
Oak Valley/Südafrika – Nach insgesamt rund 13 Stunden im Rennmodus kann schon mal eine kleine Unaufmerksamkeit passieren: Manuel Fumic rutschte nach drei Kilometern im heutigen Zeitfahren beim Absa Cape Epic das Vorderrad weg.
Sturz und eine nicht mehr optimal funktionierende Federgabel waren die Folge, so dass der Deutsche leicht gehandicapt unterwegs war. Die Konkurrenten von Scott SRAM MTB Racing holten sich erneut einen Etappensieg. Weltmeister Nino Schurter und Europameister Lars Forster waren auf den 43 Kilometern im Oak Valley rund eineinhalb Minuten schneller als Cannondale Factory Racing.
Die BULLS-Heroes Stiebjahn/Huber rutschten vom dritten auf den vierten Gesamtplatz, da das italienische Duo Trek Selle San Marco, Damiano Ferraro und Samuele Porro, 25 Sekunden schneller war. Allerdings beträgt der Abstand in der Gesamtwertung lediglich 14 Sekunden. Es scheint sich abzuzeichnen, dass dies eines der engsten Finales in der Geschichte des Absa Cape Epic werden wird.
Wie bei den Zeitjahr-Etappen auf der Straße wird getrennt in umgekehrter Reihenfolge des Klassements gestartet, die Spitzenteams mit Abstand von drei Minuten. Die Schweizer Schurter/Forster waren lange langsamer bzw. zeitgleich mit Fumic/Avancini unterwegs, erst ab Kilometer 31 drehte sich das Verhältnis.
Weltmeister und Olympiasieger Nino Schurter freute sich, dass sie etwas Zeit gut machen konnten. „Lars war super unterwegs, mit viel Druck“, lobte er seinen Partner, der heute richtig gutgelaunt im Ziel war. Forster: „Ein super Tag, ich hatte so viel Spaß in den Singletracks heute“. Statt ihre Führung zu halten oder auszubauen, hatten Cannondale Racing Factory andere Probleme. „Ich bin rund 40 Kilometer mit blockierter Federgabel gefahren“, erzählte Fumic im Ziel „dadurch habe ich noch Rückenprobleme bekommen. Ava musste die ganze Arbeit machen aber das hat er super gemacht. Er hat mich ins Ziel gezogen, wir wurden Zweite und haben das Leadertrikot behalten, das ist ok.“
Auf dem 3. Etappenplatz landete ein bisher kaum in Erscheinung getretenes Team, 7C CBZ WiILIER mit Louis Meija und Johnny Cattaneo.
Ausrutscher bremst Führungsfrauen nicht
„Ein kurzer, schneller und angespannter Tag. Super Spaß auf den Trails des Zeitfahrens, aber 100 Prozent Konzentration nötig. Ich hatte einen kleinen Patzer, aber unser guter Rhythmus und er Etappensieg waren nicht gefährdet. Noch drei Tage“ twitterte Annika Langvad – und damit ist fast schon alles gesagt. Trotz eines Ausrutschers legten die Specialized Songo Investec-Mädels eine Minute 45 Sekunden zwischen sich und Adelheid Morath und Candice Lill (Summit Fin).
Annika Langvad und Anna van der Breggen hatten wieder einmal eine Schrecksekunde, als Langvad unsanft abstieg „Ich war wohl kurz unkonzentriert“, gab die Dänin ziemlich eingestaubt im Zielinterview zu, „es ist einfach ein langes Rennen, jeden Tag mehrere Stunden im Sattel, da kommt das schon mal vor. Glücklicherweise war da nichts gefährliches und es ist gut gegangen. Allerdings hing mein Bike in einem Busch fest und ich musste es regelrecht rauszerren.“ Immerhin schaut die Weltmeisterin nun schon Richtung Finale: „Ich bin froh, dass wir wieder vorne lagen, wir zählen jetzt schon die Tage…“ Ihre Partnerin Anna van der Breggen zeigte sich unbeeindruckt von dem Ausrutscher. „Ich hörte sie vom Trail rutschen und wusste schon, dass da nicht viel passieren konnte. Ich drehte mich um und da war sie schon wieder.“
Adelheid Morath und Candice Lill von Summit Fin fuhren relativ verhalten und auf Sicherheit, aber schnell genug um sich den zweiten Platz in der Gesamtwertung zu sichern. Sie haben nun einen Abstand von 8 Minuten auf Ariane Lüthi und Maja Wloszczowska (Kross-Spur Racing), die beim Zeitfahren 2 Minuten auf die Zweitplatzierten verloren.
Auf der Königsetappe morgen geht es 100 Kilometer mit 2850 Höhenmetern Anstieg durch herrlichste Landschaft des Western Cape: die Überführungsstrecke verläuft vom Obstanbaugebiet Oak Valley in die Weinregion Stellenbosch. Das Ganze mit einer Tragepassage den historischen Gantouw Pass hinunter, den die südafrikanischen Siedler mit Ochsenkarren bewältigten.
Ergebnisse Etappe 4
Herren Etappenwertung
1. Scott-SRAM MTB-Racing 4-1 Nino Schurter (Switzerland) 4-2 Lars Forster (Switzerland) 01:38.41,5
2. Cannondale Factory Racing 3-1 Manuel Fumic (Germany) 3-2 Henrique Avancini (Brazil) 01:40.09,6 +1.28,1
3. 7C CBZ WILIER 25-1 Louis Meija (Colombia) 25-2 Johnny Cattaneo (Italy) 01:41.04,2 +2.22,7
Herren Gesamtklassement
1. Cannondale Factory Racing 3-1 Manuel Fumic (Germany) 3-2 Henrique Avancini (Brazil) 14:59.41,5
2. Scott-SRAM MTB-Racing 4-1 Nino Schurter (Switzerland) 4-2 Lars Forster (Switzerland) 15:00.55,0 +1.13,5
3. Trek Selle San Marco 10-1 Damiano Ferraro (Italy) 10-2 Samuele Porro (Italy) 15:09.31,9 +9.50,4
4. BULLS Heroes 6-1 Urs Huber (Switzerland) 6-2 Simon Stiebjahn (Germany) 15:09.45,4 +10.03,9
5. Centurion Vaude 9-1 Daniel Geismayr (Austria) 9-2 Jochen Kaess (Germany) 15:20.06,1 +20.24,6
6. SpecializedFoundationNAD 13-1 Alan Hatherly (South Africa) 13-2 Matthew Beers (South Africa) 15:21.18,6 +21.37,1
7. Canyon 5-1 Kristian Hynek (Czech Republic) 5-2 Petter Fagerhaug (Norway) 15:21.33,8 +21.52,3
8. BUFF SCOTT MTB 11-1 Francesc Guerra Carretero (Spain) 11-2 Enrique Morcillo Vergara (Spain) 15:27.36,5 +27.55,0
9. 7C CBZ WILIER 25-1 Louis Meija (Colombia) 25-2 Johnny Cattaneo (Italy) 15:32.49,6 +33.08,1
10. BULLS Legends 2-1 Karl Platt (Germany) 2-2 Alban Lakata (Austria) 15:32.54,6 +33.13,1
Frauen Etappenwertung
1. Investec-songo-Specialized 50-1 Annika Langvad (Denmark) 50-2 Anna van der Breggen (Netherlands) 02:02.01,4
2. Summit Fin 54-1 Candice Lill (South Africa) 54-2 Adelheid Morath (Germany) 02:03.45,7 +1.44,3
3. Kross-Spur Racing 53-1 Ariane Lüthi (Switzerland) 53-2 Maja Wloszczowska (Poland) 02:05.46,7 +3.45,3
Frauen Gesamtklassement
1. Investec-songo-Specialized 50-1 Annika Langvad (Denmark) 50-2 Anna van der Breggen (Netherlands) 17:44.54,2
2. Summit Fin 54-1 Candice Lill (South Africa) 54-2 Adelheid Morath (Germany) 18:10.22,4 +25.28,2
3. Kross-Spur Racing 53-1 Ariane Lüthi (Switzerland) 53-2 Maja Wloszczowska (Poland) 18:18.27,3 +33.33,1
4. Silverback – Fairtree 52-1 Jennie Stenerhag (Sweden) 52-2 Mariske Strauss (South Africa) 18:36.54,3 +52.00,1
5. Meerendal WIAWIS Rotwild 51-1 Sabine Spitz (Germany) 51-2 Nadine Rieder (Germany) 18:52.34,8 +1:07.40,6
6. Galileo Risk 56-1 Theresa Ralph (South Africa) 56-2 Sarah Hill (South Africa) 19:49.55,0 +2:05.00,8
7. FreakShow SCOTT 57-1 Sonya Looney (United States of America) 57-2 Catherine Williamson (England) 20:25.53,9 +2:40.59,7
8. Land Rover Jaguars 46-1 Hannele Steyn (South Africa) 46-2 Katja Steenkamp (South Africa) 22:56.34,1 +5:11.39,9
Masters Etappenwertung
1. IBS Capital Allies 64-1 Erik Dekker (Netherlands) 64-2 Maarten Tjallingii (Netherlands) 01:52.42,5
2. MITAS HEAD NEW RACE 63-1 Ondrej Fojtik (Czech Republic) 63-2 José Silva (Portugal) 01:56.07,0 +3.24,5
3. Merida Factory Racing 59-1 Jose Hermida (Spain) 59-2 Joaquim Rodriguez (Spain) 01:57.35,9 +4.53,4
Masters Gesamtklassement
1. Merida Factory Racing 59-1 Jose Hermida (Spain) 59-2 Joaquim Rodriguez (Spain) 16:36.03,3
2. IBS Capital Allies 64-1 Erik Dekker (Netherlands) 64-2 Maarten Tjallingii (Netherlands) 17:19.15,6 +43.12,3
3. MITAS HEAD NEW RACE 63-1 Ondrej Fojtik (Czech Republic) 63-2 José Silva (Portugal) 17:22.58,8 +46.55,5
4. 7C WILIER 60-1 Dax Jaikel (Costa Rica) 60-2 Massimo Debertolis (Italy) 18:00.23,8 +1:24.20,5
5. Pink Star & Stradalli 650-1 Randy Egues (United States of America) 650-2 Robert McCarty (United States of America) 18:08.26,9 +1:32.23,6
6. SCOTT-SRAM Old Dudes 62-1 Thomas Frischknecht (Switzerland) 62-2 Urs Gerig (Switzerland) 18:12.51,9 +1:36.48,6
7. Velosure 116-1 Luke Beuchat (Australia) 116-2 Minter Barnard (Australia) 18:14.57,4 +1:38.54,1
8. Dani Schnider Radsport 593-1 Oliver Imfeld (Switzerland) 593-2 Stefan Duss (Switzerland) 18:26.44,6 +1:50.41,3
9. Scanmast 577-1 Craig Gerber (South Africa) 577-2 Jonas Pettersson (Sweden) 18:30.14,4 +1:54.11,1
10. LGE MIDAS 327-1 Igna De Villiers (South Africa) 327-2 Fanie Venter (South Africa) 18:37.54,2 +2:01.50,9
Mixed Etappenwertung
1. Miller Paneling 226-1 David Miller (United States of America) 226-2 Shayna Powless (United States of America) 02:04.44,9
2. MMR MIXED 70-1 Oscar Freire Gomez (Spain) 70-2 Natalia Fischer Egusquiza (Spain) 02:05.14,9 +30,0
3. TBR-Werner 72-1 Sebastian Stark (Germany) 72-2 Laura Stark (Germany) 02:06.39,7 +1.54,8
Mixed Gesamtklassement
1. TBR-Werner 72-1 Sebastian Stark (Germany) 72-2 Laura Stark (Germany) 18:27.48,2
2. Miller Paneling 226-1 David Miller (United States of America) 226-2 Shayna Powless (United States of America) 19:11.09,6 +43.21,4
3. MMR MIXED 70-1 Oscar Freire Gomez (Spain) 70-2 Natalia Fischer Egusquiza (Spain) 19:12.13,0 +44.24,8
4. ABOVE AND BEYOND 76-1 Martin Dreyer (South Africa) 76-2 Jeannie Dreyer (South Africa) 19:38.18,0 +1:10.29,8
5. Nardinature 293-1 Florence Darbellay (Switzerland) 293-2 Eric Morard (Switzerland) 19:41.07,7 +1:13.19,5
6. Ken & Katja 166-1 Ken Van Den Bulke (Belgium) 166-2 Katja Cauwenbergh (Belgium) 19:58.19,3 +1:30.31,1
7. Garmin Ixcor 71-1 Ramona Gabriel Batalla (Spain) 71-2 Antonio Moreno Ortega (Spain) 20:21.20,1 +1:53.31,9
8. abicon giordana swiss 75-1 Nina Brenn (Switzerland) 75-2 Heinz Posch (Switzerland) 21:06.59,3 +2:39.11,1
9. Planet Cycles Bike Rite 233-1 Mark Martin (Australia) 233-2 Jodie Willett (Australia) 21:13.53,6 +2:46.05,4
10. Leschi 193-1 Christian Leschke (Germany) 193-2 Andrea Berner (Germany) 21:22.11,5 +2:54.23,3
KTM Pro Team beim Cape Epic
Mit dem heutigen Zeitfahren liegen bereits fünf von acht Renntagen hinter den TeilnehmerInnen des Cape Epic 2019. Die beiden KTM Pro Team Athleten David Schöggl (Eibiswald) und Manuel Pliem (Altaussee) müssen sich bisher unter ihrem Wert geschlagen geben, da Schöggls Kräfte nach einer Magen-Darm Grippe nach wie vor nicht vollständig vorhanden sind. Aktuell liegen die beiden Steirer auf dem 27. Gesamtrang.
David Schöggl: „Sicherlich sind wir nicht dort, wo wir hin möchten. Angesichts der Vorgeschichte mit der Magen-Darm Grippe müssen wir aber froh sein, dass wir überhaupt starten konnten. Mir geht es jetzt soweit zwar gut, aber ich bin definitiv geschwächt ins Rennen gestartet, das merkt man dann natürlich auch am Leistungspotenzial.“
Manuel Pliem: „Die Dichte im Elitefeld ist in diesem Jahr noch mal um einiges größer. Wenn nicht alles zu 100% passt, wird man extrem schnell durchgereicht. Unser Ziel bleibt es weiterhin, das Cape Epic bestmöglich zu beenden. Es warten noch drei schwere Etappen auf uns. Mal sehen, vielleicht können wir die Reserven der letzten Etappen ja noch nutzen.“
Über das Cape Epic 2019
Das Cape Epic gilt als das prestigeträchtigste MTB-Etappenrennen der Welt. Ganze 624 km und 16.650 hm haben die hochkarätigen Teilnehmer des Feldes in den 8 Etappen durch das südafrikanische Western Cape zu bezwingen.
Presseinfo Cape Epic 2019/KTM
21.03.2019