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Österreichs organisierter Sport trauert um seinen höchsten Repräsentanten. Rudolf Hundstorfer, der Präsident der Bundes-Sportorganisation (BSO), verstarb am Dienstag 67-jährig. Am 19. September hätte er seinen 68. Geburtstag gefeiert. Im November hätte er sich nochmals um eine weitere Amtszeit als BSO-Präsident beworben. Tiefes Mitgefühl und Anteilnahme des gesamten österreichischen Sports gelten seiner Familie.

Unter seiner Führung unterstützte die BSO ihre Verbände erstmals bei der Teilnahme an den World Games, wurden erstmals statistisch belegbare Zahlen zur Sportvereinsmitgliedschaft der ÖsterreicherInnen erhoben und fand erstmals der Sport Austria Summit als Netzwerkveranstaltung im Sport statt. Weiters brachte er seine Expertise im neuen Bundes-Sportförderungsgesetz 2017 ein und wirkte maßgeblich an den Verhandlungen zur Umsetzung der sportpolitischen Ziele des Regierungsprogramms 2017-2021 mit. Oberstes Ziel Hundstorfers in seiner Funktion als BSO-Präsident war es, die Rahmenbedingungen der Sportverbände und deren 15.000 Vereinen mit ihren 2,1 Millionen Mitgliedern zu verbessern. Nicht zuletzt deshalb leitete er erst kürzlich eine Parteienbefragung zum Thema Sport ein. Außerdem bewies der ehemalige Handballspieler und langjährige Präsident des Wiener Handball Verbandes im Rahmen des Statutenprozesses der BSO einen Blick für die zukünftigen Herausforderungen des Sports und die Wichtigkeit moderner Strukturen.

„Rudi, hast du eine Minute?“
Seine Arbeit als BSO-Präsident war geprägt von hohem persönlichen Einsatz und vom Willen Probleme zu lösen. Ein Ohr hatte er für jedermann. Im Büro, auf der Straße, in der U-Bahn. Für (Interview-)Termine in Kaffeehäusern musste man gar einen Zeitpolster einbauen. Denn vom Betreten des Lokals bis zum Tisch benötigte der Präsident mitunter schon einmal fünf bis zehn Minuten. „Rudi, Servus, hast du eine Minute…?“ Sein dichter Terminkalender in seiner ehrenamtlichen Funktion als BSO-Präsident sprach diesbezüglich Bände. Er betrachtete die Pension nicht als Ende, sondern als Veränderung seiner beruflichen Tätigkeit. Sport als Querschnittsmaterie war für den ehemaligen Gewerkschafter, Sozialminister und Bundespräsidentschafts-Kandidaten „pure Gesellschaftspolitik“. Seine Aufgabe als BSO-Präsident brachte er in seiner typischen Art einmal so auf den Punkt: „Im Prinzip geht es darum, dass die Ruderer ein gutes Boot bekommen …“

Presseinfo BSO

weitere Presseaussendungen:

BSO: Trauer um Rudolf Hundstorfer, Stellungnahme Leo Windtner

Stellungnahme des BSO-Vizepräsidenten Leo Windtner zum Tod von BSO-Präsident Rudolf Hundstorfer: „Der gesamte österreichische Sport verliert mit Rudolf Hundstorfer einen Spitzenfunktionär, Politiker und Menschen mit echter Handschlagqualität, den ich persönlich sehr geschätzt habe. Er hat sich mit Leib und Seele für seine Anliegen eingesetzt und viel Positives bewirken und bewegen können. Ich möchte seiner Familie, den Freunden und Weggefährten mein herzliches Mitgefühl ausdrücken. Jetzt gilt es, in Rudis Sinne gemeinsam für den heimischen Sport und dessen gesellschaftspolitischen Stellenwert weiterzuarbeiten.“

Presseaussendung BSO

Peter McDonald: SPORTUNION trauert um Rudolf Hundstorfer

Peter McDonald, Präsident der SPORTUNION und BSO-Vizepräsident, zeigt sich erschüttert vom plötzlichen Ableben von Rudolf Hundstorfer: „Die große österreichische Sport-Community verliert mit Rudi Hundstorfer einen starken Interessenvertreter, der immer das Gemeinsame vor das Trennende stellte. Er hatte immer ein offenes Ohr für das, was der österreichische Sport und all seine Vereine brauchen und für dieses Engagement gilt ihm unser großer Dank.” Die SPORTUNION hätte die Nachricht seines plötzlichen Ablebens wie ein Schlag getroffen. „In unseren Gedanken sind wir in diesen schweren Stunden des Abschieds bei der Familie und den Angehörigen von Rudi Hundstorfer. Er wird uns fehlen – seine Offenheit, seine Erfahrung und sein Humor.”

Presseaussendung Sportunion/OTS

Die Sporthilfe trauert um ihren 2. Vizepräsidenten BM a.D. Rudolf Hundstorfer

Begleitet von großer Bestürzung haben wir vom Ableben unseres lieben Freundes und 2. Vizepräsidenten der Österreichischen Sporthilfe Rudi Hundstorfer erfahren.

Rudolf Hundstorfer hatte immer ein offenes Ohr für die Anliegen des Sports, aber auch für jede Sportlerin und jeden Sportler. Sei es in seiner Zeit als Präsident des Wiener Handballverbandes, als Sozialminister und natürlich als Präsident der Bundes-Sportorganisation und Vizepräsident der Sporthilfe. Seine menschlichen Qualitäten bleiben unvergessen – er war ein Vorbild an Weltoffenheit, bewies stets Humor und hat Herausforderungen immer mit Weitblick und unter der Einbeziehung aller Seiten gemeistert.

„Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt in dieser schweren Zeit vor allem seiner Familie. Der österreichische Sport verliert eine prägende Persönlichkeit“, so Dr. Karl Stoss, 1. Vizepräsident der Österreichischen Sporthilfe.

Rudi, du wirst dem österreichischen Sport fehlen, du wirst uns fehlen.

Presseaussendung Sporthilfe

20.08.2019


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