Bildstein/Hussl stoßen bei den Pre Olympics in die Top-3 vor

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Am zweiten Tag der Pre Olympics setzte vor Enoshima der angesagte Leichtwind ein. Die 49er Benjamin Bildstein und David Hussl stellten sich schnell auf die neuen Bedingungen ein und schafften mit zwei guten Wettfahrten den Sprung auf Rang drei.

Tanja Frank/Lorena Abicht (49erFX) und David Bargehr/Lukas Mähr (470) büßten hingegen ein paar Plätze ein.

Im Gegensatz zu den vergangenen Tagen herrschten am Sonntag im Olympia-Revier Leichtwindbedingungen. Prompt begann der zweite Wettkampftag mit einer Startverschiebung, am frühen Nachmittag drehte der Wind schon vor dem Beginn der 49er-Klasse in Richtung Süden. Bei sechs bis acht Knoten erwischten Benjamin Bildstein und David Hussl zwar keine guten Starts, die beiden 27-Jährigen kamen aber in beiden Rennen gut durch die Flotte. „Wir sind besonders froh, dass wir in diesem Weltklassefeld unsere Stärken bei diesen Bedingungen ausspielen konnten. Wir haben einen richtig guten Tag hingelegt und wollen morgen daran anschließen“, blickt Steuermann Bildstein schon wieder nach vorne. Durch die Ränge drei und fünf kletterte das Duo vom Yacht Club Bregenz auf Platz drei im Zwischenklassement. „Wir kennen die Ergebnisliste, werden aber auch weiterhin von Wettfahrt zu Wettfahrt schauen. In den nächsten zwei Tagen sind sieben Rennen geplant, da kann noch einiges passieren“, ist sich der Tiroler Hussl bewusst.

Frank/Abicht mit Protest im Pech
Schon gegen 13 Uhr gingen die anderen beiden Klassen mit österreichischer Beteiligung auf das Wasser. Die 49erFX-Seglerinnen waren voll gefordert, drehte doch der Wind in ihrer ersten Wettfahrt von 90 auf 250 Grad. Tanja Frank und Lorena Abicht beendeten dieses Rennen auf Rang 14. Äußerst unglücklich verlief dann die nächste Wettfahrt, wie Steuerfrau Frank schildert: „Wir sind auf der Kreuz mit Nachrang gekommen und haben die Kanadierinnen gefragt, ob wir fahren können. Für uns haben sie das klar bejaht und trotzdem protestiert, wir haben die Wettfahrt aufgeben müssen. Das ist für mich unverständlich und auch nicht sehr sportlich. Von den Ergebnissen war der Tag leider nicht erfolgreich. Wir nehmen aber positiv mit, dass wir die Winddreher verstanden haben. Das kann noch viel wert sein“. Wie im 49er sind am Montag auch bei den Damen vier Wettfahrten geplant.

Streichergebnis für Bargehr/Mähr
Bei den 470er-Herren mussten sich auch David Bargehr und Lukas Mähr schnell umstellen. Nachdem noch bei Nordwind eingesegelt wurde, sorgte die ganz schwach aufkommende Seabreeze für einen Winddreher um 180 Grad. Der neue Plan der Vorarlberger ging zunächst mit einem Start über die rechte Seite auf. Im Laufe der einzigen Wettfahrt des Tages wurde das Feld mehrmals durchgewürfelt, am Ende stand für das Duo vom Yacht Club Bregenz der enttäuschende 21. Platz zubuche. „Es war extrem schwierig zu segeln. Es ging darum, den sehr diffus durchkommenden Druck zu nützen. Wir haben heute wieder gesehen, dass Fehler hart bestraft werden. Damit ist uns das Streichergebnis unterlaufen,“ weiß Steuermann Bargehr. In der Ergebnisliste liegt das OeSV-Boot auf Rang 20. „Bei uns läuft es derzeit einfach nicht. Wir haben aber erst drei Wettfahrten absolviert und blicken schon auf morgen. Die Geschwindigkeit und Strategie passt, einzig die Umsetzung muss noch besser funktionieren. Wir hoffen auf mehr Wettfahrten in den nächsten Tagen, um unsere körperlichen Stärken ausspielen zu können“, so Vorschoter Mähr. Am Montag sind drei Rennen angesetzt.

Das österreichische Nacra 17-Duo Thomas Zajac und Barbara Matz konnte die Regatta hingegen nicht mehr fortsetzen. Bereits in der ersten Wettfahrt am Samstag zog sich der Olympia-Bronzemedaillengewinner von Rio einen Innenbandeinriss zu. Bereits am Tag danach begann der 33-jährige Wiener mit der Reha, neben passiven Übungen stand auch eine Ultraschalltherapie auf dem Programm.

Pre Olympics in Enoshima (JPN), 17. bis 22. August 2019:
470:

1. Jordi Xammar / Nicolas Rodriguez (ESP) 2 (1/1/(4)
20. David Bargehr / Lukas Mähr 32 (16/16/(21))

49er:

1. Pawel Kolodzinski / Lukasz Przybytek (POL) 11 (2/4/(7)/2/3)
3. Benjamin Bildstein / David Hussl 18 (4/(19)/6/3/5)

49erFX:
1. Saskia Tidey / Charlotte Dobson (GBR) 6 (1/(4)/1/2/2)
20. Tanja Frank / Lorena Abicht 59 (18/10/17/14/(RET-24))

Knalleffekt in der heimischen Segler- und Regattaszene – Österreichisches Syndikat kauft Volvo Ocean 65 Rennyacht
Das österreichische Syndikat The Austrian Ocean Race Project hat eine VO 65 gekauft. Unter dem Namen Vestas durfte die Rennyacht bereits zweimal am alle drei Jahre durchgeführten Volvo Ocean Race der härtesten Regatta rund um die Welt teilnehmen (2014/15 u. 2017/18).

Aktuell wird die Yacht im Trockendock der The Ocean Race Boatyard in Lissabon auf den neuesten Stand gebracht und soll Ende August unter Führung der beiden Projektmanager Julian Kircher und Konstantin Kobale in die Obere Adria überstellt werden. Am 23. August machen wir die letzten Sea Trials und wenn alles passt, werden schon am nächsten Tag die Segel mit Kurs auf Oberitalien gesetzt, sagt Konstantin Kobale. Unser Ziel ist es, Österreich erfolgreich in den Königsklassen des Hochseeregattasegelns zu vertreten, ergänzt Julian Kircher.

Die Bühne für die geplante Premiere ist standesgemäß gewählt, die Barcolana (Triest, 11.13. 10.) gilt als die größte Segelregatta der Welt. Mit dem Rolex Middle Sea Race (19.26. 10.) steht ein weiteres prestigeträchtiges Segelsport-Event auf dem Rennkalender 2019, 2020 werden zahlreiche Regatten (u.a. in der Karibik) folgen. Wir werden in limitierter Zahl auch Kojencharter anbieten für alle, die selbst einmal Regattaluft auf einer VO 65 schnuppern oder bei einem Überstellungstörn mit dabei sein möchten, so Julian Kircher.

Vom Start weg gesponsert wird The Austrian Ocean Race Project von Blue-2 The Sailing Academy und Candidate Sailing. Während Blue2 unter anderem mit The Racing Academy professionelle Regattasegelausbildungen im Programm hat, fördert Candidate Sailing gezielt junge Nachwuchstalente sowie den Österreichischen Olympiakader. Julian und Konstantin sind ein hervorragendes Segler-Duo, das alles gibt als Profisportler auf dem Wasser ebenso wie als Projektmanager von The Austrian Ocean Race Project, sagt Michael Menard, Geschäftsführer von Blue-2 The Sailing Academy. Für Dieter Schneider, Chef von Candidate Sailing, ist The Austrian Ocean Race Project nun das nächste große Projekt nach dem Red Bull Youth America´s Cup, das mit seiner Unterstützung auf dem internationalen Parkett kräftig mitmischen soll.

Ob schon beim nächsten The Ocean Race 2021/2022 (vormals Volvo Ocean Race), wird von allen Seiten weder dementiert noch bestätigt. Wie das The Ocean Race-Reglement aber vorsieht, wird die nun österreichische VO 65 jedenfalls an der Hochseeregatta teilnehmen entweder unter österreichischer Kampagne oder als Leihgabe für die Dauer der Regatta an ein anderes Konsortium. Der neue Name? Steht ebenfalls noch unter Verschluss, die Schiffstaufe ist aber für den 11. Oktober im Rahmen der Barcolana geplant.

Presseinfo OeSV/Profs Media/OTS The Austrian Ocean Race Project

18.08.2019