Am Sonntag stand in der EM-Qualifikation das Duell Israel vs. Österreich auf dem Programm. In Haifa lieferte die ÖFB-Auswahl einen Selbstfaller ab und verliert am Ende verdient mit 4:2 (2:1). Eklatante Verteidigungsfehler, schwache Chancenverwertung, mangelnder Nachdruck und wohl auch eine ausbleibende Reaktion von Trainerbank sorgten für die zweite Niederlag im zweiten Spiel. Dieser Ausgang war definitiv vermeidbar.
Das Spiel begann mit sehr ambitionierten Gästen. Die ÖFB-Auswahl erarbeitete sich früh ein optisches Übergewicht und ging bereits in der achten Minute in Führung. Zulj bedient den im Strafraum alleine stehenden Arnautovic. Der England-Legionär dreht sich und schiebt den Ball überlegt zur frühen 0:1-Führung ein. Mit dem Vorsprung im Rücken änderte sich wenig am Spielgeschehen. Österreich war in Haifa weiter die spielbestimmende Mannschaft und agierte als reifere, gefestigtere Mannschaft. Israel kam über weite Strecken des Spiels offensiv wenig bis gar nicht zur Geltung und waren mit den Defensivaufgaben eingedeckt. Mit Fortdauer der ersten Halbzeit ließ Österreich den letzten Nachdruck in der Vorwärtsbewegung vermissen hatte aber das Spiel unter Kontrolle. Aus dem sprichwörtlichen „Nichts“ gelang den Gastgebern in der 34. Minute der Ausgleichstreffer. Nach einer Flanke von Dasa setzt sich Zahavi im Luftzweikampf gegen Hinteregger durch und köpft das Spielgerät zum 1:1 ein. Danach nahm das Spiel gewaltig an Fahrt auf. Innerhalb von wenigen Sekunden fand Österreich gleich drei Topchancen auf den erneuten Führungstreffer. Arnautovic, Baumgartlinger und Dragovic brachten den Ball aber nicht im Tor der Gastgeber unter. Besser machten es in der Folge die Gastgeber. Nach einer Freistoßflanke bugsiert Zahavi den Ball mit Kopf und Schulter zur glücklichen 2:1-Pausenführung für Israel in die Maschen. Für Österreich war es ein klassischer Selbstfaller. Die ÖFB-Auswahl ließ es zunächst an offensiven Nachdruck vermissen und war in der Schlussphase defensiv auf erschreckendem Niveau unterwegs.
Nach dem Seitenwechsel hatte zunächst Österreich die erste Chance. Einen Kopfball von Dragovic konnte Taha den Ball knapp vor der Linie klären. Damit hatten die Gäste ihre Pulver verschossen. Die ÖFB-Auswahl zerbrach in den folgenden Minuten völlig in die Einzelbestandteile. In der 55. Minute war dem in China spielenden Zahavi vorenthalten den dritten Treffer zu erzielen. Baumgartlinger und Dragovic schauen ehrfürchtig zu als der Stürmer abzieht und zum 3:1 trifft. Österreich wankte und kassierte elf Minuten später den vierten Gegentreffer. Nach einem Querpass von Zahavi ballert Dabbur zunächst Lindner an. Den Abpraller verwandelt der Red Bull Salzburg-Stürmer zum 4:1. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel entschieden. In der Schlussphase gelang den am Ende enttäuschenden Gästen der Anschlusstreffer. Arnautovic staubt den Ball, nachdem sich Harush mit einer Glanzparade gegen Sabitzer durchsetzen konnte, zum 4:2-Endstand ab.
Am Ende setzt es für die ÖFB-Auswahl eine schmerzhafte und gefühlt sehr vermeidbare Niederlage. Bis zum 1:1-Ausgleichstreffer war Österreich die deutlich überlegene Mannschaft. Mangelnder Nachdruck offensiv und desaströse Schnitzer in der Rückwärtsbewegung sorgen für den zweiten Dämpfer im Kampf um ein EM-Ticket. Auf der Gegenseite kann sich Israel, unter Teamchef Andreas Herzog, über einen Prestigesieg freuen. Die Gastgeber spielten mit großem Herz, viel Einsatz und waren am Ende die clevere, effektivere Mannschaft. Ein Umstand den die favorisierten Gäste in Wahrheit sehr nachdenklich stimmen sollte.
Israel vs. Österreich 4:2 (2:1)
Sammy-Ofer-Stadion/Haifa, 16.180 Zuschauer, SR Aranowskij (UKR)
Tore: Zahavi (34., 45., 55.), Dabbur (66.) bzw. Arnautovic (8., 75.)
Israel: Harush – Dasa, Ben Harush, Taha (77./Habasi), Yeini, Dgani – Kayal (72./Cohen), Peretz, Natcho – Zahavi, Dabbur (80./Hemed)
Österreich: Lindner – Dragovic, Hinteregger, Wöber (60./Janko) – Lazaro, Schlager (61./Onisiwo), Baumgartlinger, Ulmer – Zulj (85./Kainz), Sabitzer – Arnautovic
24.03.2019