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Österreichs Volleyball-Damen schrammten in ihrem vierten Spiel der EM-Qualifikation knapp an einer Sensation vorbei. Beinahe wäre ihnen in der ausverkauften Stadt- und Sporthalle Zwettl gegen Gruppenfavorit Kroatien ein Punktgewinn geglückt.

Am Ende setzte sich der dreifache EM-Finalist nach hartem Kampf 3:1 (21:25, 25:23, 25:21, 25:21) durch. Doch der Satzgewinn gegen ein Weltklasseteam könnte in der Endabrechnung viel wert sein. Fest steht, Österreich braucht in seinen letzten beiden Quali-Spielen im Jänner gegen Albanien und Schweiz zwei Siege, um eine Chance aufs EM-Ticket zu haben.

Die Österreicherinnen erwischten einen guten Start, waren sofort in der Partie. Das Service funktionierte hervorragend. Kapitänin Srna Markovic und Co. machten fünf Punkte in Folge zum 13:10. Doch die Kroatinnen blieben dran, konnten zum 18:18 ausgleichen. Anders als noch in Zagreb gelang es dem ÖVV-Team allerdings, das hohe Niveau bis zum Satzende zu halten und sich mit einem 25.21 zu belohnen.

Der zweite Durchgang hätte für die Gastgeberinnen nicht besser beginnen können, sie gingen mit 5:1 in Führung und zeigten weiter packendes Volleyball. Bei 20:16 schien der zweite Satzgewinn zum Greifen nahe. Doch diesmal schafften es die Österreicherinnen nicht, den Sack auch zuzumachen. Die Kroatinnen holten Punkt um Punkt auf und gingen erstmals mit 21:20 in Führung. Nach einem Servicefehler hatte der Gruppenfavorit den Ausgleich geschafft (25:23).

Der Kampfgeist der Österreicherinnen war nach dem Ausgleich zwar ungebrochen, das Kommando hatten aber die Gäste rund um Topstar Samanta Fabris übernommen. Bis zum 17:17 konnte man noch dagegengehalten, die nächsten fünf Punkte gingen aber an die Kroatinnen, und weniger später auch der Satz (25:21). Das Comeback im zweiten Satz hatte den Favoritinnen Selbstvertrauen gegeben, vor allem im Angriff waren sie in Durchgang drei klar überlegen.

Die ÖVV-Damen zeigten sich allerdings zunächst unbeeindruckt. Die eingewechselten Kathi Holzer und Noemi Oiwoh hatten wesentlichen Anteil daran, dass man sich 11:5 absetzen konnte. Leider schlichen sich in Folge Eigenfehler ein, so machten die Gastgeberinnen den Gegner erneut stark und die Führung war schnell dahin (14:15). Bis zum 19:19 konnten die Österreicherinnen noch dranbleiben, wenig später hieß es aber 25:21 und 3:1 für Kroatien, das damit das EM-Ticket in der Tasche hat.

Topscorerinnen in Zwettl waren Srna Markovic (20), Nikolina Maros (14), Sabrina Müller und Monika Chrtianska (je 5) bzw. Samanta Fabris (19), Lucija Mlinar (13), Katarina Pavicic und Ivana Prokopic (je 8) Die Statistik: Asse 11:8, 40:47, Blockpunkte 6:7, Eigenfehler 34:33.

Stimmen
ÖVV-Aufspielerin Dana Schmit: „Positiv war, dass wir immer Druck gemacht haben. Aber dann haben wir vielleicht ein bisserl Angst gehabt. Kroatien hat am Schluss weniger Fehler gemacht. Der Satzgewinn war sehr, sehr wichtig für den Jänner. Da müssen wir Vollgas geben und jedes Spiel gewinnen.“

ÖVV-Kapitänin und -Topscorerin Markovic: „Die Niederlage schmerzt, weil wir gesehen haben, dass wir mithalten können. Aber Kroatien hat natürlich Spielerinnen, die in den besten Ligen spielen. Dass wir inzwischen auf diesem Niveau mithalten können, ist beachtlich. Ich bin sicher, dass wir in einigen Jahren solche Teams schlagen werden. Ich bin auch davon überzeugt, dass wir die Schweiz 3:0 besiegen und zur EM fahren!“

ÖVV-Teamtrainerin Svetlana Ilic: „Wenn wir jetzt zufrieden wären, wären wir keine Sportlerinnen. Wir hatten die Chance auf einen noch größeren Erfolg. Ich bin aber auch stolz auf diese Mädels, ich weiß, wir hart der Weg ist für sie. Für mich ist es schwierig, zufrieden zu sein, weil ich immer gewinnen will. Meine Mädels haben heute wirklich einen sehr guten Job getan. Mit diesem Resultat sind die EM-Chancen nun wieder größer.“

ÖVV-Präsident Gernot Leitner: „Die Mädels haben sich super entwickelt. Das war eine Topleistung. Große Gratulation an Svetlana Ilic. Man muss auch im Kopf bereit sein, zu gewinnen, aber die Leistung war großartig. Die Chancen, auswärts gegen die Schweiz zu gewinnen, sind da.“

Kroatien Coach Daniele Santarelli: „Das war kein gutes Spiel von uns, voll von Fehlern. Der erste Satz war ein Desaster. Wichtig für uns ist aber letztlich das Resultat und nicht, wie wir heute gespielt haben. Wir müssen uns weiter steigern und verbessern.“

Der Qualifikations-Modus
Türkei, Polen, Ungarn und Slowakei (alle Gastgeber) sowie Serbien, Niederlande, Aserbaidschan, Italien, Russland, Weißrussland, Deutschland und Bulgarien (alle über EM-Abschneiden 2017) haben die Endrunden-Teilnahme bereits in der Tasche. Die weiteren 12 Tickets werden in der Qualifikation vergeben. Gespielt wird zwischen 15. August 2018 und 9. Jänner 2019 in sechs Pools (Vierer-Gruppen). Die Gruppensieger sowie die zweiten nach Hin- und Rückrunde fahren zur Europameisterschaft (23.8. bis 8.9. 2019).

Heimspiele 2019 CEV Volleyball European Championship Qualifiers
15. August 2018

Damen: Österreich – Schweiz 1:3 (25:18, 13:25, 11:25, 19:25)
Herren: Österreich – Kroatien 3:1 (21:25, 25:21, 26:24, 25:22)

Spielort: Steyr, Stadthalle

25. August 2018
Damen: Österreich – Kroatien 1:3 (25:21, 23:25, 21:25, 21:25)
Herren: 20:15 Österreich – Portugal

Spielort: Zwettl, Stadt- & Sporthalle

5. Jänner 2019
Damen: 17:45 Österreich – Albanien
Herren: 20:15 Österreich – Albanien
Spielort: Graz, Sportpark Hüttenbrennergasse

Presseinfo ÖVV

25.08.2018


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