurecht, sind aber eine neue Mannschaft, haben natürlich auch unsere technischen Schwierigkeiten. Das wird bei der Bundesliga sofort bestraft, die Teams sind da sehr eingespielt. Wir versuchen das Gesamtbild zusammenzufinden. Manchmal funktionieren die Starts gut, manchmal nicht. Manchmal funktioniert die erste Kreuz nicht, oder eine Wende ist nicht optimal gesetzt. Wenn wir es schaffen, all unsere guten Momente in ein Rennen zu verfrachten, dann können wir hier sehr gut mitfahren. Die Feinheiten liegen noch vor uns. Wir wollen für Sonntag schauen, dass wir vom Start gut wegkommen und vorne mit dabei sind“, sagt Niko Resch, der mit dem Yacht Club Velden aktuell auf dem vorletzten Platz liegt.

Knapp davor positionierte sich der Kärntner Yacht Club Klagenfurt mit Lara Vadlau, in die Entscheidung um die Podestplätze können die beiden erfahrenen Segler mit ihren Clubs allerdings nicht mehr eingreifen.

Mit dem SAP Sailing Analytics Tool live dabei

Längst sind es nicht mehr allein Erfahrung, perfektes Material und hartes Training, die im Profi- Segelsport zum Erfolg führen. Segler müssen Analysten sein. Genau wie Führungskräfte bedienen sich auch Hochleistungssportler heutzutage neuester Computertechnologien, um ihre Leistungen zu optimieren und dadurch ihre Erfolgschancen im Wettbewerb zu erhöhen. Seit dem Auftakt 2015 ist das SAP Sailing Analytics Tool auch in der Österreichischen Segel-Bundesliga im Einsatz.

Die SAP Sailing Analytics ermöglichen die Auswertung von unterschiedlichen Performance- Daten der Segelteams am Wasser in Echtzeit. Mittels GPS-Positionen, Windmessern und ergänzenden Videobildern, können Bootsgeschwindigkeiten, die Qualität von Manövern und das strategisch – taktische Verhalten anschaulich dargestellt werden. Die Daten werden von den Regattabooten gesendet, die Winddaten auf dem Motorboot erfasst. Durch die Visualisierung der Segel-Performance-Daten gewinnen Segler wie Trainer faktenbasierte Einsichten, die bisher bestenfalls intuitiv erfasst werden konnten.

An Land können die Regatten von den Fans und den Teams live oder im Replay über das Internet verfolgt werden.

Alle Termine der Österreichischen Segel-Bundesliga 2017 im Überblick:

1. Regatta, 09.-11. Juni 2017, Yacht Club Velden, Velden am Wörthersee

2. Regatta, 07.-09. Juli 2017, Yacht Club Breitenbrunn, Breitenbrunn am Neusiedlersee

3. Regatta, 04.-06. August 2017, SCTWV Achensee, Maurach am Achensee

4. Regatta, 08.-10. September 2017, Union Yacht Club Wolfgangsee, St. Gilgen am Wolfgangsee

Qualifikationsregatta, 15. – 17. September 2017, Union Yacht Club Mondsee

08.07.2017


Die mobile Version verlassen