
Zu Gast bei „Talk & Tore – Die Sky-Fußballdebatte“ waren am Montag WAC-Trainer Christian Ilzer, Rapid-Spieler Christopher Dibon und Sky-Experte Alfred Tatar. Hier einige Aussagen des von Martin Konrad moderierten Live-Talks.
Christian Ilzer:
über die Qualität der Salzburger: „Sie präsentieren sich hervorragend, haben fünf Spiele gewonnen und auch die internationalen Aufgaben gut gelöst. Sie sind auch in einer guten Ausgangsposition im Heimspiel gegen Roter Stern Belgrad. Man sieht auch in den Rotationen, die sie vornehmen, dass sie kaum an Qualität verlieren. Ich denke, dass die Salzburger, wenn sie in der Bundesliga mit zwei Mannschaften spielen würden, wahrscheinlich Erster und Zweiter wären.“
über Mitspracherecht bei Transfers: „Bei der Entwicklung einer erfolgreichen Mannschaft ist am Beginn sicher die Kaderzusammenstellung eine der wichtigsten Säulen. Wenn man da als Trainer ein gewichtiges Wort mitreden kann, dann ist das ein Riesenvorteil. Das war letztes Jahr in Hartberg so, dass ich Einfluss nehmen konnte und es war auch eine Entscheidungsgrundlage um zum WAC zu gehen.“
über die Ex-Hartberger im Kader des WAC: „Natürlich sind wir als Team im letzten Jahr enorm zusammengewachsen. Es hat aus dieser Hartberger Mannschaft einen großen Pool an interessanten Spielern gegeben. Erich Korherr, der sportliche Leiter von Hartberg war immer über meine Pläne informiert. Ich habe ihm auch gesagt, an welchen Spielern ich interessiert. Das hat er schon sehr früh gewusst. Ich habe ihm aber auch gesagt, dass ich solange ich Vertrag in Hartberg habe, mit keinem Spieler reden werde. Die drei Spieler, die ich mitgenommen habe, haben eine unglaublich gute Mentalität, eine enorme Professionalität in ihrer Auffassung, Fußballer zu sein. Diese Mentalität wollte ich nach Wolfsberg mitnehmen und ich bin sehr froh, dass mir diese drei Spieler gefolgt sind.“
über seine Weg als Trainer: „Mein bisheriger Weg bis zum WAC war vielleicht deutlich länger als von einem Ex-Profi. Jeder Schritt, den ich gemacht habe, war es absolut wert und hat mir Erfahrung gebracht. Erfahrung ist dann auch eine der Kernkompetenzen. Der Traum war da, Fußballer zu werden. Irgendwann habe ich eingesehen, dass es nichts wird und da habe ich mir gesagt, dass ich Fußballtrainer werde. Mit der Erfahrung und den Erfolgen bekommt man immer mehr Selbstvertrauen und Bestätigung. Zu Beginn war ich ein großer Zweifler. Aber ich war immer leidenschaftlich und habe den Job des Fußballtrainers immer geliebt. Die Selbstsicherheit, dass ich einmal Bundesligatrainer werde, habe ich nicht immer gehabt. Das Ziel habe ich gehabt und er Weg hat mich fasziniert und begeistert mich nach wie vor.“
über seine Vertragssituation: „Ich bin ein junger Trainer und brauche keinen langfristigen Vertrag, den ich dann aussitzen will. Man weiß ja nicht was passiert. Man kann auf eine Mannschaft treffen, wo man keinen Zugang bekommt. Wenn man schlecht arbeitet, dann scheitert man und wird gekündigt und da bin ich keiner, der einen langen Vertrag aussitzen will. Ich will am nächsten Tag arbeiten. Da gibt es ein Ausstiegsszenario und dann löst man das auf. Ich brauche nicht für meine Versicherung einen langen Vertrag. Grundsätzlich gehe ich davon nicht aus. Ich will sehr gute Arbeit machen und wenn ich sehr gute Arbeit mache, dann wird Präsident Dietmar Riegler bald auf meinen Manager und mich zugehen und wir werden über eine Vertragsverlängerung sprechen. Ich will nicht an morgen oder gestern denken. Ich will jetzt präsent sein und gute Arbeit machen. Die Qualität dieser Arbeit wird dann weisen, wohin mein Weg geht. Wenn es erfolgreiche fünf Jahre beim WAC werden, dann kann ich sehr gut damit leben.“
Christopher Dibon:
über seinen Gesundheitszustand: „Mir geht es mittlerweile sehr gut. Ich bin mit den letzten drei, vier Wochen sehr zufrieden. Ich habe den Großteil der Vorbereitung mitmachen können. Dann habe ich eine leichte Entzündung bekommen, was mühsam ist, wenn man ein Jahr nicht spielt. Man zweifelt und wird etwas vorsichtiger, hört vielleicht schon zuviel in den Körper rein, was nicht immer gut ist. Momentan fühlt es sich gut an und deswegen möchte ich diese Woche in der zweiten Mannschaft spielen und hoffe, dass da alles glatt läuft. Für den Kopf ist diese lange Zeit mühsam und ich bin geil aufs Kicken.“
über die Probleme im Spiel von Rapid: „Ich bin nicht negativ aber sehr ehrlich. Wenn man unsere Spiele verfolgt hat, dann war da das Eine oder Andere, das ich von der Tribüne gesehen habe und mir nicht gefallen hat. Das spreche ich dann an und sage das klipp und klar. Ich weiß aber auch, dass es für einen Spieler, der ein Jahr nicht am Feld gestanden ist, schwieriger ist zu urteilen. Darum freut es mich, dass ich jetzt wieder im Training bin. Da fällt das alles leichter. Ich versuche das weiterzugeben, wo ich glaube, dass es der Mannschaft helfen kann. Ich sehe bei uns in der Mannschaft kein fußballerisches Problem. Die Qualität ist zu hundert Prozent vorhanden. Da geht es eher oft um den Kopf und das ärgert mich dann besonders. Beim Spiel gegen Tirol waren wir teilweise souverän, haben die Kugel laufen lassen und Chancen liegen gelassen. Gegen Ende hin hätte das noch schief gehen können und das darf nicht sein, vor allem nicht zu hause. Das muss jeder einzelne Spieler in den Kopf kriegen. Wir sind alle Profi genug, dass wir wissen, bei welchem Verein wir sind und welche Ziele der Verein hat. Da geht es nicht, dass wir durch solche Blödheiten und Fehler Punkte liegen lässt.“
über das entscheidende Qualifikationsspiel in Bukarest: „Es ist eine Mannschaft, die sehr ähnlich gestrickt ist wie wir. Man hat im Heimspiel gesehen, dass sie offensiv sehr gerne alle nach vorne laufen, aber defensiv die eine oder andere Aufgabe vergessen. Da waren wir zu ungeduldig oder haben das eine oder andere Tor zu wenig geschossen. Ich glaube aber, dass wir auch in Bukarest unsere Chancen bekommen werden. Ich bin schon der Meinung, dass wir ein Tor brauchen werden.“
Sky-Experte Alfred Tatar:
über die Chancen der Salzburger gegen Roter Stern Belgrad: „Für meinen Geschmack ist Salzburg sportlich eine Klasse höher zu bewerten als Roter Stern Belgrad. Die Serben sind normalerweise im eigenen Stadion mit den Fans, die gefehlt haben, ein äußerst unangenehmer Gegner. Was sie überhaupt nicht auf die Reihe bekommen sind die Auswärtsspiele. Salzburg ist im Europacup und in der Meisterschaft zu hause eine unglaubliche Macht. Ich habe sehr wohlwollend gehört, als Trainer Marco Rose gemeint hat, dass sie es mit mehr Wucht anlegen wollen. Da denke ich, ja, aber mit feiner Wucht. Das ist das, was das Salzburger Spiel auszeichnet. Sie üben Druck ohne Wildheit aus. Diese intelligente Wucht wird für Roter Stern Belgrad einfach eine Nummer zu groß sein.“
Wiederholungstermine der aktuellen Sendung auf Sky Sport Austria HD:
Dienstag, 28. August, 21.45 Uhr
Mittwoch, 29. August, 9.00 Uhr
Donnerstag, 30. August, 13.45 Uhr
Medieninfo Sky Sport Österreich
28.08.2018