Dennis Novak sicherte sich heute zum Auftakt der Hauptfeldpartien des Generali Open Kitzbühel den Sieg im Österreicher-Derby gegen Jurij Rodionov und steht somit zum zweiten Mal in seiner Karriere im Achtelfinale des Generali Open Kitzbühel.
Das Österreicher-Duell am Center Court gegen Underdog und Qualifikant Jurij Rodionov war für Dennis Novak bei über 40 Grad am Center Court heute ein hartes Stück Arbeit – vor allem mental: Erstmals stand der 24-jährige nämlich auf ATP-Ebene nicht als Außenseiter, sondern als Favorit am Platz: „Natürlich war das heute eine neue Situation, aber so viele ATP-Spiele habe auch ich noch nicht gespielt“, so Novak. Speziell im zweiten Satz hatte Novak zu kämpfen – vor allem gegen sich selbst: „Im zweiten Satz habe ich katastrophal gespielt. Ich habe mir wirklich gedacht, dass es so nicht weitergehen kann. Dann bin ich erst einmal auf die Toilette gerannt und habe mir kaltes Wasser ins Gesicht geschüttet. Ich bin froh, dass ich mich im Dritten wieder halbwegs gefangen habe. Richtig gut war die Partie von meiner Seite nicht, aber am Ende zählt, dass ich weiter bin“, so Novak. Jurij Rodionov, der sich bislang in Kitzbühel ausgezeichnet verkaufte, und in seinem ersten Match auf ATP-Ebene nur knapp an der Sensation vorbei schrammte, wird morgen um 11 Uhr am Center Court wieder im Doppel an der Seite von Tristan-Samuel Weissborn zu sehen sein.
Am Mittwoch trifft Novak nun auf die Nummer acht des Turniers, Dusan Lajovic, der in Kitzbühel bereits 2016 im Semifinale stand: „Das wird nicht einfach, Lajovic ist ein guter Spieler und hat auch gegen Dominic in Lyon gut gespielt, da muss ich mich um einiges steigern. Aber ich weiß, worauf ich mich einzustellen habe, vom Spielrhythmus her wird es daher bestimmt einfacher“, so Novak.
Lajovic, der beim Masters in Madrid erstmals in seiner Karriere mit del Potro einen Top-10-Spieler schlug, verabschiedete gleich zum Auftakt den Generali Open-Sieger von 2009, Garcia-Lopez aus dem Turnier. Der von Rafael Nadal unterstützte Jaume Munar setzte sich gegen den deutschen Qualifikanten und letztjährigen Gstaad-Finalisten Yannick Hanfmann durch.
Kids Day mit Rekord
Der heutige Spieltag der ersten Runde stand traditionell im Zeichen der jüngsten Fans – und eines Rekords: Mehr als 1000 Kinder stürmten trotz großer Hitze das Turniergelände: „Das war Emotion pur“, meint auch Turnierdirektor Alexander Antonitsch: „Es ist schön zu sehen, welche Tenniseuphorie auch wieder unter den Allerjüngsten herrscht.“
Ladies Day mit sechs Österreichern
Österreichs Tennisfans dürfen sich freuen: Morgen schlagen nicht weniger als sechs rot-weiß-rote Asse beim Generali Open Kitzbühel auf. Den Beginn macht am traditionellen Ladies Day des Turniers, der wieder unter der Schirmherrschaft von Babsi Schett stehen wird, das Doppel Rodionov/Weissborn um 11 Uhr am Center Court. Nicht vor 15 Uhr greifen dann Dominic Thiem und Dennis Novak im Doppel gegen die Spanier Carballes/Munar in das Turniergeschehen ein. Im morgigen Hauptmatch des Tages (Achtung, neue Beginnzeit, nicht vor 17.00 Uhr) kehrt mit Sebastian Ofner, der Semifinalist des vergangenen Jahres gegen Martin Klizan zurück auf den Center Court, wo er seine bislang größten Erfolge feierte. Zum Abschluss des morgigen Tages trifft das ehemalige Weltklasse-Doppel Jürgen Melzer und Philipp Petzschner auf Marcus Daniell und Wesley Koolhof. Auch die deutschen Tennisfans dürfen sich auf einen Turniertag der Extraklasse freuen: Maximilian Marterer wird morgen den Spieltag im Einzel am Center Court eröffnen. Jan- Lennard Struff trifft am Court Küchenmeister auf Taro Daniel.
Abkühlung im Schwarzsee: Thiem und Novak genießen Kitzbühel
Beste Abkühlung nach einer heißen Trainingssession: Ein Sprung in den Schwarzsee. Das dachten sich gestern Abend auch Dominic Thiem und Dennis Novak, die morgen, Dienstag, im Doppel zu sehen sein werden. 2016 schrammten die beiden Kumpels nur knapp am Turniersieg vorbei, morgen treffen sie auf die Spanier Carballes Baena und Munar: „Dennis und ich waren ziemlich glücklich vor zwei Jahren, aber die erste Runde ist in jedem Fall machbar, dann könnten wir auf Jürgen Melzer und Philipp Petzschner treffen. Das wäre eine riesen Sache, weil ich alle drei sehr gerne habe. Es würde extrem Spaß machen, wenn es dieses Duell gäbe“, so Thiem.
Während Novak heute im Hauptmatch des Tages (nicht vor 17 Uhr) auf Jurij Rodionov treffen wird, steigt Österreichs Nummer eins im Tennis am Mittwoch im Einzel (nicht vor 18 Uhr) in das Turniergeschehen ein: „Ich bin am Samstag hierhergekommen und fühle mich schon wieder extrem wohl. Wie sollte es auch anders sein, Kitzbühel ist einer der schönsten Orte“, so Thiem, der andeutet, dass das Turnier in der Gamsstadt wieder einen Fixpunkt in seinem Kalender einnehmen könnte: „Um ganz ehrlich zu sein, ist Europa einfach so viel schöner, speziell natürlich Kitzbühel. Klar, es ist ein dichtes Programm, aber ich werde sicher eher in Europa auf Sand spielen als in Amerika.“
Seit Thomas Muster 1993 gab es in Kitzbühel keinen österreichischen Sieg mehr, Thiem will dieser Geschichte nun sein eigenes Kapitel hinzufügen: „Sicher ist der Titel das Ziel, ich würde sonst lügen. Natürlich ist der Druck größer, wenn das Turnier in Österreich stattfindet, aber ich hoffe, dass ich die Atmosphäre und das Publikum positiv nützen kann um dieses Ziel am Ende zu erreichen“, so Thiem, der zum achten Mal in der Gamsstadt aufschlägt: „Ich habe das Turnier als Kind im TV verfolgt, mit neun Jahren war ich zum ersten Mal da, damals habe ich zwei Tickets gewonnen und das Finale Gaston Gaudio gegen Fernando Verdasco verfolgt. Da war richtig was los, ich habe das als wunderschön in Erinnerung. Ab 2010 habe ich dann selber gespielt. Gemeinsam mit Wien hat Kitzbühel definitiv den größten Platz im Herzen.“
Presseinfo Generali Open Kitzbühel
30.07.2018