„Unsere ersten Beobachtungen vom Weltcup in Budapest stimmen mich positiv. Unsere Athleten haben im Sommer wieder einen Schritt gemacht. Wir etablieren uns langsam im Mittelfeld. Die Jungs sind am ersten Tag gut gelaufen. Ich hoffe sie können das am Freitag in der Staffel auch gut umsetzen“, berichtet der Generalsekretär Hermann Filipic vom ersten Short Track Weltcup der Saison in Budapest. Österreichs Athleten scheitern zwar in den ersten Runden über 500 und 1.500 Meter, können aber etliche Konkurrenten hinter sich lassen.
Über 500 Meter kratzte Nicolas Andermann am Einzug ins Achtelfinale der besten 40 Athleten. Der Wiener belegt den 45. Platz. „Ich bekam leider die schlechteste Startposition zugelost, könnte mich mich aber Runde für Runde nach vorne kämpfen. Für die zwei Aufstiegspositionen hat es aber nicht ganz gereicht. Ich bin zufrieden mit meiner Leistung, denn das Eis fühlt sich überhaupt nicht schnell an und bricht sogar ein wenig“, erklärt Nicolas Andermann, der auch über 1.500 Meter der beste Österreicher auf Rang 49 ist.
Auf dieser Distanz landet sein Bruder Dominic eine Position hinter ihm. Über 500 Meter duelliert er sich mit dem Italiener Cassinelli um den Einzug ins Achtelfinale. Der Italiener drängt den Wiener etwas unsanft ab und sichert sich so den Aufstiegsplatz: „Leider wurde es nicht geahndet. Ich hab an Tempo eingebüßt aber ich bin mit der Tagesleistung zufrieden“.
Fokus auf Staffel am Freitag
Unzufriedener zeigte sich der dritte Wiener im Nationalteam Heinrich Liu. „Ich hab zwar durch den Sturz eines Konkurrenten noch einen Platz gewinnen können, jedoch war meine Zeit nicht gut. Das muss auf jeden Fall schneller werden morgen“, berichtet Liu aus Budapest, der über 500 Meter auf Rang 71 landet.
Weltcupdebütant Philemon Rainer aus Kärnten belegt Platz 80 über 1.500 Meter: „Ich bin nicht annähernd an die Zeiten in meinen letzten Trainings rangekommen. Ich fühle mich auch nicht ganz so gut im Moment. Eine Erkrankung würde jetzt zum schlechtesten Zeitpunkt kommen.
Am Freitag stehen die ersten Runden über 1.000 Meter sowie die Vorrunde in der Staffel am Programm. Mit Japan, Italien und der Niederlande hat das rot-weiß-rote Quartett eine schwierige Auslosung. „Wichtig wird es sein keine Fehler zu machen. Wir brauchen solide Platzierungen um uns unter den besten 12 Teams aus Europa zu platzieren. Unser Ziel ist eine Qualifikation für die Europameisterschaften in Dresden“, erklärt Nationaltrainer Ivan Pandov.
vorläufige Ergebnisse (Semifinale und Finale am Freitag)
1. Runde Herren 500 Meter: (Top 40 im Achtelfinale)
45. Nicolas ANDERMANN (AUT) 43.962
61. Dominic ANDERMANN (AUT) 44.267
71. Heinrich LIU (AUT) 48.137
1. Runde Herren 1.500 Meter: (Top 35 im Viertelfinale)
49. Nicolas ANDERMANN (AUT) 2:25.870
50. Dominic ANDERMANN (AUT) 2:26.717
80. Philemon RAINER (AUT) 2:29.001
Team Budapest:
Dominic ANDERMANN, Wien, 20 Jahre, 4 Weltcupteilnahmen
Nico ANDERMANN, Wien, 18 Jahre, 4 Weltcupteilnahmen
Heinrich LIU, Wien, 17 Jahre, 1 Weltcupteilnahme
Philemon RAINER, Villach, 21 Jahre, 0 Weltcupteilnahmen
Nationaltrainer: Ivan PANDOV (BUL)
Programm Short Track Weltcup Budapest
Donnerstag, 28. September 2017
Vorläufe 500 Meter (mit Dominic Andermann, Nico Andermann, Heinrich Liu)
Vorläufe 1.500 Meter (mit Dominic Andermann, Nico Andermann, Philemon Rainer)
Freitag, 29. September 2017
Vorläufe 1.000 Meter (mit Dominic Andermann, Nico Andermann, Philemon Rainer)
Vorläufe Staffel (mit Österreich)
Samstag, 30. September 2017
Viertelfinale 500, 1.500 Meter
Semifinale 500, 1.500 Meter
Finale 500, 1.500 Meter
Sonntag, 1. Oktober 2017
Viertelfinale 1.000 Meter
Semifinale 1.000 Meter
Finale 1.000 Meter
Finale Staffel
Eisschnellläufer starten in finalen Trainingsmonat in Inzell
Mit der Aufnahme des letzten Trainingsblocks in der Max-Aicher-Arena im bayerischen Inzell startet die finale Saisonvorbereitungsphase für das Österreichische Eisschnelllaufnationalteam. Mit dem WM-Fünften im Massenstart Armin Hager und dem Langstreckenspezialisten Linus Heidegger wollen sich auch zwei junge Tiroler für die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang qualifizieren.
Über den Sommer wurde in der Gruppe von Nationaltrainer Hannes Wolf einiges umgestellt und verbessert. Die Zusammenarbeit mit dem Olympiazentrum in Innsbruck wurde intensiviert und das Krafttraining der Athleten weiter optimiert. Durch mehrere Trainingslehrgänge wurde das Konditions- und Techniktraining möglichst abwechslungsreich für die Athleten gestaltet. Die Ergebnisse des Trainings ließen sich auch bei den Leistungstests gut sehen. „So viele Watt wie heuer bin ich beim Radtest noch nie getreten. Von dem her gehe ich ganz zuversichtlich in die Saison“, strahlt Armin Hager.
Neben unzähligen Kilometern am Rad und auf den Inline-Skates sammelten die Kaderathleten auch Eiszeit bei Lehrgängen in Heerenveen und Berlin. Der 23-jährige Hager schloss sich zusätzlich für eine Woche dem österreichischen Short Track Nationalteam an, um insbesondere bei der Kurvenendgeschwindigkeit und Technik neue Bereiche für sich zu erschließen: „Es war interessant mal unsere Kollegen und ihre Trainingsmethoden kennenzulernen. Ich konnte ein paar gute Eindrücke mitnehmen, auch wenn die Umstellung auf die kurze Bahn nicht gerade einfach war.“
Gemeinsames Training mit Spitzenathleten
Für die spezifische Vorbereitung am Eis nützte das kleine österreichische Team seine sehr guten Kontakte zu den anderen Nationen und organisierte Kooperationen mit Top-Athleten aus anderen Nationen. Mit dem deutschen WM-Medaillengewinner Patrick Beckert fand speziell Linus Heidegger einen idealen Partner für lange und intensive Einheiten am Eis. „Beide Athleten haben sich gut ergänzt. Für Linus sind es wertvolle Erfahrungen. Wenn du die Chance hast mit einem der weltbesten Athleten gemeinsam zu trainieren, dann kannst du etwas lernen, den Schwung aus diesen Einheiten mitnehmen und Selbstvertrauen aufbauen“, erklärt Hannes Wolf.
Sein Teamkollege Armin Hager, WM-Fünfter im Massenstart 2017, fand mit dem italienischen Nationalteam und dem Esten Martin Liiv ideale Partner für sein Training. „Die Zusammenarbeit mit den Sportlern und ihren Verbänden klappt sehr gut. Unsere internationale Trainingsgruppe harmoniert sehr gut, was auch die Basis für eine funktionierende Zusammenarbeit ist“, berichtet der Nationaltrainer und sein Schützling Linus Heidegger fügt an, dass „die Qualität des Trainings sich sicher nochmals verbessert hat.“
In den nächsten Wochen werden die heimischen Athleten einige Vorbereitungsrennen in Inzell laufen, ehe von 10. – 12. November der erste Weltcup in Heerenveen ausgetragen wird.
Presseinfo Österreichischer Eisschnelllaufverband
28.09.2017