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In der kommenden Woche bestreitet der EC-KAC sein erstes von zwei Entscheidungsspielen um den Aufstieg in das Achtelfinale der Champions Hockey League gegen den EHC Biel-Bienne.

Auf die mit drei Siegen aus den ersten vier Gruppenspielen stark in die Champions Hockey League gestarteten Rotjacken wartet in der kommenden Woche auf heimischem Eis der erste von zwei Teilen im Kampf um den Aufstieg in die KO-Phase des Bewerbs gegen den Schweizer Spitzenklub EHC Biel-Bienne.

EHC BIEL-BIENNE (SUI):
Klubidentität Der 1939 als EHC Biel gegründete Klub verbrachte die ersten gut zwei Jahrzehnte seines Bestehens im Amateursport. Einen richtigen Aufschwung erlebte das Eishockey in der zehntgrößten Stadt der Schweiz erst ab der Eröffnung der lokalen Kunsteisbahn (1958, zwei Jahre später erstmaliger Aufstieg in die zweite Liga) sowie in weiterer Folge der Errichtung einer voll überdachten Halle (1972, vier Jahre später erstmaliger Aufstieg in die höchste Spielklasse). Seine erfolgreichste Zeit hatte der Klub bisher am Übergang von den 1970er- zu den 1980er-Jahren, aus dieser Epoche stammen die drei NLA-Meistertitel des EHC (1978, 1981 und 1983).

Nach wirtschaftlich schwierigen Zeiten, die auch einen 13-jährigen Aufenthalt in der zweiten Liga mit sich brachten, kehrte der EHCB zur Saison 2008/2009 wieder in die Nationalliga A zurück, der er seither angehört. In Liga eins konsolidierte sich der Verein spätestens ab der 2015 erfolgten Eröffnung der schmucken neuen Heimstätte, der Tissot Arena, die 6.521 Zusehern Platz bietet. Zwar liegen die größten Erfolge des EHC BielBienne schon einige Jahrzehnte zurück, der Klub gilt jedoch als einer der aufstrebendsten und sich am progressivsten entwickelnden in der Schweiz. Die Heimatstadt des Klubs, Biel-Bienne, liegt am nördlichen Rand des Kantons Bern, zählt rund 55.000 Einwohner und ist damit die größte zweisprachige Stadt in der Eidgenossenschaft.

Letzte Saison Der EHCB gewann in der vergangenen Spielzeit in der Nationalliga A zwar mit 26 nur knapp mehr als die Hälfte seiner (50) Partien im Grunddurchgang, was jedoch zu Platz vier im Endklassement reichte. Dies stellte, nach Rang drei im Jahr zuvor, Biel-Biennes zweitbestes Regular Season-Fazit im Verlauf der letzten 16 Erstligasaisonen dar. Auch in den Play-Offs überzeugte das vom Finnen Antti Törmänen gecoachte Team: Gegen die Überraschungsmannschaft der Saison, den HC Ambrì-Piotta, setzte man sich im Viertelfinale klar mit 4:1 durch. Im Lokalschlager gegen den SC Bern im Halbfinale führte der EHC mit 2:0 und 3:2, musste sich dem späteren Champion jedoch letztlich im siebten und entscheidenden Spiel geschlagen geben.

Herausragender Akteur der letztjährigen Mannschaft war Flügelstürmer Toni Rajala, der in seiner dritten Spielzeit beim Verein insgesamt 54 Scorerpunkte – fünfthöchster Wert ligaweit – für sich verbuchen konnte und sich anschließend mit dem Nationalteam seiner Heimat Finnland auch zum Weltmeister krönen konnte. Als weitere Schlüsselspieler standen der aus neun Saisonen in der NHL gestählte Goalie Jonas Hiller, Vereinslegende Mathieu Tschantré (mittlerweile in seinem 19. Jahr in der Kampfmannschaft des Klubs) und der ebenfalls NHL-erfahrene Damien Brunner im Vordergrund, der für die Duelle mit den Rotjacken allerdings verletzungsbedingt ausfällt.

CHL-Geschichte Während die Rotjacken zum dritten Mal in der Champions Hockey League engagiert sind, gibt der EHC Biel-Bienne heuer seine Premiere im Bewerb. Internationale Erfahrung sammelte der Klub zuvor stets im Europacup, für den er sich als Schweizer Meister qualifizierte. Dabei kam es zu bemerkenswert vielen Begegnungen mit Vereinen, die eine gewisse Nähe zum EC-KAC aufwiesen: Denn bei jeder seiner drei Europacup-Teilnahmen hatte der EHCB in Runde eins eine slowenische – damals noch jugoslawische – Hürde zu überspringen: 1978 und 1981 duellierte man sich mit dem HK Jesenice, 1983 mit Olimpija Ljubljana, jeweils setzten sich die Schweizer sowohl im Hin- als auch im Rückspiel durch.

Weniger positiv gestalteten sich die Auftritte von Biel-Bienne in den zweiten Runden des Bewerbs: 1978 scheiterte man (im Penaltyschießen) am rumänischen Außenseiter Steaua București, 1981 trat man gegen den HC Gardena aus Italien (heute als HC Gherdëina Ligakonkurrent des KAC-Farmteams) nicht an und 1984 kostete ein schlechtes Schlussdrittel im Auswärtsspiel gegen die VEU Feldkirch den Aufstieg. Insgesamt kann sich die Bilanz des EHC Biel-Bienne auf europäischer Ebene aber durchaus sehen lassen: Rechnet man die bisherigen Gruppenspiele der heurigen CHL-Saison mit, gewann der Klub elf seiner bislang 14 Partien auf internationalem Eis.

KAC-Bezüge Der EHC Biel-Bienne und der EC-KAC standen sich bislang noch nie in einem Bewerbsspiel gegenüber, sehr wohl jedoch duellierte man sich bereits zwei Mal in Freundschaft: Im August 2013 siegten die Schweizer in Klagenfurt mit 4:3 nach Penaltyschießen, wobei sämtliche drei Rotjacken-Treffer auf die Konten von heute noch aktiven Spielern (Stefan und Manuel Geier, Thomas Koch) gingen. Chancenlos war Rot-Weiß dann beim zweiten Aufeinandertreffen drei Jahre später, als man auswärts mit 0:5 unterlag.

Insgesamt acht Spieler repräsentierten in ihren Karrieren sowohl den EHC Biel-Bienne als auch den EC-KAC. Am längsten, nämlich über acht Saisonen, tat dies der nunmehrige Salzburg-Stürmer Raphael Herburger, der fünf Jahre in Kärnten und deren drei in der Schweiz verbrachte. Direkt vom EHCB zu den Rotjacken wechselten im Sommer 1992 Randy Smith, zwei Jahre später Heinz Ehlers und während der Spielzeit 2011/12 Andrei Zyuzin. Weitere Spieler, die für beide Klubs aufliefen, trugen so klingende Namen wie Robert Burakovsky, Jeff Shantz und Pär Arlbrandt, zudem wurde (mit zehn Jahren zeitlichem Abstand) Steve Thornton von beiden Vereinen als Play-Off-Verstärkung verpflichtet.

Medieninfo KAC

04.10.2019