Lokalmatadoren fiebern Ruder-WM entgegen

© Sportreport

Österreichs Ruderer befinden sich mitten in der Vorbereitung auf eine ganz besondere Saison. Vom 25. August bis 1. September findet in Ottensheim die Heim-Weltmeisterschaft statt, bei der nicht nur um Edelmetall, sondern bereits um Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio gerudert wird.

Vor allem für „Lokalmatador“ Julian Schöberl, der mit neuem Partner an den Start geht, und die weiteren OÖ-Ruderathleten ist die Weltmeisterschaft in mehrerlei Hinsicht speziell.

Der 22-jährige „Lokalmatador“ Julian Schöberl will mit seinem neuen Partner Matthias Taborsky bei der WM aufzeigen. Bei einer internen Ausscheidung konnten sich die beiden vergangene Woche gegen Paul und Bernhard Sieber durchsetzen. Nun startet die intensive Vorbereitung auf das Saisonhighlight auf heimischem Gewässer. Während der 26-jährige Taborsky in Zukunft erstmals im Doppelzweier am Start sein wird, war Schöberl bereits in der vergangenen Saison in dieser Bootsklasse aktiv. Matthias Taborsky als neuer Partner soll nun eine Langzeitlösung sein, da bei der Heim-WM die begehrten Olympiatickets vergeben werden. Neben Julian Schöberl haben allerdings noch weitere junge OÖ-Athleten die Chance sich für die WM zu qualifizieren. Unter anderem die beiden jungen Hoffnungsträger David Neubauer und Jakob Stadler.

Julian Schöberl fokussiert auf Heim-WM
Julian Schöberl ist aktuell das Aushängeschild des Rudersports in Oberösterreich. Der bei Linz-Ottensheim aufgewachsene 22-Jährige ist bereits jetzt voll fokussiert auf die bevorstehende Heim-WM. Mit seinem neuen Partner Matthias Taborsky will er voll durchstarten. Auf die gemeinsame Zeit im und abseits des Bootes freut sich Schöberl sehr: „Matthias ist in Österreich der Stärkste. Wir verstehen uns richtig gut und wir haben den selben Trainingsehrgeiz.“ In den kommenden Wochen geht es für das neu formierte Team vor allem darum, im gemeinsamen Training sich stetig zu steigern, um bestmöglich für die Heim-WM vorbereitet zu sein. Immerhin wird bei dieser nicht nur um WM-Medaillen gerudert, sondern auch um einen Olympia-Quotenplatz. Ein Top-Sieben-Ergebnis ist für das Nationenticket notwendig. Für Julian Schöberl wäre die Olympiaqualifikation ein Traum, der in Erfüllung gehen würde: „Die Olympischen Spiele sind natürlich im Hinterkopf und die Qualifikation wäre einer meiner größten Wünsche. Sollte diese gelingen, könnten wir uns ab Herbst auf die Spiele vorbereiten.“ Bis zum Saisonhighlight in Linz-Ottensheim stehen bereits in den kommenden Monaten mit Weltcup und der EM in Luzern wichtige Events auf dem Programm, bei denen die Form überprüft werden kann. „Wir bereiten uns jetzt erstmal auf den Weltcup und die EM vor. Da werden wir dann sehen, wo wir stehen. Wir müssen so viel trainieren und rudern wie nur möglich“, gibt sich der 22-jährige Oberösterreicher kämpferisch.

Matthias Taborsky träumt von Olympia
Für den neuen Partner von Julian Schöberl, Matthias Taborsky vom WRC Pirat ist der Sprung in den Leichtgewichts-Doppelzweier eine spannende und neue Herausforderung. Bislang war der 26-Jährige im nichtolympischen Leichtgewichts-Einer unterwegs. „Ich habe versucht mich 2015 durchzusetzen. Leider ist mir das nicht gelungen und jetzt habe ich die Chance und natürlich das große Ziel mich für Olympia zu qualifizieren“, gibt sich Taborsky hoffnungsvoll. Auch die starke Konkurrenz innerhalb der Bootsklasse macht ihm keine Sorgen sein großes Vorhaben zu verwirklichen: „Unser Ziel ist dieses Jahr das WM-Finale. Die Dichte in unserer Bootsklasse ist enorm hoch und viele Top-Teams sind seit einigen Jahren gemeinsam am Start und haben sich bereits für Olympische Spiele qualifiziert. Sollte die Vorbereitung perfekt passen, ist ein Finale und somit ein Olympia-Quotenplatz sicherlich möglich.“ Auf die Zusammenarbeit mit seinem Partner Julian Schöberl freut sich der Wiener sehr: „Julian ist technisch sehr ausgereift für sein Alter. Er ist zum Glück ein bisschen leichter und kleiner als ich, was im Leichtgewichts-Doppelzweier sehr wichtig ist.“ Den ersten gemeinsame Auftritt des neuen österreichischen Leichtgewichts-Doppels gibt es beim Weltcupauftakt vom 10. bis 12. Mai im bulgarischen Plovdiv.

OÖRV-Nachwuchs hofft auf WM-Einsatz
Während Schöberl/Taborsky bei der WM das Finale im Visier haben, steht für Österreichs Jugend die dortige Teilnahme an erster Stelle. Die beiden Athleten des WSV Ottensheim David Neubauer und Jakob Stadler würden sich über eine WM-Nominierung sehr freuen, wenn auch für beide die U23-WM in Sarasota-Bradenton (USA) sportlich das wichtigste Event in dieser Saison ist. „Der primäre Fokus ist auf die U23-WM gelegt. Wenn wir bei dieser schnell genug sind, dann hoffen wir natürlich, dass wir als Bonus die Heim-WM absolvieren dürfen. Mein Verein trainiert direkt an der WM-Strecke und daher ist die Weltmeisterschaft immer ein bisschen im Hinterkopf“, meint der 20-jährige Jakob Stadler. Ähnlich betrachtet David Neubauer die Saison. „Bei der WM geht es darum Erfahrungen zu sammeln und diese zu genießen.“ Über den WM-Austragungsort findet der 21-Jährige nur lobende Worte, weshalb er unbedingt Teil des WM-Teams sein möchte: „Ottensheim ist eine sehr faire Strecke und die Trainingsbedingungen sind einfach nur top.“ Ehe die beiden Athleten in den Wettkampfmodus übergehen können, wird sich in den kommenden Wochen bei einer internen Ausscheidung entscheiden, in welchen Booten die beiden in dieser Saison an den Start gehen werden.

Presseinfo OeRV/Profs Media

12.04.2019