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28 Athletinnen und Athleten hat der ÖSV für die vom 1. bis 10. Februar 2019 stattfindende FIS Snowboard-, Freestyle- und Freeski-Weltmeisterschaft in Park City im US-Bundesstaat Utah nominiert.

Die ersten Medaillen werden am kommenden Freitag in Solitude im Snowboardcross vergeben, bei dem für Österreich das Herren-Quartett Hanno Douschan, Alessandro und Luca Hämmerle sowie Lukas Pachner an den Start gehen wird. Da keine heimische Dame in dieser Disziplin nominiert wurde, findet auch der erstmals ausgetragene SBX-Mixed-Teambewerb am Sonntag ohne österreichische Beteiligung statt.

Eine endgültige Entscheidung über die WM-Teilnahme von Anna Gasser in Big Air und Slopestyle fällt Mitte dieser Woche, wenn die Olympiasiegerin erstmals nach ihrer in Laax (SUI) erlittenen Knöchelverletzung wieder auf das Board steigen wird, um sich einem Belastungstest zu unterziehen. „Ich werde zuerst einmal ganz normal fahren und dann auch kleinere Sprünge probieren. Nur wenn das halbwegs schmerzfrei funktioniert, macht ein WM-Start auch Sinn“, betonte die regierende Big-Air-Weltmeisterin Gasser, die bei einem positiven Verlauf des Fitnesstests gemeinsam mit ihrem Freund Clemens Millauer die rot-weiß-roten Farben in den Snowboard-Freestyle-Bewerben vertreten würde.

Während für die beiden Parallel-Rennen bei den Damen Jemima Juritz, Claudia Riegler, Sabine Schöffmann und PSL-Titelverteidigerin Daniela Ulbing gesetzt sind, steht bei den Herren nur das PGS-Aufgebot mit dem regierenden Doppel-Weltmeister Andreas Prommegger sowie Benjamin Karl, Sebastian Kislinger, Lukas Mathies und Alexander Payer fest. Im Parallelslalom sind Prommegger und Karl Fixstarter, die drei weiteren Tickets werden in einer internen Qualifikation vor Ort in Park City zwischen Kislinger, Mathies, Payer und Arvid Auner ausgefahren. Sollte dem vierfachen Weltmeister Karl das Husarenstück eines weiteren Titelgewinns gelingen, wäre er der erste männliche Snowboarder, der fünf WM-Goldmedaillen in seiner Erfolgsbilanz stehen hätte. Neben dem Niederösterreicher hat es bisher nur der kanadische Raceboarder Jasey-Jay Anderson ebenfalls auf vier WM-Titel gebracht. Karl hat seit 2009 bei fünf Weltmeisterschaften in Serie Edelmetall gewonnen (4 x Gold, 2 x Silber, 1 x Bronze), womit er bei den Herren auch die meisten WM-Snowboard-Medaillen erobert hat.

„Wir haben in der laufenden Saison sowohl in den Parallelrennen als auch im Snowboardcross und in den Freestyle-Bewerben Podestplätze im Weltcup geholt. Daher ist es auch bei der Weltmeisterschaft in Park City unser Ziel, in allen drei Sparten um die Medaillen mitzufahren. Im Big Air und im Slopestyle wird natürlich viel davon abhängen, ob Anna Gasser schmerzfrei an den Start gehen kann. Aber auch Clemens Millauer hat mit einem dritten Rang beim Big-Air-Weltcup in Peking bewiesen, dass er um das Podium mitkämpfen kann. Die Snowboardcrosser waren bei den vergangenen Großereignissen nicht gerade vom Glück verfolgt, daher hoffe ich, dass die harte Arbeit des SBX-Teams diesmal mit einer Medaille belohnt wird“, sagte Christian Galler, der sportliche Leiter für Snowboard im ÖSV.

Skicross:
Aus dem mannschaftlich starken ÖSV-Skicross-Herrenteam haben Johannes Aujesky, Adam Kappacher, Johannes Rohrweck und Daniel Traxler den Sprung auf den WM-Zug geschafft. Dem Steirer Robert Winkler genügten zwei Top-Ten-Plätze in der laufenden Weltcup-Saison nicht, um sich ein Ticket für die Titelkämpfe zu sichern. Bei den Damen hat Katrin Ofner in der Vorwoche mit zwei Europacup-Siegen in Lenk (SUI) quasi in letzter Minute noch das Flugzeug in Richtung Nordamerika erwischt. Die Steirerin hat im vergangenen September in Saas Fee (SUI) einen Muskelabriss am Sitzbeinhöcker im rechten Oberschenkel erlitten und in diesem Winter noch kein Weltcup-Rennen bestritten. „In den letzten drei Wochen ist bei mir extrem viel weitergegangen. Die Rennen in Lenk haben mir dann die letzte Bestätigung gegeben, dass ich fit für die WM bin“, erklärte Ofner, die zusammen mit Andrea Limbacher das ÖSV-Damenduo bildet.

„Die Herren haben es uns nicht leicht gemacht, das WM-Team aufzustellen. Mit Johannes Rohrweck und Daniel Traxler sind zwei Athleten in dieser Saison schon auf dem Weltcup-Podest gestanden. Adam Kappacher hat mit einem vierten Platz ebenfalls ein Top-Ergebnis vorzuweisen, und Johannes Aujesky war schon zweimal Fünfter. Damit haben alle vier Fahrer bewiesen, dass sie um die Medaillen mitfahren können. Das gilt natürlich auch für die beiden Damen. Wären wir nicht überzeugt davon, dass neben Andrea Limbacher auch Katrin Ofner in den Kampf um die Podiumsplätze eingreifen kann, hätten wir sie nicht zur WM mitgenommen“, stellte Sabine Wittner, die sportliche Leiterin für Skicross im ÖSV, klar.

Freeski:
Mit einem relativ kleinen Team reisen die ÖSV-Freeskier nach Park City. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Laura Wallner geht im Big Air und im Slopestyle bei den Damen nur Lara Wolf an den Start. Für die 18-jährige Tirolerin ist es die zweite WM-Teilnahme nach 2017 in der Sierra Nevada (ESP), wo sie im Slopestyle Siebente geworden war. Am vergangenen Wochenende erhielt Wolf, der im Moment auch die bevorstehende Matura im kommenden Frühjahr einiges abverlangt, mit Rang fünf beim Slopestyle-Weltcup auf der Seiser Alm (ITA) einen zusätzlichen Motivationsschub. Bei den Herren sind mit Lukas Müllauer und WM-Debütant Samuel Baumgartner zwei Athleten am Start, die in den vergangenen Wochen speziell im Training immer wieder sehr stark aufzeigen konnten. Müllauer laboriert noch an einer Sprunggelenks-Verletzung, die ihm hoffentlich bei der WM keine Probleme mehr bereiten wird. „Unser Team nimmt in Slopestyle und Big Air zwar keine Favoritenrolle ein, dennoch haben unsere Athleten das Potenzial, um bei der WM ein gutes Bild abzugeben“, so Roman Kuss, der sportliche Leiter für Freeski im ÖSV.

In der Halfpipe wird das arrivierte Team bestehend aus Elisabeth Gram, Andreas Gohl und Marco Ladner aufgeboten. Gohl (Ellbogenbruch) und Ladner (Steißbeinbruch) zogen sich in der Vorbereitungszeit jedoch schwere Verletzungen zu, die auch den Trainingsfortschritt und die Leistungsentwicklung bremsten. Kuss: „Daher sind die Erwartungen für die WM in der Halfpipe nicht allzu hoch gesteckt. Vielmehr gilt es, auch im Hinblick auf die verbleibende Saison wieder in Form zu kommen.“

Kadernominierung | FIS Snowboard-, Freestyle- und Freeski-WM 2019 | Park City(USA)
Das Präsidium des Österreichischen Skiverbandes hat auf Vorschlag der sportlichen Leitung folgenden Kader für die FIS Snowboard-, Freestyle- und Freeski-WM vom 1. bis 10. Februar 2019 in Park City (USA) nominiert:

Snowboard:
Parallelriesentorlauf und Parallelslalom Damen: Jemima Juritz (K), Claudia Riegler (S), Sabine Schöffmann (K), Daniela Ulbing* (K).

Parallelriesentorlauf Herren:
Benjamin Karl (NÖ), Sebastian Kislinger (ST), Lukas Mathies (V), Alexander Payer (K), Andreas Prommegger* (S).

Parallelslalom Herren:
Arvid Auner (ST), Benjamin Karl (NÖ), Sebastian Kislinger (ST), Lukas Mathies (V), Alexander Payer (K), Andreas Prommegger* (S). – Auner, Kislinger, Mathies und Payer fahren vor Ort in Park City noch eine Qualifikation um drei Startplätze.

Snowboardcross Herren:
Hanno Douschan (K), Alessandro Hämmerle (V), Luca Hämmerle (V), Lukas Pachner (W).

Big Air und Slopestyle Damen:
Anna Gasser* (K).

Big Air und Slopestyle Herren:
Clemens Millauer (OÖ).

Skicross:
Damen:

Andrea Limbacher (OÖ), Katrin Ofner (ST).

Herren:
Johannes Aujesky (NÖ), Adam Kappacher (S), Johannes Rohrweck (OÖ), Daniel
Traxler (OÖ).

Freeski:
Big Air und Slopestyle Damen:

Lara Wolf (T).

Big Air und Slopestyle Herren:
Samuel Baumgartner (OÖ), Lukas Müllauer (S).

Halfpipe Damen:
Elisabeth Gram (T).

Halfpipe Herren:
Andreas Gohl (T), Marco Ladner (T).

* Zusätzlich zur WM-Quote von vier Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmern pro Disziplin haben Daniela Ulbing (Parallelslalom), Anna Gasser (Big Air) und Andreas Prommegger (Parallelriesentorlauf, Parallelslalom) als Titelverteidiger einen fixen Startplatz.

Presseinfo Österreichischer Skiverband

29.01.2019


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