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Am Sonntag stand in der Gruppe E das Duell Brasilien vs. Schweiz auf dem Programm. Mit Glück, Geschick und viel Herz trotzen die Eidgenossen den Rekord-Weltmeister ein 1:1-Unentschieden ab.

Das Spiel in Rostov begann durchaus überraschend. Nicht der klare Favorit aus Südamerika, sondern der Außenseiter Schweiz sorgte durch seine „positiv freche“ Spielweise für die ersten Ausrufezeichen. So hatten die Eidgenossen auch die erste Chance des Spiels. Eine Hereingabe von Shaqiri setzte Dzemaili knapp über das Tor (4.). Der große Favorit mühte sich ins Spiel und übernahm nach rund zehn Minuten das Kommando. In der zwölften Minute fand Brasilien die erste große Chance auf den Führungstreffer vor. Paulinho verzog, nach missglückten Schär-Klärungsversuch, nur knapp. Acht Minuten später ging Brasilien schlussendlich in Führung. Nach einer Flanke von Marcelo klärt Zuber den Ball vor die Beine von Coutinho. Der macht einige Schritte zur Mitte und zirkelt den Ball unhaltbar für den Torhüter der Schweiz zum 1:0 in die Maschen. Ein Traumtor und Kandidat für das „Tor des Turniers“ (20.). In der Folge bestimmte die „Selecao“ das Spielgeschehen. Die Schweiz war durchaus erfrischend frech und offensiv ausgerichtet. Die Eidgenossen fanden aber kein Mittel gegen die Verteidigung von Brasilien kein Durchkommen. Auf der Gegenseite war die „Selecao“ zwar weiter die überlegene Mannschaft fand aber selbst kaum erwähnenswerte Offensivaktionen vor. Die letzte vor der Pause hatte Thiago Silva der einen Kopfball knapp über das Tor setzte. Pausenstand somit 1:0.

Nach dem Seitenwechsel begann die Schweiz erneut sehr frech. Dieses Mal belohnten sich die Eidgenossen dafür nach einer Standartsituation. Bei einem Eckball von Shaqiri stößt Zuber seinen Gegenspieler leicht weg und köpft den Ball zum 1:1-Ausgleichstreffer ein. Ein Tor im Grenzbereich für den Geschmack des Schiedsrichterteams aus Mexiko war er regelkonform. Vom Schock des Gegentreffers brauchte es einige Minuten damit sich Brasilien davon erholt. Die „Selecao“ hatte große Probleme sich zwingende Torchancen herauszuspielen. Die Schweiz krallte sich ins Spiel und konnte die Offensivmaschine von Brasilien über weite Strecken durchaus entschärfen. Große Torchancen wurden zur Mangelware. Erst in der 70. Minute hatte Coutinho die nächste dicke Chance. Der Barcelona-Legionär setzte den Ball jedoch knapp neben das Tor (70.). Vier Minuten später gab es Elfmeteralarm im Strafraum der Schweiz. Nach einem Zweikampf Akanji gegen Gabriel Jesus geht der Brasilianer zu Boden. Schiedsrichter Cesar Arturo ließ weiterspielen. In diesem Fall lag er wohl tendenziell richtig. Beim 1:1-Gegentor lag er wohl falsch. Es war der Auftakt zu einer Schlussphase die unter die Rubrik „turbulent“ fallen. Der eingewechselte Firmino (82., 90.), Miranda (91.), und Coutinho (96.) fanden ausgezeichnete Einschussmöglichkeiten auf das 2:1 vor. Der Treffer sollte jedoch nicht gelingen.

Am Ende holt die Schweiz gegen Rekord-Weltmeister Brasilien ein glückliches, aber keineswegs unverdientes, 1:1-Unentschieden. Die Eidgenossen waren über weite Strecken des Spiels mit ihrer Spielanlage ein giftiger Gegner der die Offensivstars der „Selecao“ im Griff hatte. Brasilien selbst muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass man erst zu spät auf Touren kam und eine Vielzahl guter Torchancen im Finish ausließ. Dazu war der Treffer zum 1:1-Unentschieden zumindest „hochgradig diskussionswürdig“. Fakt ist, dass die „Selecao“ sich im weiteren Turnierverlauf wohl gewaltig steigern wird müssen.

Brasilien vs. Schweiz 1:1 (1:0)
Rostow Arena, 43.109 Zuschauer, SR Palazuelos (MEX)

Tore: Coutinho (20.) bzw. Zuber (50.)

Brasilien: Alisson – Danilo, Thiago Silva, Miranda, Marcelo – Paulinho (67./Renato Augusto), Casemiro (60./Fernandinho), Philippe Coutinho – Willian, Gabriel Jesus (79./Firmino), Neymar
Schweiz: Sommer – Lichtsteiner (87./Lang), Schär, Akanji, Rodriguez – Behrami (71./Zakaria), Xhaka – Shaqiri, Dzemaili, Zuber – Seferovic (80./Embolo)

17.06.2018


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